NABU-Naturwaldbetriebe
Vorreiter in Sachen naturnaher Forstwirtschaft
Mit der Aktion "Naturwaldbetrieb" zeichnet der NABU Waldbesitzer aus, die sich in besonderer Weise um die flächendeckende naturnahe Bewirtschaftung Ihres Waldes bemühen. Mehr →
NABU-Landesvorsitzender Johannes Enssle (links) überreicht dem Bürgermeister der Gemeinde Königsfeld, Fritz Link, die Urkunde mit der Auszeichnung als NABU-Naturwaldgemeinde. - Foto: Gustl Gapp
27. Mai 2017 – „Wir freuen uns über das langjährige Engagement der Gemeinde Königsfeld und von Revierleiter Peter Gapp. Herzlichen Glückwunsch an Bürgermeister Fritz Link zur Verlängerung der Auszeichnung als NABU-Naturwaldgemeinde“, sagt der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle bei der Überreichung der Urkunde im Rahmen des Waldtages zum 20-jährigen Jubiläum. Königsfeld war 1997 die erste Gemeinde, die das Prädikat des NABU Baden-Württemberg erhalten hat. „Auf die weitere Entwicklung der Natur in Königsfeld in den nächsten zehn Jahren sind wir gespannt und freuen uns auf die Zusammenarbeit.“
„Ein gesundes Waldklima ist das Kapital unseres Kurortes“, ist Fritz Link überzeugt und handelt dementsprechend. Darüber hinaus ist das NABU-Prädikat für den Bürgermeister Ansporn, den Naturschutz auch in anderen Bereichen zu verstärken. So ist Königsfeld etwa als Solar-Kommune und Modellgemeinde des Landes für Biodiversität mehrfach ausgezeichnet worden.
Auf sechs Prozent der Fläche erobert sich die Natur einen Teil des Waldes zurück. Das gefällt zwar nicht allen Waldbesucherinnen und -besuchern, dafür aber seltenen Tieren und Pflanzen, die sich wieder ansiedeln. Auf Kommentare von Spaziergängerinnen und Spaziergängern – „das sieht wüst aus, warum räumt ihr den Wald nicht auf?“ – erklärt Revierleiter Gapp geduldig den Hintergrund und zeigt die Vorteile auf: prächtige, 150 Jahre alte Tannen, neues Leben in Feuchtbiotopen und seltene Vögel an naturbelassenen Waldrändern. Auch der Totholz-Anteil nimmt von Jahr zu Jahr zu, in dem sich Käfer und Larven wohl fühlen und Bruthöhlen entstehen.
Auf sechs Prozent der Fläche des Waldes, darf sich die Natur völlig frei entwickeln. - Foto: Gustl Gapp
Königsfeld ist die älteste NABU-Naturwaldgemeinde in Baden-Württemberg, was auf einen Gemeinderatsbeschluss vom 15. Oktober 1997 zurückgeht. Eine naturnahe Bewirtschaftung ohne Insektizide war damals schon Standard in der Gemeinde. Auch die weiteren Kriterien des NABU für die Auszeichnung als Naturwaldgemeinde wurden erfüllt. Heute erreicht die Naturverjüngung im Tannenmischwald 48 Prozent. Sechs Prozent der Fläche werden nicht bewirtschaftet und dürfen sich frei entwickeln. „Diese Naturentwicklungsflächen sind unsere Urwälder von morgen“, erklärt der NABU-Landesvorsitzende und lobt das Engagement der Gemeinde.
Zu den NABU-Naturwaldgemeinden: www.NABU-BW.de/naturwaldbetrieb
Zur Gemeinde Königsfeld: www.koenigsfeld.de
Die NABU-Kriterien für naturnahe Waldbewirtschaftung:
• vollständiger Verzicht auf Kahlschlag
• Naturverjüngung des standortangepassten Waldes hat absoluten Vorrang
• Verzicht auf Chemieeinsatz (Pestizide, Insekten- oder Mäusegifte) und Düngemitteln
• Einsatz von bodenschonenden, wald- und menschenfreundlichen Betriebstechniken
• Aktiver Waldnaturschutz durch naturnahe Waldwirtschaft und gezielte Maßnahmen des Biotop- und Artenschutzes
• Die Jagd richtet sich am Ziel waldverträglicher Wildbestände aus
Mit der Aktion "Naturwaldbetrieb" zeichnet der NABU Waldbesitzer aus, die sich in besonderer Weise um die flächendeckende naturnahe Bewirtschaftung Ihres Waldes bemühen. Mehr →
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