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Mehr ...Sperber im Kreis Karlsruhe angeschossen
Tödlich verletzter Greifvogel eingeschläfert



Sperber - Foto: Frank Derer
02. Januar 2016 – In Flehingen (Landkreis Karlsruhe) wurde auf den Bahngleisen ein schwer verletzter Sperber gefunden. Der kleine Greifvogel war noch am Leben, konnte aber wegen einer Schussverletzung nicht mehr fliegen. Weil der verwundete Flügel nicht zu retten war, musste das streng geschützte Tier eingeschläfert werden. „Ein Luftgewehrprojektil hat die tödliche Verletzung verursacht“, berichtet Andre Baumann, NABU-Landesvorsitzender. „Da hat offensichtlich jemand vorsätzlich grausam gehandelt.“ Der NABU hat jetzt bei der Staatsanwaltschaft Karlsruhe Anzeige gegen Unbekannt wegen des Verdachts auf Verstoß gegen Bundesnaturschutz- und Tierschutzgesetz erstattet.
„Greifvogeltötungen sind Straftaten, die eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren nach sich ziehen können“, betont Baumann. „Dieser erste im neuen Jahr bekannt gewordene Fall bestärkt uns in der Forderung nach Einrichtung einer Schwerpunktstaatsanwaltschaft Umweltkriminalität in Baden-Württemberg. Wenn gezielt gegen Umweltkriminalität vorgegangen wird, ist auch mit einer höheren Aufklärungsquote zu rechnen.“ So kämen etwa in Nordrhein-Westfalen mehr Tötungsfälle von Greifvögeln ans Licht und es werde auch besser aufgeklärt. Dort arbeitet eine Stabsstelle Umweltkriminalität beim Umweltministerium eng mit Polizei, Staatsanwaltschaft und Naturschutzbehörden zusammen. Nach Nordrhein-Westfalen ist Baden-Württemberg das Bundesland mit den meisten Greifvogeltötungen. Besonders oft werden die Tiere Opfer von Vergiftungen.
„Die Fälle, die bekannt werden, sind leider lediglich die Spitze eines riesigen Eisbergs“, sagt der NABU-Landesvorsitzende. Dabei seien alle Greifvögel streng geschützt und ein wichtiger Baustein der biologischen Vielfalt. Der NABU bittet eindringlich darum, Polizei oder Veterinäramt zu informieren, wenn man zum Beispiel beim Waldspaziergang einen toten Greifvogel entdeckt.