Mit einer NABU-Geschenkpatenschaft für Wildbienen oder Greifvögel und Eulen schenken Sie Ihren Lieben ein ganz besonderes Stück Natur.
Mehr ...Jetzt eine Wildblumenwiese als Insektenbuffet fürs Frühjahr einsäen
Im Herbst schon vorsorgen



Blaue Holzbiene an Garten-Glockenblume - Foto: Helge May
01. Oktober 2019 – Der Frühherbst läutet die Ruhephase in der Natur ein. Im Garten ist jetzt Pflanzzeit für Stauden und Obstbäume. Wer im Frühjahr verpasst hat, eine Wildblumenwiese einzusäen, kann das jetzt nachholen. Bienenweide, Schmetterlingstraum oder Wildblumenmischung – die verheißungsvollen Namen von Blumensamenmischungen in Baumärkten und Geschäften versprechen viel. Aber welchen Nutzen haben sie tatsächlich für Wildbienen und Schmetterlinge?
„Eine Wiese mit heimischen Wildpflanzen kann vielen verschiedenen Tieren Nahrung und Unterschlupf bieten und damit die biologische Vielfalt fördern“, sagt NABU-Gartenexpertin Anna Sesterhenn. Sie freut sich über das zunehmende Interesse an Themen rund um die naturnahe Gartengestaltung. „Das Thema Artensterben scheint in der breiten Bevölkerung angekommen zu sein. Sehr viele Menschen möchten der Insektenwelt vor der Haustüre ganz gezielt etwas Gutes tun, indem sie beispielsweise eine Blumenwiese anlegen. Das ist erst mal toll“, freut sie sich.
Nicht jede „Bienenweide“ ist ein echtes Insektenbuffet
Aber Vorsicht: „Nicht in jedem als ‚Bienenweide‘ deklarierten Samentütchen sind Pflanzenarten enthalten, die Gartenhummel und Garten-Wollbiene nützen“, warnt die Expertin. Sie empfiehlt einen prüfenden Blick, damit der summende Flugverkehr im Garten im kommenden Frühjahr startet. „Teilweise werden gar keine Pflanzenarten auf dem Etikett genannt, sondern es steht nur ‚Schmetterlingstraum‘ oder ‚Bienenwunder‘ auf der Tüte. Davon sollte man besser die Finger lassen“, rät Sesterhenn.
Wildbienen & Co. können oft mit Zuchtsorten und Exoten wie Cosmeen, gefüllten Kornblumen oder Primeln, die häufig in Mischungen enthalten sind, nicht viel anfangen. „Viele der einschlägigen Blumensamenmischungen vom Baumarkt oder aus geschenkten Tütchen sehen zunächst ganz hübsch aus, haben aber keinen nachhaltig positiven Effekt auf die Natur“, so Sesterhenn. Nach der Blüte sterben die einjährigen Pflanzen ab und im nächsten Jahr mehren sich Gräser und andere, oft unerwünschte Beikräuter. Der NABU empfiehlt deshalb, beim Samenkauf auf mehrjährige, gebietsheimische Arten, möglichst aus ökologischem Anbau, zu achten. Diese sind am besten an die vorhandenen Standortbedingungen wie Boden und Klima angepasst und somit robuster. Zudem bieten sie einen großen Nutzen für die Artenvielfalt vor Ort. Denn im Laufe der Jahrhunderte haben sich Pflanzen und Tiere miteinander entwickelt und es sind gegenseitige enge Abhängigkeiten entstanden. Sie passen nun perfekt zusammen – wie Schlüssel und Schloss. Wenn ein Part fehlt, kann der andere auch nur schwer überleben. Ein Beispiel hierfür ist die Glockenblumen-Scherenbiene. Sie ist, wie viele Wildbienenarten, hochspezialisiert und auf die Pollen von Glockenblumen angewiesen.
„Eine richtige Wildblumenwiese ist schön fürs Auge und noch dazu pflegeleichter als ein feiner, englischer Rasen“, so die NABU-Gartenexpertin. Mehrjährige Wiesenarten blühen auch noch in den folgenden Jahren ohne weiteres Zutun, da häufig nur der oberirdische Teil der Pflanze im Winter abstirbt. Zudem muss eine Wildblumenwiese meist nur ein bis zwei Mal im Jahr gemäht werden – das spart eine Menge Zeit. Eine artenreiche Wiese kann also nicht nur nützlich für Hummeln, Marienkäfer und Amseln sein, sondern bietet auch eine Menge Vorteile für uns Menschen.
Damit Wildbiene, Schmetterling und Co. künftig auch außerhalb der Gärten mehr Nahrung finden, engagiert sich der NABU auch beim Volksbegehren „Rettet die Bienen“. Mehr Informationen dazu gibt es unter www.NABU-BW.de/rettetdiebienen.
Zehn empfehlenswerte Nahrungspflanzen für Insekten:
• Gewöhnlicher Natternkopf
• Gewöhnlicher Hornklee
• Glockenblumen in verschiedenen Arten
• Moschus-Malve
• Schafgarbe
• Wegwarte
• Wiesen-Bocksbart
• Wiesenflockenblume
• Wiesen-Salbei
• Wilde Möhre
Eine Liste geeigneter Anbieter für Blumensamenmischungen oder insektenfreundliche Pflanzen finden Sie unter www.NABU.de/saatgut.
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