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Mehr ...Spannende Flugshow am Herbsthimmel beobachten
NABU-Birdwatch lädt zur Vogelschau



Vogelzug - Foto: Gerold Vitzthum
Stuttgart – Der Vogelzug im Herbst ist ein Erlebnis, nicht nur für Vogelkundige. „Dieses Jahr lassen sich manche Vögel aufgrund des angenehm warmen Altweibersommers etwas mehr Zeit mit der Abreise“, sagt Vogelkundler Stefan Bosch. Der NABU-Fachbeauftrage konnte vor zwei Wochen noch Mehlschwalben bei ihrer vermutlich zweiten Brutpflege dieses Jahr zusehen. „Im Moment kann man viele Rauch- und Mehlschwalben beobachten, die aus dem Norden bereits bei uns durchziehen“, fügt Bosch an. Auch der Greifvogelzug setzt ein, vor allem Mäusebussarde sind laut Bosch in großer Zahl im Ländle unterwegs. Die majestätischen Rotmilane lassen sich meist noch etwas Zeit, während Stare, Buchfinken, Schwanzmeise und verschiedene Singvögel sich bereit machen und für den Abflug sammeln.
Dieses Wochenende laden die NABU-Gruppen auch in Baden-Württemberg im Rahmen des „BirdWatch“ am 30. September und 1. Oktober zu zahlreichen Veranstaltungen rund um den faszinierenden Vogelzug. Jedes Jahr verlassen über 200 Millionen Zugvögel ihre Brutgebiete in Deutschland, um tausende Kilometer entfernt in Südeuropa oder Afrika zu überwintern. 300 Millionen Zugvögel aus dem Norden und Osten überfliegen auf ihrem Weg Deutschland, machen hier Station oder bleiben ganz hier zum Überwintern. Im gesamten Zeitraum ab Ende September bis Mitte Oktober bieten NABU-Gruppen Exkursionen und geführte Beobachtungen an, um den Vogelzug erlebbar zu machen, beispielsweise in Hechingen, Geislingen oder am NABU-Naturschutzzentrum Federsee in Bad Buchau.
Das exakt koordinierte Flugverhalten ziehender Vögel ist nicht nur ein spannendes Schauspiel am Herbsthimmel, sondern erfüllt einen bestimmten Zweck. „Wie bei Radrennen nutzen etwa Kraniche den Windschatten ihres Vorfliegers. Beim Ziehen in V-Formation sparen sie ein Drittel ihrer Energie“, erklärt NABU-Vogelschutzexperte Bosch. Ein Kranich legt bei günstiger Thermik und Rückenwind bis zu 120 Kilometer pro Stunde auf den Tacho. Kleinere Vogelarten bevorzugten den Flug in dichten Schwärmen, der zwar kräftezehrend ist, dafür aber guten Schutz vor Attacken von Greifvögeln bietet. Um Greifvogelattacken zu entgehen ziehen laut Bosch einzelne Kleinvögel wie Grasmücken und Nachtigall nachts. Den Tag nutzen sie zum Fressen und Energie tanken. „Bei Helligkeit fliegen dagegen Ringeltauben, Finken, Schwalben, Lerchen oder Saatkrähen“, so Bosch.
Besonders gut lassen sich die Zugrouten der Vögel in der Rheinebene beobachten, die als Zugkorridor dient und nahrungsreiche Zwischenstopps bietet. „Am besten beobachtet man von einem erhöhten oder exponierten Standort. Denn Zugvögel ändern ihre Flughöhe nicht, sondern fliegen um Hügel einfach herum“, fügt Bosch an. Wer Arten bestimmen will, sollte an ein Fernglas oder Spektiv denken.
Weitere Informationen:
Birdwatch ist eine gemeinsame Aktion der Partner im Netzwerk Bird Life International, die am 30. September und 1. Oktober 2017 zum 24. Mal stattfindet. Veranstaltungen finden durchgängig im Oktober statt. Alle Termine auf einen Blick gibt es unter www.birdwatch.de. Mit einem Quiz zum spektakulären Vogelzug können Vogel-Interessierte, Laien aber auch Profis ihr Wissen testen und dies auf Facebook teilen.
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