Den Schnecken ein Schnippchen schlagen
Salat aus dem eigenen Garten schmeckt am besten. Wenn da nur nicht der Ärger mit den Schnecken wäre! Wir zeigen, wie man sie austricksen kann. Mehr →
Siebenpunkt-Marienkäfer mit Blattläusen - Foto: Helge May
10. Juni 2020 – Läuse auf den Rosen, Schnecken am Salat, Apfelwickler am Baum und Buchsbaumzünsler an den Hecken – wer im Garten auf die Suche nach kleinen Tierchen geht, entdeckt nicht nur willkommene Gäste. Doch statt die Giftspitze zu zücken oder gleich die grüne Natur durch grauen Schotter zu ersetzen, sollten liebgewonnene Arten durch naturnahes Gärtnern und „wilde Ecken“ unterstützt werden, so der NABU-Appell.
Ran an die Laus
Sie sind lästig, häufig und langlebig: Blattläuse existieren seit mehr als 200 Millionen Jahren auf der Erde. Bei uns kommen rund 800 Arten vor, die maximal sieben Millimeter klein sind. Mit ihren Saugrüsseln stechen sie die Leitungsbahnen ihrer Lieblingspflanze an, nach der sie oft benannt sind, um an die Eiweiße im Pflanzensaft zu kommen, den Zucker scheiden sie aus. Bekannt und häufig sind die Rosenblattlaus, die Grüne Pfirsichblattlaus und die Gefleckte Kartoffelblattlaus. Wer Blattläuse dezimieren möchte, kann ihre zahlreichen Feinde vom Marienkäfer bis zur Schlupfwespe fördern und ihnen regelmäßig mit einem gezielten Wasserstrahl zu Leibe rücken. Bei Rosen und kräftigen Stauden ist die „Wasserkur“ eine zuverlässige und die umweltverträglichste Bekämpfungsmethode. Auch das Aufbringen von Brennnessel- oder Wurmfarnjauche hilft, ebenso eine Lösung mit Schmierseife und Spiritus.
Marienkäfer mit großem Appetit
Von den bei uns heimischen 70 Marienkäferarten ist der Siebenpunkt, der klassische Glücksbringer, am weitesten verbreitet. Bei Gärtnerinnen und Gärtnern ist der Käfer so beliebt, dass sein Auftauchen himmlischen Beistand verspricht: Sein Name leitet sich von der Jungfrau Maria ab. In ihrem Auftrag, so glaubte man früher, seien die Käfer in der Schädlingsvertilgung tätig. Ihre Erfolgsbilanz: Jede einzelne Larve eines Siebenpunkt-Marienkäfers verspeist in den drei Wochen bis zu ihrer Verpuppung zwischen 400 und 600 Blattläuse. Die Nachkommen eines einzigen Marienkäfers können so während des Sommers an die 100.000 Läuse vertilgen. Wer den Blattlauslöwen genannten Larven im Herbst ein geeignetes Quartier bietet – wie Laubhaufen im Garten, modrige Baumstümpfe oder Spalten in Mauern und im Dachboden – hilft ihnen gut über den Winter.
Feuchtigkeit lockt Schnecken an
Vor Schnecken scheint im Garten kein Blatt sicher zu sein. Vor allem Nacktschnecken sind fast unersättlich. Gegen sie wirkt meist die Kombination mehrerer Methoden am besten. Das massenhafte Auftreten von Nacktschnecken zeigt, dass das natürliche Gleichgewicht gestört ist. In einem naturnahen Garten mit Stein- und Holzhaufen und wilden Ecken fühlen sich Fressfeinde wie Kröten, Igel und Blindschleichen wohl und helfen beim Schneckenschutz. Schnecken brauchen viel Feuchtigkeit. Daher hilft es, den Boden um gefährdete Pflanzen offen zu halten und um Beete eine breite Schicht aus Sägemehl, Kalk und Kaffeesatz zu streuen. Schneckenzäune sperren Schnecken zudem aus. Auch absammeln hilft. Kein Problem sind die meisten Gehäuseschnecken im Garten, sie leben überwiegend von totem Pflanzenmaterial, die geschützte große Weinbergschnecke frisst sogar die Eigelege der Nacktschnecken auf.
Gärtnern in die Höhe liegt im Trend – und hilft auch gegen Schnecken. Wer Salat & Co. im Topfregal oder Hochbeet zieht, braucht nicht mit Schnecken zu teilen. Eine Bauanleitung gibt es hier:
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