Mit einer NABU-Geschenkpatenschaft für Wildbienen oder Greifvögel schenken Sie Ihren Lieben ein ganz besonderes Stück Natur.
Mehr ...Heidelberger Wanderfalken brüten wieder
Vier Eier liegen im Nest



In der letzten Brutsaison schlüpften vier gesunde Küken. - Foto: NABU BW
13. März 2019 – Im Nistkasten hoch über der Heidelberger Heiliggeistkirche regt sich bald neues Leben. Die Heidelberger Wanderfalken brüten wieder im Kirchturm! Das erste Ei kam in der Nacht zum 1. März zum Vorschein. Damit hat die vierwöchige Brutzeit begonnen. Während dieser kümmern sich die Altfalken fleißig um eine gleichmäßige Rundum-Wärmezufuhr der Eier. Seit einer Woche entwickeln sich nun vier Mini-Küken gut geschützt in ihren Schalen im Nest. Die erfahrenen Vogeleltern – es ist bereits die 19. Brutsaison auf diesem Turm – wechseln sich beim Wärmen und Drehen der Eier ab, während ein Partner stets für Nahrung sorgt. Beide Falken besitzen zur Brutzeit einen Brutfleck auf der unteren Bauchseite, der jetzt besonders stark durchblutet ist und dem einzelne Flaumfedern fehlen, damit die Eier optimal gewärmt werden können. Zwei Drittel der Brutzeit, vor allem auch nachts, übernimmt das Weibchen.
Wenn alles gut verläuft, schlüpfen die vier Jungen ab Anfang April und die Vogeleltern haben dann viel zu tun, um sie mit Nahrung zu versorgen.
Unter www.NABU-BW.de/webcam lässt sich das Familienleben der wild lebenden Wanderfalken auf drei Webcams gleichzeitig live verfolgen. Die Greifvögel haben sich hier freiwillig angesiedelt. Bereichert werden die Videobilder durch tägliche, fachkundige Kommentare und Erläuterung des erfahrenen Hans-Martin Gäng von der AG Wanderfalkenschutz im NABU, der wild lebende Wanderfalken seit 50 Jahren betreut.
Jedes Falkenjahr ist anders und spannend! Dieses Jahr haben die Wanderfalken von ihrem Nistkasten aus bereits den Abschluss des Heidelberger Fastnachtsumzugs zu ihren Füßen auf dem Marktplatz erlebt – der Mittagsschlaf fiel an diesem Tag aus. Die Schreckensmeldung einige Tage später über einen toten Wanderfalken in einer städtischen Anlage entpuppte sich als verunfallter Sperber. Auch die Verteidigung des Nestes gegen andere Interessenten (Nilgänse) mussten die beiden Altfalken Palatina und Zephyr wieder leisten.
Hintergrund
- Bereits 1999 haben Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte der Geschwister-Scholl-Schule in Heidelberg mit ihrem Rektor Hans-Martin Gäng einen Wanderfalken-Nistkasten im Turm der Heiliggeistkirche angebracht. Im Folgejahr hat ein wild lebendes Falkenpaar dort gebrütet und zwei Jungtiere aufgezogen. Seither wird der Nistkasten jedes Jahr von Wanderfalken genutzt. Wenn alles gut geht, werden die vier Küken des Jahrgangs 2019 Ende April beringt und dann, wie alle 61 Heidelberger Jungfalken vor ihnen, aus dem Nistkasten im Kirchturm ausfliegen.
- Im Jahr 1975 gab es in Deutschland weniger als 100 Brutpaare. Die Wanderfalken waren vom Aussterben bedroht. Pestizide wie DDT hatten die Vögel über deren Nahrungskette geschädigt, zu dünnschaligen Eiern und massiven Brutverlusten geführt. Viele Greifvogelarten brauchen, wie die Wanderfalken, unsere Unterstützung. Die Verfolgung und Tötung der streng geschützten Greifvögel ist noch immer ein großes Problem. Zudem sind geeignete Lebensräume, wie hohe, alte Bäume oder einsame Felsen, Mangelware.
Verfolgen Sie die Brutsaison der Heidelberger Wanderfalken mit dem Tagebuch von Hans-Martin Gäng, AG Wanderfalkenschutz im NABU Baden-Württemberg: www.ag-wanderfalken.de/gaengs-tagebuch
patenschaft für greifvögel:
Ob Sperber, Rotmilan oder Habicht – Viele Greifvogelarten haben es schwer im Ländle. Helfen Sie uns dabei, den Herrschern der Lüfte in Baden-Württemberg wieder eine Heimat zu geben. Mehr →