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Mehr ...Rekordbeteiligung bei Vogelzählung
„Stunde der Wintervögel“



Kohlmeise im Winter - Foto: Frank Derer
6. Februar 2020 – Neuer Rekord bei der „Stunde der Wintervögel“: Mehr als 143.000 Menschen haben bundesweit bei der Vogelzählaktion des NABU und seines bayerischen Partners Landesbund für Vogelschutz (LBV) mitgemacht, so das Endergebnis der diesjährigen Aktion. Auch in Baden-Württemberg waren so viele Vogelinteressierte dabei wie noch nie. „Fast 16.000 Vogelfreundinnen und -freunde haben sich diesmal eine Stunde Zeit genommen und die Vögel in Garten, Park oder am Fenster gezählt. Das ist spitze“, sagt Claudia Wild vom NABU Baden-Württemberg. Immer mehr Menschen interessieren sich offenbar für die Natur vor ihrer Haustür und unterstützen den NABU so, Trends aus der Vogelwelt zu erkennen.
Aus 97.000 Gärten bundesweit wurden insgesamt über 3,6 Millionen Vögel gemeldet. In Baden-Württemberg wurden 392.038 Vögel in 10.637 Gärten gezählt und mit 15.985 Beteiligten haben dieses Jahr beachtliche 17 Prozent mehr als 2019 an der Aktion teilgenommen. Pro Garten ergibt sich bundesweit ein Mittelwert von 37,3 Vögeln pro Garten und damit etwas mehr als 2019. Im Südwesten waren es diesmal nur 36,7 Vögel. Der Wert liegt deutlich unter dem langjährigen Mittel von fast 40 Vögeln pro Garten.
Insgesamt haben die Vogelexpertinnen und -experten des NABU seit Beginn der Wintervogelzählungen im Jahr 2011 einen abnehmenden Trend festgestellt. Weniger im Garten beobachtete Vögel sind wahrscheinlich eine Folge der langen Reihe milder Winter in den letzten Jahren. Erst bei Kälte und Schnee suchen viele Waldvögel Zuflucht in den Gärten der etwas wärmeren Siedlungen, wo sie auch Futterstellen vorfinden. Dazu passt, dass der Haussperling, der sein ganzes Leben in den Dörfern und Städten verbringt, nur in den beiden kältesten Wintern des Jahrzehnts – 2011 und 2013 – von der vor allem in Wäldern lebenden Kohlmeise vom Spitzenplatz verdrängt wurde. Die Top fünf heißen auch dieses Jahr: Haussperling vor Kohlmeise, Blaumeise, Feldsperling und Amsel.
Während mehr Kohl- und Blaumeise in Gärten im Land gesichtet wurden, hat der Grünfink stark verloren: Mit nur 1,1 Vögeln pro Garten wurde nicht einmal ein Drittel der Grünfinken von 2011 entdeckt – eine Abnahme von fast 13 Prozent pro Jahr. Als Ursache vermutet der NABU unter anderem Trichomoniasis, eine Infektionen mit einem einzelligen Parasiten, mit dem sich diese Finken häufig an sommerlichen Vogelfutterstellen infizieren.
Weitere Zählergebnisse können unter www.stundederwintervoegel.de eingesehen werden. Die nächste Vogelzählung steht vom 8. bis 10. Mai an. Dann werden bei der „Stunde der Gartenvögel“ die Brutvögel in unseren Gärten und Parks erfasst.
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Auf der interaktiven Karte können Sie zu allen Arten und Orten die Werte ablesen und erfahren, welche Vögel häufiger beobachtet wurden und welche seltener zu sehen waren. Im Tabellenreiter neben der Karte finden Sie zusätzlich alle Details zu den Vogeldaten. Mehr →
Vom 6. bis 9. Januar 2022 rufen NABU und LBV bereits zum zwölften Mal zur bundesweiten „Stunde der Wintervögel“ auf. Beobachten und zählen Sie eine Stunde lang Vögel in Baden-Württemberg. Mehr →