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Mehr ...Bislang weniger Usutu-Fälle als im Vorjahr
Hohe Dunkelziffer wahrscheinlich - NABU bittet um Meldungen



Besonders Amseln sind von dem Usutu-Virus betroffen. - Foto: NABU/Tom Dove
20. August 2019 In diesem Jahr scheint das Usutu-Virus im Südwesten weniger stark aufzutreten als noch 2018. So meldet das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Fellbach bislang drei positive Fälle - 2018 waren es insgesamt 17. Das CVUA Karlsruhe registrierte bislang acht Meldungen, im Vorjahr waren insgesamt 26 Tiere betroffen (Stand der Daten: 20.08.2019).
Jedoch ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, da die CVUAs nur diejenigen Fälle erfassen können, die bei ihnen abgegeben werden.
Unter www.NABU.de/usutu-melden können Beobachtungen toter Vögel beim NABU-Bundesverband gemeldet werden. Der NABU stellt diese Daten der Wissenschaft zur Verfügung, um die Auswirkungen auf Bestände von Vögeln wie der Amsel zu untersuchen. Weitere Informationen zum Umgang mit gefundenen Vögeln gibt es unter www.NABU.de/usutu
Die Tiere können in Baden-Württemberg bei den vier Chemischen und Veterinäruntersuchungsämtern im Land abgegeben werden. Die Kontaktdaten im Überblick finden Sie auf der Homepage www.ua-bw.de.
Anlaufstellen in den Landkreisen sind die jeweiligen Veterinärämter. Über die entsprechenden Kontaktdaten können Sie sich auf der Homepage www.veterinaeraemter-bw.de informieren.
1. September 2017 - Anders als in anderen Bundesländern ist hier bisher kein massiver Ausbruch des tropischen Usutu-Virus bekannt, das für Amseln, aber auch für andere Vogelarten tödlich ist. „Eine mögliche Ursache für die momentane Situation in Baden-Württemberg ist, dass die Vögel eine individuell erworbene Immunität gegen das Virus entwickelt haben“, sagt NABU-Artenschutzexperte Martin Klatt. Es sei jedoch zu erwarten, dass sich größere Ausbrüche des „Amselsterbens“ in betroffenen Gebieten zyklisch wiederholen, sobald eine Generation von Amseln mit erworbener Immunität von der nächsten Generation abgelöst wird. In Baden-Württemberg zirkuliert das Virus seit 2010, seitdem tritt es jedes Jahr in unterschiedlicher Intensität auf.
Bislang gehen die Vogelfachleute im Land von einem für die Jahreszeit typischen Phänomen aus: Paarungszeit und Brutgeschäft sind für diese Saison beendet, die Singvögel sind weniger zu sehen und zu hören. Erst im Laufe des Septembers werden sie wieder aktiver und gründen neue Reviere. Viele Vögel befinden sich zudem in der Mauser. Dieser Gefiederwechsel ist anstrengend, aber unvermeidlich, weil sich Vogelfedern abnutzen. Da die Vögel weniger gut fliegen und so leichtere Beute sind, ziehen sie sich zurück. Hinzu kommt, dass viele Arten wie Mauersegler oder Mehlschwalben schon unterwegs in ihre Winterquartiere sind.
„Wir bitten die Vogelfreundinnen und -freunde im Land jedoch, aufmerksam zu bleiben. Usutu ist natürlich eine potenzielle Gefahr“, sagt Klatt. Infizierte Vögel wirken offensichtlich krank, apathisch, flüchten nicht mehr und sterben meist innerhalb weniger Tage. Fast immer sind es Amseln, bei denen die Krankheit festgestellt wird, weshalb man auch vom Amselsterben spricht. Doch andere Vogelarten können ebenfalls von dem Virus befallen werden und daran sterben.
Der NABU-Bundesverband bittet die Bevölkerung um Mithilfe, erkrankte oder verendete Vögel über ein Online-Formular zu melden und tote Tiere zur Untersuchung an das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI) in Hamburg oder Veterinär-Untersuchungsämtern zu senden. Unter www.NABU.de/usutu-melden können Beobachtungen toter Vögel gemeldet werden. Dort gibt es auch eine Anleitung zum Verschicken toter Tiere.
Weitere Informationen:
www.NABU.de/usutu