Richtiges Anbringen von Nistkästen
Nistkästen müssen richtig angebracht werden. Ansonsten stehen die Nisthilfen leer oder sie setzen ihre gefiederten Nachbarn unnötigen Gefahren aus. Mehr →
Blaumeise fliegt aus Nistkasten - Foto: NABU/Bert Schreck
26. November 2020 – Die Vogelwelt bereitet sich auf den Winter vor. Nistkästen in Gärten sind dabei ein sicheres, witterungsgeschütztes Ruheplätzchen im Winterhalbjahr – und bergen auch manchen Überraschungsgast. Jetzt können noch neue Nistkästen gebaut oder gekauft sowie die vorhandenen Kästen gereinigt werden: Eine gute Gelegenheit, die frische Luft zu genießen und den Tieren durch den Winter zu helfen. Doch weil nur Höhlenbrüter die Nistkästen nutzen, helfen naturnahe Gärten mit Baumbestand und Hecken weiteren Wintergästen, sich vor Feinden zu verstecken.
Warm durch den Winter
Nistkästen schützen Vögel nachts vor Fressfeinden und Wind. Viele Singvögel, wie Zaunkönige, Kohl- und Blaumeisen, nutzen die Nistkästen im Winter. Um ihnen ein attraktives Quartier zu bieten, sollten Nistkästen von altem Nistmaterial befreit werden: „Nester werden selten zweimal benutzt und in alten Nistmaterialien können sich Parasiten vermehren. Vögel benötigen nicht zwingend eine kuschelige Nestunterlage, sie hocken zum Schlafen auch auf den nackten Boden“, weiß Stefan Bosch, NABU-Fachbeauftragter für Vögel. Auch kleine Säugetiere und Insekten, wie Ohrwürmer oder Wanzen, überwintern gerne in Nistkästen und sind im Frühjahr nahrhaftes Futter für Vögel. Bei der Nistkastenreinigung trifft man vielleicht noch eine Fledermaus oder einen Siebenschläfer an. „Dann sollte der Kasten wieder geschlossen und später gesäubert werden – am besten mittags, denn schon ab dem frühen Nachmittag können sich wieder Tiere darin befinden“, rät Bosch.
Wenn Vögel keinen Unterschlupf in Baumhöhlen, Scheunen, Ställen oder Dachböden finden, nutzen sie gerne einen sauberen Nistkasten im Garten. Die Nistkästen aus nachhaltigem, stabilem Material, wie Holz oder Holzbeton, können beim NABU oder im Gartenfachhandel erworben werden. Vogelexperte Bosch empfiehlt: „Der Brutinnenraum sollte ausreichend groß sein und der Kasten, je nach Vogelart, eine Fluglochweite von 26 bis 32 Millimetern aufweisen. Am häufigsten nutzen Kohl- und Blaumeisen die Nistkästen, aber auch Kleiber und Haussperling finden sich dort ein.“
Ab nach draußen: Einen Nistkasten bauen
Mit einer NABU-Nistkasten-Bauanleitung, Säge, Hammer und Nägeln lässt sich ein Nistkasten recht einfach selbst zimmern. „Die Maße aus der Anleitung stellen sicher, dass der Bau tatsächlich von unseren Gartenvögeln genutzt wird. Ein Standard-Meisenkasten hat eine hohe Erfolgsquote, darin ziehen bald nach dem Aufhängen Kohlmeise oder Haussperling ein“, so Bosch.
Um den Vögeln einen idealen Rückzugsort zu bieten, sollten die Kästen außer Reichweite von Katzen und Mardern montiert werden. Der Vogelexperte rät: „Die Kästen können möglichst weit oben direkt am Stamm oder, noch besser, frei hängend an Ästen, Dachrinnen oder Dachbalken angebracht werden – das schützt zusätzlich vor Katzen und Mardern.“ Das Flugloch zeigt idealerweise Richtung Morgensonne, damit weder die westliche Wetterseite noch die südliche Sonnenseite den Gast im Kasten stören.
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