Mit einer NABU-Geschenkpatenschaft für Wildbienen oder Greifvögel und Eulen schenken Sie Ihren Lieben ein ganz besonderes Stück Natur.
Mehr ...Zugvögel auf der Heimreise: Erste Rückkehrer treffen im Südwesten ein
Nach Zwischenstopps ziehen Brutvögel weiter an ihr Ziel



Starenschwarm - Foto: NABU/Wilhelm Spickers
21. Februar 2020 – Sie sind wieder da! Die ersten Zugvögel sind, motiviert vom milden Wetter, aus ihren Überwinterungsgebieten im Mittelmeerraum zurückgekehrt. Derzeit sind in ganz Baden-Württemberg zurückkehrende Stare, Kiebitze, Misteldrosseln und andere Kurzstreckenzieher zu beobachten, die maximal 2.000 Kilometer entfernt vom Brutgebiet überwintern. Auch erste Storchenpaare sind wieder vereint. „Das milde Wetter in diesem Winter hat Star, Kiebitz und andere Arten, die nur kurze Strecken fliegen, um dem Winter auszuweichen, schon früher zurück nach Baden-Württemberg gelockt. Sie sind teils mindestens ein bis zwei Wochen eher dran als letztes Jahr“, erklärt der NABU-Fachbeauftragte für Ornithologie, Dr. Stefan Bosch. Die Hauptzugzeit beginnt eigentlich erst Anfang März. Es lohnt sich also bereits jetzt, die Augen offen zu halten und auf die frühen Frühjahrsboten zu achten.
Derzeit lassen sich Stare, bis auf die Höhenlagen von Alb und Schwarzwald, schon im ganzen Land beobachten. Teilweise starten sie mit dem Brutgeschäft, sitzen in den Nistkästen und beanspruchen die Bruthöhlen für sich. Am Federsee und Bodensee sind erste große Schwärme von einigen Tausend Staren zu sehen. Im Vergleich zum Vorjahr sind auch sie rund zwei Wochen früher zurück aus ihren Winterquartieren. In einigen Fällen handelt es sich aber auch um im Winter hier verbliebene Vögel, die gemeinsam auf Futtersuche gehen.
Anders als beim herbstlichen Vogelzug, der für viele Naturfreunde ein fester Termin im Kalender ist, haben die Vögel jetzt nur ein Ziel: „Im Frühjahr wollen die Vögel so schnell wie möglich in ihre Brutgebiete zurück, um dort als erste die besten Nistplätze und Reviere zu belegen“, sagt der NABU-Ornithologe. Ein Schwarm Kiebitze, der gestern noch in Süd-Baden-Württemberg beobachtet wurde, kann am nächsten Tag schon im Norden des Landes unterwegs sein.
Kommt es zu einem verspäteten Wintereinbruch, halten die Zugvögel vor der Kaltfront an und warten ab. Im März 2018 hatten am Bodensee und vor beziehungsweise hinter den Alpen unzählige Singvögel darauf gewartet, dass sich die Kaltwetterfront auflöst. So konnte man dort große Trupps mit bis zu mehreren hundert Drosseln, Lerchen und Wiesenpiepern beobachten.
Die Langstreckenzieher unter den Zugvögeln, die südlich der Sahara bis weit im Süden Afrikas überwintern, bekommen von der milden Witterung in Mitteleuropa nichts mit. Noch nichts zu sehen oder zu hören ist daher von Mauerseglern, Rauch- und Mehlschwalben sowie dem Kuckuck, die stets zur selben Zeit zurückkehren und ihrer inneren Uhr folgen.
Drossel, Kiebitz, Star – wer ist schon wieder da?
Vom NABU Bodenseezentrum aus können Vogelfreundinnen und -freunde den Wechsel zwischen Neuankömmlingen, Durchzüglern und gen Norden abfliegenden Wintergästen beobachten. Eine aktuelle Zählung im Wollmatinger Ried ergab Schlafplätze mit zirka 2.000 Staren, 500 Wiesenpipern, 150 Wacholderdrosseln, zehn Kiebitzen sowie sechs Rohr- und vier Kornweihen. Zugleich ziehen die überwinternden Singschwäne weiter in Richtung ihrer nördlichen Brutgebiete, ein Teil reist lediglich nach Brandenburg, ein anderer bis ins Baltikum und nach Skandinavien.
Am Federsee baut sich schon wieder ein großer Starenschlafplatz auf. Rund 3.000 Vögel sind im Moment vom Federseesteg aus gut zu beobachten. Wenn das Wetter so bleibt, werden die Zahlen wohl schnell steigen. Daneben sind Bachstelzen, Wacholderdrosseln und Feldlerchen wieder zurück. Vermutlich auf dem Durchzug sind einige Kiebitze, die im Südwesten gesichtet wurden. Denn der Agrarvogel brütet nur noch selten in Baden-Württemberg. Auch Rotmilane sind vermehrt wieder da. Nahezu landesweit kann man die eindrucksvollen Greifvögel mit dem markanten Gabelschwanz wieder über sich kreisen sehen. Nicht alle von ihnen sind Zugvögel, manche bleiben ganzjährig in der Region.
Mehr Informationen zu Vögeln:
Am Himmel und in den Gärten ist gerade Einiges los. Im NABU-Vogelschutzzentrum Mössingen häufen sich die Nachfragen: Warum sieht man im Garten für ein paar Stunden ungewöhnlich viele Vögel, die sonst nicht da sind? Die Lösung: Derzeit sind bereits einige Zugvögel wie Zilpzalp oder Dorngrasmücke auf dem Weg in den Süden. Mehr →