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Mehr ...Südwesten 2017 weniger von Amselsterben betroffen
Usutu-Virus tritt vor allem im Norden Baden-Württembergs auf



Mit dem Usutu-Virus infizierte Amsel. -Foto: NABU/Jutta Böhm-Wacker
22. November 2017 – „Dieses Jahr ist Baden-Württemberg vom Usutu-Virus weitestgehend verschont geblieben, zugleich hat sich das Virus weiter in Deutschland ausgebreitet“, sagt NABU-Vogelschutzexperte Stefan Bosch. „Im Südwesten wurden 2017 nur 14 Amseln positiv getestet, bei 128 gemeldeten Verdachtsfällen. Damit liegt Baden-Württemberg an dritter Stelle nach Nordrhein-Westfalen, wo mit 590 Meldungen 40 Prozent aller Verdachtsfälle auftraten. Das zeigt, dass sich das Virus deutlich Richtung Norden und Osten ausgebreitet hat“, beschreibt Bosch die Entwicklung. „Es ist absolut dankenswert, dass sich so viele Menschen an der Meldeaktion beteiligt haben. Das hilft uns, die Ausbreitung des Virus besser einzuschätzen“, sagt der Ornithologe.
Nach einer gemeinsam mit vier Partnern veröffentlichten aktuellen Studie des NABU ging die Amselpopulation in Gebieten, wo das Usutu-Virus auftrat, von 2011 bis 2016 im Durchschnitt um 16 Prozent zurück – und damit stärker als im Rest Deutschlands. Seit dem ersten Ausbruch 2010 tritt das Virus jedes Jahr in unterschiedlicher Intensität in verschiedenen Regionen auf.
„Aus dem Nordwesten Baden-Württembergs, vor allem der Rheinebene, liegen bestätigte Usutu-Fälle vor. Unbestätigte Meldungen auf möglicherweise infizierte Amseln gab es jedoch aus dem ganzen Land“, erklärt Bosch. Er ergänzt: „Wir haben dieses Jahr keine Hinweise auf einen Einfluss des Virus auf andere Vogelarten gefunden.“ Getroffen hat es nur Amseln.
Ausbreitung des Usutu-Virus in Deutschland:

Deutschlandkarte mit insgesamt 1418 Usutu-Verdachtsmeldungen von Mai bis November 2017. - Quelle: NABU