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Mehr ...Spuren hinterlassen
Michael Hug ist seit 30 Jahren für den NABU aktiv



Michael Hug ist stellvertretender Leiter des Instituts für Landschaftsökologie und Naturschutz (ILN) Bühl und langjähriger Mitarbeiter des NABU-Landesverbands. - Foto: Regina Voith
Was war besonders spannend in den 30 Jahren beim NABU-Landesverband?
Besonders stark bleiben die Projekte haften, die zu einer sichtbaren Veränderung führen, bei denen man letztlich Spuren in der Landschaft hinterlässt. Dazu hat zum Beispiel die naturnahe Umgestaltung des Sandbachs bei Iffezheim gehört. (Anm. der Red.: Dafür gab es 2011 den Mittelbadischen Naturschutzpreis.) Oder die Flachwasserzonen, die wir im Rahmen des Projekts „Lebensader Oberrhein“ in der Saalbachniederung geplant und umgesetzt haben – und die schon im ersten Jahr deutliche Erfolge gezeigt haben. Last but not least: Der Luchspfad bei Baden-Baden, im heutigen Nationalpark Schwarzwald. Der geht auf meine Idee zurück und ich durfte ihn fachlich vom Plan bis zur Eröffnung begleiten. Das ist einfach eine schöne Bestätigung, wenn so eine Einrichtung richtig gut funktioniert und jährlich Tausende von Besuchern anzieht.
Was waren bisher die größten Herausforderungen?
Da fällt mir als erstes die Verbindung von Jagd und Naturschutz ein, meine Mitarbeit am „Jagdpolitischen Grundsatzpapier“ des NABU für eine nachhaltige, naturschutz- und tierschutzkonforme Jagdnutzung. Unsere Dokumentationen von Missbräuchen bei der Wildfütterung, zum Beispiel Backwaren für Wildschweine, sorgten für reichlich Aufsehen und riefen die Behörden auf den Plan. In Jägerkreisen galt ich in den 1990er Jahren als Nestbeschmutzer und musste so manche persönliche Anfeindung aushalten. Letztlich konnte ich aber dazu beitragen, den Grundstein für die Novellierung des baden-württembergischen Jagdgesetzes 2014 zu legen.
Was braucht es, um mit Freude 30 Jahre dran zu bleiben?
Gute Frage ... Ich denke es ist wichtig, Visionen zu haben. Die nachhaltige Jagdnutzung war lange eine solche Vision, jetzt sind wir da einen guten Schritt weiter. Dass es wieder eine freilebende Luchspopulation in Baden-Württemberg gibt, ist – noch – eine Vision.
Und welche Visionen treiben dich heute an?
Ganz klar: die Landnutzungsmodelle der Zukunft, zum Beispiel große naturnahe Weidelandschaften. Über allem steht aber die Bewahrung der Biologischen Vielfalt, „Naturschutz auf 100 Prozent der Fläche“, wie es Siegfried Schuster, unser ehemaliger NABU-Landesvorsitzender und Förderer des ILN, formuliert hat.
Michael Hug (60), stellvertretender Leiter des Instituts für Landschaftsökologie und Naturschutz (ILN) Bühl, gehört zu den drei dienstältesten Mitarbeitern des NABU-Landesverbands. Nach dem Studium der Biologie und Geographie war er zunächst für die Bezirksstelle Naturschutz und Landschaftspflege Karlsruhe tätig und u. a. maßgeblich an der Einrichtung des Naturschutzgebiets Waldhägenich bei Bühl beteiligt. Von dort wechselte er als Mitarbeiter der ersten Stunde ans ILN. Die enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit im dortigen Team ist für ihn Voraussetzung für qualitativ hochwertiges Arbeiten.