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Mehr ...Am Rhein verbindet der Naturschutz Deutsche und Franzosen
Projekte am Oberrhein brauchen mehr Engagement



Eisvogel mit erbeutetem Fisch - Foto: Frank Derer
1. Februar 2018 – Zum Welttag der Feuchtgebiete am Freitag (2.2.) ruft der NABU Baden-Württemberg anlässlich der Vorstellung eines deutsch-französischen Naturschutzprojekts am Rhein die Landesregierung zu konsequentem und stärkerem Engagement für den Schutz feuchter Lebensräume auf. „Das Kooperationsprojekt Ramsar-Rhinature ist ein wichtiger Schritt, um im Ramsar-Großschutzgebiet am Rhein aktiv zu werden für den Schutz besonderer Naturvielfalt“, sagt Volker Späth, Leiter des Instituts für Landschaftsökologie und Naturschutz (ILN) in Bühl. „Anspruch und Wirklichkeit sind aber noch nicht deckungsgleich. Daher hoffen wir sehr, dass entsprechende Folgeprojekte auch ganz konkrete Maßnahmen für bedrohte Arten im Ramsar-Gebiet umsetzen können“, ergänzt Martin Klatt, Artenschutzreferent beim NABU Baden-Württemberg.
Am Oberrhein zwischen Basel und Karlsruhe haben Naturschutzverbände und Behörden in einem EU-geförderten Interreg-Projekt gemeinsam begonnen, ein grenzüberschreitendes Schutzprogramm für 17 Vogel- und fünf Wirbeltierarten, darunter viele bedrohte Arten wie Kiebitz und Wechselkröte, zu erstellen. Ein Ziel der Projektpartner – der französischen LPO Alsace (Ligue pour la protection des oiseaux), des ILN Bühl und des NABU Südbaden – ist es außerdem, die Akteure im Schutzgebiet besser zu vernetzen. „Auf französischer und auf deutscher Seite können wir voneinander lernen – im Moment müssen wir aber mehr Gas geben“, gibt Felix Bergmann vom NABU Südbaden zu bedenken. So wollen beide Seiten effizient Hand in Hand zusammenarbeiten, um Wasser- und Wiesenvogelarten wie den Großen Brachvogel effektiv und effizient zu schützen. „Beim Naturschutz sprechen wir eine Sprache“, betont Bergmann.
Was sind Ramsar-Gebiete?
Am 2. Februar 1971 unterzeichneten Regierungsvertreter von 18 Nationen in der am Ufer des Kaspischen Meers gelegenen iranischen Stadt Ramsar die gleichnamige Konvention zum weltweiten Schutz von Feuchtgebieten. Das Übereinkommen zählt zu den wichtigsten Naturschutzvereinbarungen und hat zur Errichtung des größten Schutzgebietsnetzwerkes der Welt geführt. Aktuell haben 168 Staaten weltweit mehr als 2.180 Gebiete gemeldet – darunter international bedeutende Moore, Seen, Flussgebiete. Für Deutschland, das 1976 dem Abkommen beigetreten ist, sind 35 Gebiete gelistet, davon drei in Baden-Württemberg: das Wollmatinger Ried, der Mindelsee und das grenzübergreifende Ramsar-Gebiet Oberrhein/Rhin supérieur.
Interreg – europäische territoriale Zusammenarbeit
Das mit rund 800.000 Euro ausgestattete Interreg-Projekt wird je zur Hälfte von der EU und weiteren öffentlichen und privaten Einrichtungen finanziell unterstützt, darunter die Regierungspräsidien Karlsruhe und Freiburg. Mehr Informationen: www.interreg.de