Geier im Baum. - Foto: Alberto Giè
Gänsegeier startet durch
Vogel ist mit Sender ausgestattet


Neues vom Gänsegeier
Von der Alb bis ans Mittelmeer
15. August 2016 - Tolle Bilder des Gänsegeiers, der am 4. August in Mössingen in die Freiheit entlassen wurde, haben uns aus Italien erreicht. Der Ornitholge Alberto Giè fotografierte den Geier und schickte die Bilder an das Vogelschutzzentrum.
Durch einen Sender kann die Reise des Vogel genauestens verfolgt werden. Nach seiner Freilassung machte sich der Geier Richtung Bodensee auf den Weg und überflog von dort die Alpen, bis er am 9. August in den Bergen am Lago Maggiore ankam. Bis zum Abend des 10. Augusts gelangte der Gänsegeier an die französische Grenze, wo er sich am 12. August in der Nähe von Marseille am Mittelmeer aufhielt.
Auf der Seite des Naturschutzbüro Zollernalb e.V. kann der Flug des Gänsegeiers nachvollzogen werden, zudem werden Sichtungen von Geiern in ganz Deutschland gelistet.
04. August 2016 - In Mössingen ist am Donnerstag ein Gänsegeier in die Freiheit entlassen worden. „Der Geier hat erst einmal vier oder fünf Platzrunden gedreht und sich dann auf einer hohen Fichte nur etwa 300 Meter von uns entfernt niedergelassen“, berichtet Daniel Schmidt-Rothmund. Der Leiter des NABU-Vogelschutzzentrums hatte den imposanten Vogel gemeinsam mit André Rose vom Wildpark Eekholt frei gelassen. „Nach einer Viertelstunde hat er gemächlich abgehoben und sich in große Höhe geschraubt. Dann hat das etwa vierjährige Tier sich Richtung Südwesten entfernt.“
Der Gänsegeier war in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag aus dem hohen Norden auf die Schwäbische Alb transportiert worden. Anfang Juli war er abgemagert nahe dem schleswig-holsteinischen Aukrug gefunden und im Wildparks Eekholt versorgt worden. „Vermutlich hat der noch recht unerfahrene Vogel sich beim Erkunden der Umgebung übernommen, seine Kräfte falsch eingeschätzt und dann einfach nichts mehr zu fressen gefunden“, sagt Schmidt-Rothmund.
„Es erscheint vielleicht auf den ersten Blick ungewöhnlich, einen Vogel rund 800 Kilometer durch die Republik zu chauffieren, um ihn in die Freiheit zu entlassen. Aber die Startbedingungen und die Aufwinde sind in einer Mittelgebirgslage wie hier auf der Schwäbischen Alb einfach deutlich besser. Und die Chancen stehen wesentlich besser, dass der Gänsegeier von hier den Weg Richtung Süden einschlägt und Anschluss an Artgenossen findet.“ Bevor er freigelassen wurde, hat das Team des Vogelschutzzentrums Mössingen den Vogel beringt und mit einem Sender des Max-Planck-Instituts für Ornithologie in Radolfzell ausgestattet.
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