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Mehr ...Austausch auf dem Hof der Familie Wolf
NABU-Projekt „Dialogforum Landwirtschaft und Naturschutz“ zu Gast in Bernstadt



In Bernstadt besuchte der NABU im Rahmen des Dialogforums den Hof der Familie Wolf, die ihren Betrieb künftig biologisch bewirtschaftet. - Foto: NABU BW
18. Juli 2017 – Miteinander statt übereinander reden – das war das Motto einer NABU-Veranstaltung in der Reihe „Dialogforum Landwirtschaft und Naturschutz“ am Montagabend (17.7.) auf dem Bauernhof der Familie Wolf in Bernstadt im Alb-Donau-Kreis. Rund 20 Personen vor allem aus der Landwirtschaft, aber auch aus Naturschutz, Verwaltung und interessierter Öffentlichkeit sind der Einladung des NABU gefolgt. In einem dreistündigen Rundgang mit Ausfahrt aufs Feld besichtigten sie den Betrieb und tauschten sich intensiv über die Frage aus, wie landwirtschaftliche und naturschutzfachliche Interessen unter einen Hut zu bringen sind.
„Wir wollen eine Plattform für den offenen und konstruktiven Austausch auf Augenhöhe schaffen“, erklärte Jochen Goedecke, Leiter des Projektes „Dialogforum Landwirtschaft und Naturschutz“ beim NABU. „Es geht darum, voneinander zu lernen, die Anliegen des anderen zu verstehen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Ich freue mich, dass uns das in Bernstadt einmal mehr gelungen ist.“
Die Wolfs wollen „Gemeinsam Boden gut machen“
Der Betrieb Wolf ist nicht zufällig als Veranstaltungsort gewählt: Die Familie Wolf stellt ihren Hof derzeit auf biologische Bewirtschaftung um und hat dafür einen Förderpreis der Initiative „Gemeinsam Boden gut machen“ erhalten. Ausgelobt wird diese Auszeichnung vom NABU und der Alnatura Bio-Bauern-Initiative für Betriebe in der Umstellung. Die finanzielle Förderung dient zum einen der Anerkennung, zum anderen soll sie die mitunter großen finanziellen Belastungen abfedern. 2017 wurden über die Initiative bundesweit über 430.000 Euro an 18 landwirtschaftliche Betriebe ausgeschüttet.
Einen Hof auf biologische Bewirtschaftung umzustellen, macht sehr viel mehr Veränderungen nötig, als einfach nur auf chemische Spitzmittel oder synthetischen Dünger zu verzichten. „Wir haben die Anzahl unserer Schweine von 1.500 auf 850 reduziert. Inzwischen wuseln unsere ersten ‚biologischen‘ Ferkel durch den Stall“, erklärte Betriebsleiter Ulrich Wolf. Auch auf den Äckern hat sich viel getan. Die Wolfs bauen mittlerweile andere Kulturen an: sehr viel Kleegras zur Bodenverbesserung und zum Füttern, Ackerbohnen, Hafer im Gemenge mit Wicken oder Bohnen, Triticale mit Erbsen, Wintergerste, Winterweizen, Sojabohnen, Mais und Luzerne. Alle Kulturen dienen der Fütterung. „Insgesamt bauen wir inzwischen viel weniger Mais an und dafür mehr unterschiedliche Kulturen. Wir sind weiterhin dran, unsere Fruchtfolge zu optimieren.“
Neben den Schweinen hält die Familie Wolf rund 40 Milchkühe. Insgesamt bewirtschaftet sie etwa 150 Hektar Fläche. Zwischenfrüchte und Blühstreifen mit Sonnenblumen, Klee, Wicken und Phacelia bieten auch Bienen, Hummeln und Schmetterlingen einen reich gedeckten Tisch.
Mit der Veranstaltung in Bernstadt ist das NABU-Projekt „Dialogforum Landwirtschaft und Naturschutz“, das von der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg gefördert wird, zunächst abgeschlossen.
Hintergrund
Über das „Dialogforum Landwirtschaft und Naturschutz“:
Das Projekt „Dialogforum Landwirtschaft und Naturschutz“ des NABU wird gefördert durch die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg. Während der zweijährigen Laufzeit will es Landwirtinnen und Landwirte dazu motivieren, sich aktiv für den Erhalt der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft einzusetzen sowie zu einem besseren gegenseitigen Verständnis von Landwirtschaft und Naturschutz beitragen. Dabei steht der praktische Austausch vor Ort im Vordergrund. Im Projektbeirat engagieren sich Vertreterinnen und Vertreter aus Landwirtschaft, Naturschutz und Behörden. An den 30 Veranstaltungen im Rahmen des Dialogforums nahmen bereits rund 1.000 Personen teil (www.NABU-BW.de/dialogforumlawi).