Insektensterben
Alle Studien zum Thema Insektensterben belegen: Das Insektensterben ist Realität und schreitet unaufhaltsam voran. Mehr →
NABU-Landeschef Enssle fordert die Halbierung des Einsatzes von Pestiziden in Baden-Württemberg und mehr Blütenvielfalt auf unseren Äckern und Wiesen. - Foto: NABU/Klemens Karkow
14. Dezember 2017 – Im Vorfeld der heutigen Beratungen zum Doppelhaushalt 2018/2019 im Landtag sagt NABU-Landesvorsitzender Johannes Enssle: „Angesicht des dramatischen Insekten- und Vogelschwunds kann ich nur sagen: Der deutliche Mittelaufwuchs im Naturschutzhaushalt auf 90 Millionen Euro bis 2020 war und ist dringend nötig und verdient großes Lob. Mit den zusätzlichen 30 Millionen Euro aus dem ,Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt‘ und den neuen Personalstellen in der Umweltverwaltung ist ein wichtiger Schritt getan. Ob die Maßnahmen greifen, wird sich herausstellen – und kann dank der für das Monitoring eingeplanten Mittel auch belegt werden.“
Wichtig sei, dass das Geld auch in der Fläche ankomme: „Wir brauchen den Biotopverbund, die Stärkung des europäischen Schutzgebietsnetzwerkes Natura 2000 – und gerade vor dem Hintergrund des Insektensterbens mehr Blütenvielfalt und weniger Pestizide in der Landwirtschaft.“ Es sei daher gut, dass sich auch das Landwirtschaftsministerium an der Umsetzung des Sonderprogramms beteilige und ein Programm zu Pestizidreduktion anstrebe. „Wir brauchen ein Pestizidreduktionsprogramm, das diesen Namen auch verdient. Dazu gehört ein klares Ziel: Die Halbierung des Einsatzes von Pestiziden in Baden-Württemberg bis 2025 und wieder mehr Blütenvielfalt auf unseren Äckern und Wiesen“, sagt der NABU-Landeschef.
Angesichts der am Dienstag auf EU-Ebene beschlossenen Verschiebung der Entscheidung über ein endgültiges Verbot der auch für Honig- und Wildbienen sowie Vögel hochtoxischen Neonicotinoide Imidacloprid, Clothianidin und Thiamethoxam und der durch Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt ermöglichten Nutzungsverlängerung für Glyphosat bekräftigt Enssle: „Wir können nicht auf die Institutionen in Berlin und Brüssel warten, sondern müssen auch auf Landesebene handeln. Schon jetzt kann das Land aktiv werden und sich auf den eigenen Flächen von Pestiziden dauerhaft verabschieden. Wir warten darauf, dass die grün-schwarze Landesregierung diesen Schritt nun endlich macht.“
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