Auen-Schenkelbiene ist Wildbiene des Jahres 2020
Die Auen-Schenkelbiene zeichnet sich durch eine einzigartige Lebensweise aus, indem sie ihre Brut anders ernährt, als andere Wildbienenarten. Mehr →
Blauschwarze Holzbiene - Foto: NABU/Gerold Vitzthum
18. Mai 2020 – Der Weltbienentag am 20. Mai ist ein jährlicher Feiertag für die Honigbienen, deren Rolle bei der Bestäubung und als Produzentin von Honig und anderen Bienenprodukten gepriesen wird. Ohne Zweifel trägt sie erheblich zur Bestäubung der meisten Kulturpflanzen und vieler Wildpflanzen bei. „Dabei wird die Rolle der Wildbienen für die Bestäubung unserer Früchte oftmals vergessen. Das Bienensterben betrifft die Honigbiene ja auch weniger stark als ihre wilden Verwandten, wird sie doch von immer mehr Imkern gepflegt, gefüttert und gesund erhalten, so dass die Bestände sogar steigen“, erklärt die Imkerin Sabine Holmgeirsson.
Als Fachbeauftragte für Wildbienen weiß sie um die schwierige Lage der eher unbekannten kleinen Summer und dicken Brummer. „Es sind die Wildbienen, die immer stärker gefährdet sind und deren Bestände oft unbemerkt verschwinden. Neben der bekannten Honigbiene gibt es in Baden-Württemberg über 460 verschiedene Wildbienenarten, darunter 37 Hummelarten. Wir brauchen diese Vielfalt summender Bestäuberinnen. Mit Schmetterlingen, Fliegen, Käfern und Ameisen sind sie unentbehrlich für die Bestäubung unserer Nutz- und Wildpflanzen. Im Südwesten sind 40 Prozent der Wildbienen in Streuobstwiesen zu finden, wo sie Äpfel, Zwetschgen und Birnen bestäuben und ein reiches Angebot an Nektar und Pollen vorfinden“, erklärt die NABU-Fachbeauftragte für Wildbienen.
... und die Wildbienen in Baden-Württemberg unterstützen.
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Oftmals ist die Freude groß, wenn eine pelzige Hummel laut brummend vorbeifliegt und auf einer Blüte landet. Doch viele kleine Arten leben unerkannt unter uns. Manche sind hochspezialisiert und brauchen eine ganz bestimmte Pflanze zum Überleben. „Es ist die Vielfalt in unserer Landschaft, die wir genauso die Wildbienen brauchen“, betont die Imkerin. Rund 30 Prozent der Wildbienen sind auf die Pollen einer oder mehrerer Pflanzenarten angewiesen, so wie die Knautien-Sandbiene, die nur auf die Witwenblume und Skabiosen zum Pollenernten fliegt.
„Viele Menschen haben Angst vor Bienenstichen, wenn sie Wildbienen sehen. Doch diese sind äußerst friedliebend und setzen ihren Stachel nur sehr selten ein, um ihr Nest gegen Artgenossen zu verteidigen. Unsere Haut kann ihr feiner Stachel nicht beschädigen. Hummeln und Honigbienen stechen nur, wenn ihr Leben oder ihre Nester bedroht sind.“
Weil Wildbienen unter Futtermangel und fehlenden Lebensräumen leiden, haben viele Menschen begonnen, sie direkt im eigenen Garten durch bienenfreundliche Pflanzen, Wildblütenstreifen und Insektenhotels zu unterstützen. Auch Unternehmen und Landwirte beteiligen sich daran. Allerdings nisten rund 70 Prozent der Wildbienen im Boden. „Wir müssen wieder Flächen zunehmend entsiegeln und leblose Schottergärten verbieten“, fordert Holmgeirsson. Klinisch reine Vorgärten heizen sich in Zeiten des Klimawandels außerdem stärker auf als naturnahe Grünflächen. „Nehmen Sie doch den Weltbienentag dieses Jahr zum Anlass, im eigenen Garten, vor dem Gemeindehaus oder auf dem Firmenparkplatz ein kleines Wildbienenparadies anzulegen“, schlägt Holmgeirsson vor.
Hintergrund
Blick zurück: Am Weltbienentag vor einem Jahr startete das vom NABU mit initiierte Volksbegehren „Rettet die Bienen“ mit der Unterschriftensammlung. Daraus ist ein tragbarer Gesetzentwurf gegen das Artensterben und für mehr Lebensräume entstanden. Zentrale Forderungen, wie die Reduktion von Pestiziden, die Ausweitung des Bioanbaus oder das Verbot von Schottergärten, sollen damit festgeschrieben und in Maßnahmenpaketen umgesetzt werden. Aktuell befindet sich der Gesetzentwurf im parlamentarischen Verfahren. Bis zum Sommer soll dieses nach Auskunft der Landesregierung abgeschlossen sein.
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