Bio für Baden-Württemberg

NABU und Alnatura verleihen Förderpreise

16. Februar 2017 Der NABU und Alnatura unterstützen vier landwirtschaftliche Betriebe in Baden-Württemberg, die auf eine ökologische Bewirtschaftung umstellen. Bundesweit werden 18 Betriebe mit insgesamt 430.000 Euro gefördert. „Bio ist kein kurzlebiger Trend, sondern eine langfristige Perspektive für die Landwirtschaft im Land. Dabei muss uns allen klar sein: Bio gibt es nicht umsonst – weder für Verbraucherinnen und Verbraucher, noch für die Betriebe, die umstellen. Gerade die Anfangsinvestitionen schlagen enorm zu Buche“, sagt Jochen Goedecke, Landwirtschaftsreferent des NABU Baden-Württemberg. „Umso wichtiger ist die finanzielle Unterstützung. Langfristiges Ziel muss sein, dass die steigende Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln möglichst aus der Region gedeckt werden kann.“

Die Vielfalt der ausgezeichneten Betriebe ist ein Spiegelbild der Landwirtschaft im Land – vom kleinen Obstbaubetrieb am Bodensee über den Mischbetrieb mit Bullenmast, Milchvieh und Ackerbau im Hohenlohischen bis hin zum 140 Hektar großen Milchviehbetrieb im Main-Tauber-Kreis. „Die vielfältige, vielfach von kleinbäuerlichen Strukturen geprägte Landwirtschaft ist charakteristisch für Baden-Württemberg. Und sie ist ein entscheidender Faktor, um biologische Vielfalt zu schützen“, sagt Goedecke. „Für die Landwirtinnen und Landwirte, die enorme Leistungen für unsere Gesellschaft und die Natur im Land erbringen, tut die Agrarförderung aber viel zu wenig.“ Der NABU hat deshalb die Landesregierung aufgefordert, eine Bundesratsinitiative zu unterstützen, über die am Montag (20.2.17) in Berlin beraten wird. Demnach sollen bundesweit 15 statt bislang 4,5 Prozent der Mittel aus der ersten in die zweite Säule der Agrarförderung verschoben werden, um bäuerliche Familienbetriebe und die nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum zu stärken. „Grün-Schwarz muss jetzt Flagge zeigen: Nachhaltigkeit statt Gießkannenprinzip!“, fordert Goedecke.

Förderpreisträger/-innen 2017 in Baden-Württemberg:

1. Fam. Hägele / Obstbau / 7,6 ha / Bioland / Hilzingen


2. Muthof Oliver Herz / Bullenmast, Milchvieh, Ackerbau / 96,4 ha / Bioland / Forchtenberg


3. Jürgen Sack / Milchvieh / 140 ha / Bioland / Lauda-Königshof


4. Butzenhof Fam. Wolf / Schweinemast, Milchvieh / 143,2 ha / Bioland / Bernstadt

Hintergrund:
Der Förderpreis wird finanziell ermöglicht durch Alnatura und das finanzielle Engagement weiterer Unternehmen. Ziel ist es, Landwirtinnen und Landwirte bei der Umstellung auf Bio-Landwirtschaft zu unterstützen. Aus 85 Bewerbungen unterschiedlichster landwirtschaftlicher Sparten hat der NABU-Bundesverband insgesamt 18 Betriebe ausgewählt. Zwei unabhängige Gremien beurteilten die Betriebe nach ihrem Beitrag für die umweltverträgliche Produktion von Bio-Lebensmitteln in Deutschland. Die ausgezeichneten Betriebe aus sechs Bundesländern haben sich innerhalb des letzten halben Jahres einem in Deutschland anerkannten Ökoanbauverband angeschlossen und für den Förderpreis beworben. Die nächste Bewerbungsrunde läuft vom 1. März bis 30. Juni 2017.

Zur Pressemitteilung des NABU-Bundesverbands