Mit einer NABU-Geschenkpatenschaft für Wildbienen oder Greifvögel schenken Sie Ihren Lieben ein ganz besonderes Stück Natur.
Mehr ...Kirchengemeinden als Leuchttürme für den Naturschutz
Lebensräume für Fledermäuse, Igel und Wildbienen



Pfarrhaus Mundingen - Foto: NABU/Kathrin Baumann
22. Oktober 2018 – Im Projekt „Kirchen im Biosphärengebiet Schwäbische Alb – Entwicklungsräume für Mensch und Natur“ hat der NABU gemeinsam mit Partnern über eineinhalb Jahre hinweg geschaufelt und gebastelt: Es wurden 50 Nistkästen für Fledermäuse aufgehängt, 400 Sträucher, Rosenbüsche und Stauden gepflanzt, tausend Blumenzwiebeln gesteckt und vieles mehr. Sechs Modell-Kirchengemeinden im Biosphärengebiet Schwäbische Alb schufen so rund um ihre Gebäude und auf ihren Gartenflächen neue Lebensräume für Insekten, Amphibien, Fledermäuse und Vögel. Das Gemeinschaftsprojekt von NABU, evangelischer Landeskirche in Württemberg und dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb, finanzieller Förderer des Projektes, steht kurz vor dem Abschluss.
Am Samstag feierten rund 50 Gäste aus Politik, Kirchen und Naturschutz in Münsingen die Auszeichnung des Kooperationsprojekts als „UN-Dekade-Projekt Biologische Vielfalt“. Helmfried Meinel, Ministerialdirektor im Umweltministerium, übergab den Preis. „Mit Sorge beobachten wir, dass in unseren Dörfern und Städten immer mehr Lebensräume für Tiere und Pflanzen verloren gehen. Gerade Kirchen bieten einer erstaunlich großen Zahl von Tieren eine Heimat. Deswegen freue ich mich sehr über das große Engagement, mit dem sich das Biosphärengebiet Schwäbische Alb, der NABU und die Evangelische Landeskirche für das Gemeinschaftsprojekt „Kirchen im Biosphärengebiet Schwäbische Alb“ eingesetzt haben. Der Erfolg gibt ihnen Recht, denn heute können wir die Auszeichnung als ,UN-Dekade-Projekt Biologische Vielfalt‘ feiern“, sagte Meinel.
Kirchengemeinden könnten Leuchttürme für die Artenvielfalt sein, betonte Prof. Dr. Christian Rose, Prälat der Prälatur Reutlingen in der evangelischen Landeskirche in Württemberg. „Mit ihrer Begeisterung und ihrem Einsatz zeigen die sechs Modell-Gemeinden, dass der Schutz unserer heimischen Tiere und Pflanzen für jede und jeden von uns möglich ist. Die Schöpfung ist uns anvertraut und nur gemeinsam können wir sie bewahren.“ Eine „schöpfungsfreundliche Kirche“ wünscht sich auch Stefan Schneider, Umweltbeauftragter der Diözese Rottenburg-Stuttgart: „Wir Kirchen haben uns auf dieses Ziel verpflichtet und werden uns daher verstärkt für die Artenvielfalt engagieren. Mit Papst Franziskus beklagen auch wir den Verlust der Artenvielfalt in unserer Zeit.“
Prof. Dr. Markus Röhl, stellvertretender Landesvorsitzender des NABU Baden-Württemberg, hob die große Motivation der zahlreichen Helferinnen und Helfer vor Ort hervor: „In hunderten von Arbeitsstunden haben sie Unterschlüpfe für Igel und Eidechsen gebaut oder Blühflächen angelegt. Konfirmandinnen und Konfirmanden halfen ebenso mit wie Geflüchtete. Ich freue mich, dass Ehrenamtliche aus Kirche und Naturschutz zusammengefunden haben und nun ihre Erfolge sehen, wenn es in den Pfarrgärten summt und zwitschert.“
Der Abschluss von „Kirchen im Biosphärengebiet Schwäbische Alb – Entwicklungsräume für Mensch und Natur“ bildet zugleich den Anfang für ein neues Artenschutz-Projekt des NABU Baden-Württemberg, das im Sommer gestartet ist: „Blühende Gärten – damit es summt und brummt!“ richtet sich an Privatpersonen, Kirchengemeinden, Unternehmen und Vereine in ganz Baden-Württemberg, die eine von hundert kostenlosen Beratungen für die naturnahe Gartengestaltung erhalten können. Weitere Informationen unter www.blühendegärten.de.
Hintergrundinformationen:
Das Projekt „Kirchen im Biosphärengebiet Schwäbische Alb – Entwicklungsräume für Mensch und Natur“
Im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts von NABU, Biosphärengebiet Schwäbische Alb und Evangelischer Landeskirche setzten sich fünf evangelische und eine katholische Modellgemeinde für mehr Artenschutz rund um ihre Gebäude und auf ihren Grünflächen ein. In Erkenbrechtsweiler-Hochwang, Münsingen, Mundingen, Trailfingen, Westerheim und Zwiefalten entstanden mit großem ehrenamtlichem Engagement Wildblumenwiesen, Nistmöglichkeiten für Fledermäuse und Vögel sowie Beete mit Nahrungspflanzen für zahlreiche Insekten. Workshops rund um die Themen Naturgartengestaltung, Wildbienen und Fledermäuse brachten den teilnehmenden Gemeinden Hintergrundwissen zu bedrohten Arten und ihrem Lebensraum nahe.
Das Biosphärengebiet Schwäbische Alb ist finanzieller Förderer des Projekts.
Mehr Informationen:
Haben Sie sich schon immer mal gefragt, was Sie selbst gegen das Insektesterben tun können? Es ist ganz leicht! Wir möchten Ihnen zeigen, wie Sie Ihren Garten so gestalten, dass Sie sich dort genauso wohlfühlen wie Tagpfauenauge, Erdhummel und Marienkäfer. Mehr →