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NABU-Tipps zur fachgerechten Winterfütterung von Gartenvögeln



Amselmännchen und Haussperlingweibchen - Foto: NABU/Gisela Kolek-Meyer
Stuttgart – Der erste Frost ist da und damit ist es höchste Zeit, die Futtergeräte für die Winterfütterung aus dem Keller zu holen und für schmackhafte Körner und Mischungen zu sorgen. „Die Winterfütterung erlebt eine Renaissance – und das ist gut so“, freut sich Ornithologin Ingrid Stützle vom NABU-Vogelschutzzentrum in Mössingen. Angesichts des zunehmenden Vogelschwunds möchten viele Menschen selbst einen Beitrag leisten, damit Gartenvögel besser durch den Winter kommen. „Optimal wäre es, wenn unsere Vögel wieder das ganze Jahr über in freier Natur satt werden und sich in naturnahen Gärten und einer bunten Kulturlandschaft an einer Vielzahl an Beerensträuchern sowie Samen und Körnern, zum Beispiel auf Stoppelfeldern, bedienen könnten.“ Zusätzlich ist das Füttern ein schönes Naturerlebnis, bei dem Artenkenntnisse vermittelt werden und vor allem auch Kinder und Jugendliche die flinken Flugkünstler aus nächster Nähe erleben können.
Nach dem Motto „Nur was ich kenne, kann ich schützen“ sind auch die Schulen im Land gefragt, Vögel zu unterstützen. „Wilde Ecken im Garten und Laubhaufen helfen Vögel bei der Nahrungssuche. Wer möchte, kann zusätzlich Futterplätze im Schulgarten einrichten und gemeinsam betreuen“, schlägt Stützle vor.
Wer am Futterplatz viele verschiedene Vogelarten beobachten kann, befasst sich eher mit deren Lebensweise, ihren Gefährdungen und ihrem Schutz – das gilt auch für Kinder, die mit etwas Artenkenntnis selbst bei einer Zählung mitmachen können („Stunde der Wintervögel“, NABU-Mitmachaktion vom 5. bis 7. Januar 2018). So kann das Füttern von Vögeln zum Naturerlebnis werden: „Insbesondere Kinder sind regelrecht begeistert, wenn sich neben Spatz, Blau- und Kohlmeise auch seltenere Gäste wie Seidenschwänze am Futterplatz bedienen – und sie diese auch erkennen“, sagt die Vogelkundlerin.
Klar ist: Nicht jedes Futter schmeckt jedem Vogel. Als Basisfutter eignen sich Sonnenblumenkerne, Freiland-Futtermischungen enthalten zusätzlich andere Samen verschiedener Größe. „Grundsätzlich gibt es reine Körnerfresser wie Finken, Sperlinge und Ammern. Sie sind mit einem kräftigen Schnabel ausgerüstet und lieben Sonnenblumenkerne, Hanf und andere Sämereien“, erklärt Stützle. Daneben überwintern bei uns die Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Zaunkönig, Amsel und Star. Sie bevorzugen tierische Kost oder nur sehr feine Sämereien wie Hirse oder Leinsamen. Hinzu kommen die flexiblen „Allesfresser“ wie Meisen, Spechte und Kleiber, die im Winter von Weichfutter auf Körner umstellen. Wer also eine Vielzahl an Vögeln beobachten möchte, kann mehrere Plätze mit unterschiedlicher Nahrung anbieten.
Für die einen kann in Bodennähe ein Futterspender mit Rosinen, Obst, Haferflocken und Kleie aufgestellt werden, auch ungesalzene Nüsse werden sehr gern angenommen. Dabei ist darauf zu achten, dass dieses Futter nicht verdirbt. Es gibt spezielle Bodenfutterspender, die sich dafür besonders eignen. „Es sollte peinlich auf Sauberkeit am Futterplatz geachtet werden. Futterröhren mit nachrutschendem Futter, Fettblockhalter und andere, kleinere Futtergeräte sind deshalb die bessere Wahl. Eine Großkantine für Vögel birgt das Risiko, dass sich Krankheitskeime ausbreiten können“, warnt die Vogelexpertin. Früher häufig verwendete ‚Meisenknödel‘ in Plastiknetzen bergen die Gefahr, dass Vögel sich darin verfangen und sollten deshalb vermieden werden.
NABU: Drei goldene Regeln zur Winterfütterung:
1. Keine Speisereste verfüttern – am gefährlichsten sind gesalzene Speisen!
2. Artgerechtes Futter für die Vögel verwenden: Energiereiche Samen und Nüsse wie Hafer, Maisflocken, Sonnenblumenkerne. Die Mischung macht´s, damit Weichfutterfresser wie Rotkehlchen und Heckenbraunelle auch was finden.
3. Statt große Futterhäuschen lieber Futtersäulen und Futtertrichter oder Kleinfutterhäuser nutzen, da das Futter hier besser geschützt ist und keine Krankheitskeime übertragen werden.
Der NABU-BW-Shop hält die Broschüre „Vögel füttern im Winter“ bereit, bestellbar über www.NABU-BW-Shop.de .