Mit einer NABU-Geschenkpatenschaft für Wildbienen oder Greifvögel schenken Sie Ihren Lieben ein ganz besonderes Stück Natur.
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Wanderfalter ebenfalls unterwegs


5. Oktober 2016 - Rauch- und Mehlschwalben sowie einige weitere wandernde Singvogelarten sind zwar bereits weitgehend abgezogen, man kann aktuell aber zum Beispiel gut Hausrotschwänze, Zilpzalpe oder Bachstelzen beobachten, die sich auf den Weg machen. „Wer noch auf sich warten lässt, sind die Greifvögel aus dem Norden“, berichtet NABU-Fachmann Stefan Bosch. Besonders häufig werden alljährlich zum Beispiel Graugans und Buchfink gesichtet. Das zeigen die Daten des „Birdwatch“, Veranstaltungen rund um die Faszination des Vogelzugs, die regelmäßig Anfang Oktober stattfinden. Auch viele NABU-Gruppen im Land bieten jetzt Exkursionen und geführte Beobachtungen an, bei denen man den Vogelzug erleben kann.
Vogelzug erleben mit dem NABU:
Veranstaltungen der NABU-Gruppen im Land finden sich im Terminkalender unter www.NABU-BW.de
Tipps zur Vogelbeobachtung vom NABU-Experten Stefan Bosch:
Wer auf eigene Faust beobachten möchte, dem empfiehlt Stefan Bosch: „Die Vogelwelt ist immer in Bewegung, man kann den Wanderern so gut wie überall begegnen. Ein erhöhter Standort ist gut. Denn Zugvögel verändern ihre Flughöhe nicht, nur weil ein Hügel vor ihnen liegt, und man ist dort näher an ihnen dran. Ein Fernglas ist wichtig, wenn man die Arten bestimmen möchte.“
In Gärten und Parks kommen viele Singvögel wie Hausrotschwanz, Kohlmeise oder Zilpzalp auf Stippvisite, um Pause zu machen. „Auch wenn sie dann gerade nicht aktiv wandern und man ihnen ihre Herkunft nicht ansieht, sind es ganz oft Vögel aus Skandinavien auf der Durchreise nach Süden.“
Während der Hauptzugzeit ist bei guter Sicht jede Tageszeit Erfolg versprechend. „Tagsüber kann man zum Beispiel Finken, Lerchen oder Saatkrähen entdecken. Andere Arten wie Stare, Drosseln oder Watvögel ziehen überwiegend nachts, so dass man sie kaum zu sehen bekommt.“ Allerdings kann man Watvögel wie Bekassine oder Uferschnepfe bei der Rast auf dem Zug in Uferbereichen von Seen und Flüssen entdecken. „Und wer Ende Oktober nachts in den Nachthimmel lauscht, kann manchmal das Trompeten ziehender Kraniche hören“, verrät der NABU-Fachmann.
„Übrigens ist im Herbst nicht nur eine geschätzte halbe Milliarde Vögel in und über Deutschland auf dem Zug“, berichtet Bosch. „Auch Schmetterlinge wandern, um ungünstiger Witterung auszuweichen.“ An warmen Herbsttagen kann man Admiralfalter, Distelfalter, Windenschwärmer und andere Insekten an warmen Stellen Sonne tanken und bei gutem Wetter zielstrebig gen Süden fliegen sehen. Die Wanderfalter verlassen Mitteleuropa Richtung Süden und legen dabei hunderte, teilweise bis zu 2.000 Kilometer zurück. „Auf ihrer Wanderung orientieren sich die Falter ganz ähnlich wie die Zugvögel an Landmarken, dem Sonnenstand und dem Erdmagnetfeld. Sie können Verdriftungen durch Wind erkennen und gezielt ausgleichen.“