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Mehr ...NABU ruft landesweit zur Wintervogelzählung auf
Online-Vogeltrainer hilft beim Zählen



Gimpel (Dompfaff) - Foto: NABU/Tom Dove
10. Dezember 2018 Zur neunten „Stunde der Wintervögel“ rufen NABU und der bayerische Landesbund für Vogelschutz (LBV) vom 4. bis zum 6. Januar 2019 zum Mitmachen auf. Dann heißt es wieder: Ran an die Ferngläser und Ohren gespitzt. Diese Winterzählung dürfte für einige Überraschungen gut sein. Denn der heiße, trockene Hitzesommer und das Mastjahr mit reichlich Nahrung in Wald und Flur werden sich vermutlich auch auf die Vogelzählung vor der Haustür auswirken. „Wir sind gespannt auf die Zahlen und rufen dazu auf, sich im Januar 2019 besonders zahlreich an der NABU-Vogelzählung zu beteiligen“, sagt der Ornithologe und NABU-Fachbeauftragte für Vogelschutz, Dr. Stefan Bosch. „Wir hoffen auf sonniges Wetter am Zählwochenende im Südwesten, dann sind deutlich mehr Vögel unterwegs. Aber auch das globale Wetter entscheidet mit, wer bei uns am Futterhaus zu Gast ist“, erklärt Bosch. Aktuell zieht der Südwesten schon viele Wintergäste aus dem Norden an: „Der leuchtend gelb-schwarze Erlenzeisig, der Gimpel und der Bergfink zeigen sich bereits in unseren Gärten.“
Durch den warmen Sommer tragen wilde Bäume und Sträucher in diesem Jahr besonders viele Früchte. Die Wintervögel finden in Wald und Flur einen reich gedeckten Tisch vor. Ob sie trotzdem in die Gärten kommen, hängt auch vom Winter ab. Ist dieser reich an Schnee, suchen die Vögel eher im Siedlungsbereich nach Nahrung. Ein milder Winter ist dagegen eine gute Voraussetzung, dass Kurzstreckenzieher wie Rotkehlchen und Star häufig im heimischen Garten zu beobachten sein werden. Unter dem Hitzesommer gelitten haben bundesweit die Amselbestände: „Wir sehen deutlich weniger Amseln, das wird sich in den Winterzahlen niederschlagen“, erwartet Bosch.
Damit Vogelfreundinnen und -freunde sich optimal auf die Zählung vorbereiten können, bietet der NABU erstmals ein eigenes Lernprogramm zur Stunde der Wintervögel an. Mit dem „NABU Vogeltrainer“ – einem kostenlosen E-Learning-Tool – erfahren etwa ornithologische Neustarter spielerisch viel Wissenswertes über 15 häufige Wintergäste (www.vogeltrainer.de).
„Die Stunde der Wintervögel ist eine tolle Gelegenheit, bewusst unsere gefiederten Wintergäste kennenzulernen“, sagt Bosch. Bei Deutschlands größter Mitmachaktion beobachtet und zählt jede und jeder eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park und meldet das Ergebnis dem NABU. Von einem ruhigen Beobachtungsplatz aus wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu beobachten ist. Die Beobachtungen können unter www.stundederwintervoegel.de bis zum 15. Januar gemeldet werden. Zudem ist für telefonische Meldungen am 5. und 6. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800-1157-115 geschaltet.
Das pure Interesse und die Freude an der Vogelwelt reichen zur Teilnahme aus, eine besondere Qualifikation ist für die Wintervogelzählung nicht nötig. An der Zählung im Januar vor einem Jahr haben in Baden-Württemberg 13.570 Vogelfreundinnen und -freunde teilgenommen und fast 350.000 Vögel gemeldet. Auf die Spitzenplätze flatterten Haussperling, Kohl- und Blaumeise.
Im Rahmen der „Schulstunde der Wintervögel“ vom 7. bis 11. Januar bietet die NAJU auf www.NAJU.de/SdW Zählkarten, ein Poster und ein Wintervogel-Quiz für Kindergruppen und Schulklassen an. Bei fünf Aktionen lernen sie Vögel und ihre Anpassungsstrategien an die kalte Jahreszeit kennen. Die Zählergebnisse der Kinder fließen ebenfalls in die NABU-Auswertung ein.