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Mehr ...NABU sagt Danke: 30 Jahre freiwilliger Einsatz für die Natur
Freiwilliges Ökologisches Jahr



Freiwillige des NABU-Naturschutzzentrums Federsee. - Foto: Leonie Seifert
27. August 2020 – Das freiwillige Engagement von naturbegeisterten Menschen ist seit jeher die Basis der naturschutzfachlichen Arbeit des NABU. Ein besonderes Jubiläum ist daher der Start des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) im Südwesten vor 30 Jahren, am 1. September 1990. Seitdem ist der NABU für junge Aktive eine beliebte Anlaufstelle, um Naturschutz hautnah zu erleben, sich fortzubilden, beruflich zu orientieren und mit anzupacken. Generationen junger Menschen haben seitdem den NABU tatkräftig unterstützt.
Jedes Jahr am 1. September beginnen allein beim NABU Baden-Württemberg und seinen Zentren bis zu zehn Freiwillige ihren Einsatz, hinzu kommen Stellen bei NABU-Gruppen und der Naturschutzjugend (NAJU). „Wir danken den vielen jungen Menschen herzlich, die den NABU in den vergangenen 30 Jahren als Freiwillige unterstützt haben und dies oft nach ihrem Jahr bei uns weiterhin tun. Unsere Zivilgesellschaft braucht dieses wertvolle Engagement und die jungen Leute lernen Wertvolles für ihr gesamtes Leben und dass wir miteinander viel bewegen können“, sagt der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle. Seit 2011 bietet der NABU zudem über den Bundesfreiwilligendienst (BFD) zahlreiche Stellen an. Dass neben den Erlebnissen die finanzielle Anerkennung nur gering ist, findet Enssle schade und regt an: „Freiwilliges Engagement braucht mehr Wertschätzung in unserer Gesellschaft. Wer ein FÖJ macht, sollte ein Jahr lang kostenfrei Bahn fahren dürfen – wie es beim Wehrdienst üblich ist.“
FÖJ beim NABU: Bodensee, Federsee oder Vogelschutzzentrum Mössingen
Viele junge Menschen suchen einen praktischen Ausgleich zum ewigen Schulbankdrücken. Im NABU-Naturschutzzentrum Federsee sind jährlich bis zu fünf junge Freiwillige im Einsatz, um das einmalige Moorgebiet zu bewahren.
In der Landschaftspflege gibt es immer etwas zu tun, damit die offene Moorlandschaft erhalten bleibt: In den Wintermonaten befreien die Naturschutz-Aktiven mit Motorsensen die Riedflächen vom Jungwuchs der Bäume und Büsche. In den Sommermonaten mähen sie ausbreitungsstarke Pflanzenarten wie die Kanadische Goldrute und das Indische Springkraut ab. Vom Frühjahr bis in den Herbst hinein führen die jungen Freiwilligen Besuchergruppen durch das Naturschutzgebiet, erklären, wie ein Moor entsteht, warum es das Klima schützt und welche Tiere und Pflanzen am Federsee zu sehen sind. Sie betreuen die Besucherausstellung und informieren Gäste. „Bei uns am Federsee haben die Freiwilligen in einer wunderschönen Landschaft die Chance, die vielfältigen Aufgaben unseres Zentrums kennenzulernen. Es ist toll zu sehen, wie sie uns nach einem Jahr FÖJ – reich an Erfahrungen und Erlebnissen, selbstbewusster und ein Stück gereift – wieder verlassen und den Naturschutz im Herzen mitnehmen“, sagt Zentrumsleiterin Dr. Katrin Fritzsch.
Auch das NABU-Naturschutzzentrum am Bodensee war von Anfang an eine FÖJ-Einsatzstelle. Zentrumsleiter Eberhard Klein erinnert sich: „Es müssen inzwischen an die hundert junge Leute gewesen sein, die auf der Mettnau und im Wollmatinger Ried ihr FÖJ gemacht haben. Für viele war das ein prägendes Jahr: Das Blütenmeer voll botanischer Kostbarkeiten und die Brutvogelkartierungen waren für einige der Einstieg in den professionellen Naturschutz, von dem sie sich auch durch die kräfteraubenden Landschaftspflegearbeiten nicht abbringen ließen.“
Im NABU-Vogelschutzzentrum in Mössingen kommen die Freiwilligen teils mit Greifvögeln wie dem Rotmilan hautnah in Kontakt. Dort kümmern sich parallel meist drei junge Menschen (FÖJ und BFD) um die gefiederten Pfleglinge. Sie nehmen verletzte Vögel auf, untersuchen diese, pflegen die Tiere gesund und reinigen ihre Volieren, beraten telefonisch und führen Interessierte durchs Zentrum. Auch bei der NAJU (Naturschutzjugend) Baden-Württemberg sind viele Freiwillige aktiv und engagieren sich oft über viele Jahre hinweg in der Jugendumweltbildung.