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Mehr ...Wie Vögel die Kälte überstehen
Stefan Bosch erklärt Überwinterungsstrategien und verweist auf die kommende große Vogelzählung 6.-8.1.2017


16.12.2016 – Während Mauersegler, Kraniche oder Wespenbussarde die Wintermonate in wärmeren Gefilden verbringen, harren „Standvögel“ wie Amsel, Meise oder Spatz hier bei uns aus. Um die kalten Tage zu überstehen, haben sie unterschiedliche Strategien entwickelt.
Isolationsschicht schützt vor Minusgraden
Die meisten Vögel übernachten aufgeplustert und gut geschützt in Gebüschen oder an Baumstämmen. „Durch das Aufplustern entsteht um den Vogelkörper eine isolierende Luftschicht, die vor Minusgraden sehr effektiv schützt“, erklärt NABU-Vogelexperte Stefan Bosch. Höhlenbrüter wie Kohlmeisen nutzen auch gern Nischen, Spechthöhlen oder Nistkästen zum Übernachten.
Gemeinsam gegen die Kälte
Während Amseln oder Meisen alleine übernachten, finden sich zum Beispiel Rabenkrähen und Kolkraben jeweils in großen Schlafgemeinschaften zusammen. Die lärmenden Versammlungen bieten Schutz vor Feinden und Kälte gleichermaßen. Zugleich dienen sie dem Informationsaustausch über geeignete Nahrungsquellen, die man am nächsten Tag anfliegen kann. Zaunkönige und Baumläufer kuscheln sich in kalten Winternächten im Gebüsch oder Unterholz eng zusammen. „So wärmen sie sich gegenseitig und sparen Energie“, sagt Bosch.
Futtermangel macht erfinderisch
Neben den frostigen Temperaturen werden im Winter auch das geringere Nahrungsangebot und die kürzeren Tage zur Herausforderung für die Vogelwelt. „Dann gilt es, sich ausreichend Brennstoff für die Nacht anzufuttern und möglichst schnell möglichst energiereiche Nahrung zu finden“, berichtet der Vogelexperte. Eichel- und Tannenhäher legen Vorratsdepots von Nüssen an, an deren Position sie sich exakt erinnern und die sie auch im Schnee wiederfinden können. „Goldhähnchen hingegen leben im Winter ernährungstechnisch ‚auf Kante‘. Sie finden zwar selbst jetzt in Wäldern winzige Insekten – aber nur in Mengen, die gerade ausreichen um über die Nacht zu kommen. Morgens müssen sie dann gleich weiter futtern.“
Tipp: NABU-Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“ (6.-8.1.2017)
Vom 6. bis 8. Januar 2017 findet die siebte „Stunde der Wintervögel“ statt. Der NABU lädt alle Naturfreundinnen und Naturfreunde ein, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen. Wer möchte, kann sich vorher über die heimische Vogelwelt informieren und sich mit der praktischen NABU-Zählhilfe ausstatten, die es im Internet unter www.stundederwintervoegel.de gibt. Die Zahlen trägt man in ein praktisches Online-Formular ein. Alternativ kann man sie am 7. und 8. Januar zwischen 10 und 18 Uhr auch unter der kostenlosen Rufnummer 0800.115 71 15 durchgeben. Unter den freiwilligen Zählerinnen und Zählern werden hochwertige Preise verlost – vom Fernglas über Bücher und Vogelnistkästen bis hin zu Ikea-Gutscheinen.
Die „Stunde der Wintervögel“ ist die größte wissenschaftliche Mitmachaktion Deutschlands. Ziel ist, dass möglichst viele Menschen Daten sammeln. Daraus können Fachleute wichtige Informationen zur Entwicklung der heimischen Vogelbestände ableiten. So liefert die Langzeitstudie wertvolle Hinweise zum Schutz der Artenvielfalt