Das Dialogforum "Landwirtschaft und Naturschutz" startet durch
Projektbeirat nimmt Arbeit auf / Großes Interesse am ersten Workshop
Mit dem Ziel, den konstruktiven Austausch zwischen Landwirtinnen und Landwirten mit Naturschutzvertreterinnen und -vertretern zu fördern, ist jetzt das „Dialogforum Landwirtschaft und Naturschutz“ gestartet. Der erste Workshop unter dem Motto „Gemeinsam biologische Vielfalt erhalten“ fand Anfang Februar im hohenlohischen Mulfingen statt und stieß auf großes Interesse. Landwirtinnen und Landwirte sowie Naturschützerinnen und Naturschützer aus den Landkreisen Hohenlohe, Schwäbisch Hall und Main-Tauber brachten sich ein.
„Das macht deutlich: Es ist höchste Zeit, endlich miteinander statt übereinander zu reden“, betont der NABU-Landesvorsitzende Andre Baumann. Ganz ähnliche Signale gab es bei der Auftaktsitzung des Projektbeirats: Vertreterinnen und Vertreter von Landwirtschafts- und Naturschutzverbänden sowie Behörden tauschten sich intensiv über den weiteren Fahrplan für das auf zwei Jahre angelegte Projekt aus. Der Verlust der biologischen Vielfalt stellt Landwirtschaft und Naturschutz gleichermaßen vor große Herausforderungen. „Trotzdem stehen sich die jeweiligen Akteurinnen und Akteure immer wieder kritisch gegenüber“, berichtet Baumann. Das von der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg geförderte „Dialogforum Landwirtschaft und Naturschutz“ will dazu beitragen, Informationen zu vermitteln und Vorbehalte auf beiden Seiten abzubauen. Mit Workshops und Exkursionen in allen Landesteilen bietet es Unterstützung, um Erfahrungen auszutauschen, Kontakte zu knüpfen und Grundlagen für Kooperationen zu schaffen.
Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Landwirtschaft, Betriebsberatung und Behörden bietet der NABU Baden-Württemberg insgesamt zwölf Workshops zum fachlichen Austausch an. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf neuen Förderprogrammen und -geldern im Bereich Naturschutz. „Die Workshops finden direkt in den Regionen statt. So können wir gemeinsam mit den Biodiversitätsberaterinnen und -beratern vor Ort die Inhalte passgenau auf die unterschiedlichen Bedürfnisse zuschneiden“, sagt Baumann. „Und im besten Fall schaffen diese Treffen die Basis für künftige Kooperationen.“ Ergänzend zu den Workshops gibt es Exkursionen zu Höfen, die entweder Naturschutzmaßnahmen bereits erfolgreich in ihre Betriebsabläufe integrieren oder Interesse haben, dies zukünftig zu tun. Auch Verbraucherinnen und Verbrauchern will das Dialogforum Gelegenheit bieten, sich ein Bild von der Rolle der Landwirtschaft bei der Sicherung der biologischen Vielfalt zu machen. Dazu finden im Sommer öffentliche Veranstaltungen bei landwirtschaftlichen Betrieben statt, die sich für den Naturschutz engagieren.