„Stunde der Gartenvögel“ vom 13. bis 15. Mai
Vögel beobachten, an einer bundesweiten Aktion teilnehmen und dabei tolle Preise gewinnen – all das vereint die „Stunde der Gartenvögel“. Mehr →
Blaumeise - Foto: Thomas Munk
24. April 2020 – Zur 16. „Stunde der Gartenvögel“ am Muttertagswochenende, vom 8. bis 10. Mai, ruft der NABU in ganz Baden-Württemberg und bundesweit wieder auf, eine Stunde lang Amsel, Drossel, Fink und Star, und die ganze Vogelschar zu beobachten, zu zählen und zu melden. „Weil der NABU aktuell Corona-bedingt keine Vogelexkursionen anbieten kann, bleiben wir alle zuhause und beobachten von Fenster und Balkon aus, auf der Terrasse oder im Garten die Vögel. Alle großen und kleinen Vogelfreundinnen und -freunde sind aufgerufen, den Mitmachrekord 2019 zu knacken“, sagt NABU-Ornithologe Stefan Bosch.
Je mehr Menschen teilnehmen, desto aussagekräftiger sind auch die Ergebnisse, etwa zum aktuellen Meisensterben, von dem vor allem Blaumeisen betroffen sind. Vom 10. bis 22. April wurden dem NABU 13.800 Fälle aus Deutschland gemeldet, die etwa 26.000 Vögel betreffen, knapp 1.000 Meldungen waren aus dem Südwesten. „Der jetzt identifizierte Erreger, ein Bakterium namens Suttonella ornithocola, löst eine für die kleinen Vögel tödliche Lungenentzündung aus“, erklärt Bosch.
Viele Menschen haben mit den Ausgangsbeschränkungen den Wert der Natur direkt vor ihrer Haustüre neu schätzen gelernt. „Helfen Sie uns dabei, die Natur in unseren Siedlungen noch attraktiver zu machen und mehr Fakten über unsere Gartenvögel zu sammeln. Sorgen Sie mit Hygienestandards an Futterhaus und Wasserstellen für Sicherheit. In einem vogelfreundlichen Garten finden viele Arten Nahrung und ein Zuhause – und die Blaumeisenbestände können sich hoffentlich wieder erholen“, so der NABU-Vogelexperte.
Vergangenes Jahr nahmen mehr als 76.000 Vogelfreundinnen und -freunde an der Stunde der Gartenvögel teil, davon 8.000 aus dem Südwesten. Damit das Zählen wieder problemlos gelingt, bietet der NABU Unterstützung an, in Form der NABU-App Vogelwelt sowie mit Artenporträts der Gartenvögel und ihre Gesänge zum Nachhören. Reimsprüche helfen dabei, die gefiederten Sänger zu erkennen, auf Facebook hat der NABU Baden-Württemberg dazu Mini-Videos eingestellt.
„Stunde der Gartenvögel – so geht‘s
Mitmachen geht ganz einfach: Ruhiges Vogelaussichtsplätzchen suchen, Stift oder Handy zücken und von jeder Vogelart die höchste Anzahl notieren, die im Laufe einer Stunde entdeckt wird oder vorbeifliegt. Gemeldet werden kann online auf der Aktionsseite des NABU-Bundesverbands, per Post oder telefonisch unter 0800-1157115 am 9. Mai von 10 bis 18 Uhr sowie per App, erhältlich auf der Webseite des NABU-Bundesverbands. Meldeschluss ist der 18. Mai.
Bakterium verursacht Meisensterben
Das Bakterium Suttonella ornithocola tötet fast ausschließlich Meisen, vor allem die kleinen Meisenarten, von denen die Blaumeise mit Abstand am häufigsten in deutschen Gärten vorkommt. Das Bakterium ist erst seit 1996 bekannt. Damals wurde es in Großbritannien beschrieben und kommt dort flächendeckend regelmäßig vor, hat aber bisher nicht zu überregionalen Massensterben geführt. Der Erreger ist für Menschen und Haustiere ungefährlich. Da Vögel aber auch an anderen Krankheiten gestorben sein könnten und grundsätzlich oft mehrere Pathogene in sich tragen können, sollten tote Vögel nur mit Handschuhen angefasst werden. Der Fund kranker und toter Meisen kann weiterhin auf der Webseite des NABU-Bundesverbands unter www.NABU.de/meisensterben mit Daten und Fotos gemeldet werden.
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