Mopsfledermaus im Nürtinger Stadtwald
Neue akustische Nachweise belegen, dass Mopsfledermäuse im Nürtinger Stadtwald unterwegs sind. Nun wird nach Quartieren der Tiere gesucht. Mehr →
Die Gewöhnliche Zwergfledermaus - Foto: Eric Fischer/www.naturgucker.de
16. August 2021 – Im August werden die jungen, vier bis sechs Wochen alten Fledermäuse flügge und erkunden zunehmend ihre Umwelt. Sie üben das Fliegen und schauen – neugierig wie Jungtiere sind – mitunter auch in unserer Wohnstube vorbei. Manchmal verirren sich gleich ganze Fledermaustrupps. Die Zwergfledermaus ist die kleinste und zahlenmäßig häufigste Fledermausart im Land. Da sie auch in Dörfern und Städten lebt, flattert oftmals sie bei uns vorbei. „Die daumengroßen Tiere nutzen gerne Spalten, Nischen und Hohlräume in und an Gebäuden als Quartiere. Für die jungen Zwergfledermäuse wirkt ein gekipptes Fenster daher wie eine Einladung. Einmal drinnen, rufen sie ihre Artgenossen, die ihnen dann leider in die Falle folgen“, beschreibt Robert Pfeifle vom NABU Baden-Württemberg das Dilemma.
Freie Flugbahn schaffen für den Ausflug
Was tun, wenn nachts Fledermäuse durch die gute Stube fliegen oder tagsüber in der Gardine hängen? „Damit die Tiere den Weg ins Freie leichter finden, sollte man das Licht löschen und alle Fenster und Balkontüren weit öffnen. Sind alle Flattertiere ausgeflogen, werden Fenster und Türen geschlossen und bei Licht die Räume durchsucht. Schauen Sie sorgfältig in Vorhängen, hinter Schränken, in engen Spalten und Vasen sowie anderen Gefäßen nach“, rät Fledermauskenner Pfeifle. Doch Vorsicht: „Fledermäuse sind Wildtiere. Ihre spitzen Zähne dienen dazu, Insekten sicher aus der Luft zu fangen, damit können sie auch uns wehtun. Wer ein solches Tier nach einem Einflug findet, sollte es daher vorsichtig mit Handschuhen oder mit einem Tuch anfassen und in eine geschlossene Schachtel mit Luftlöchern setzen. Einen Schraubglasdeckel mit Wasser befüllen und hineinstellen. Bis zum Abend eher kühl aufbewahren. Unverletzte Tiere können dann an einer katzensicheren Stelle freigelassen werden“, rät Pfeifle. Er bittet, sich bei Fragen oder Unsicherheiten an die Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz Baden-Württemberg zu wenden, die mehrere Hotlines betreibt (Praxistipps und Infos unter www.AGF-BW.de). Keinesfalls sollte man eingefangene Tiere einfach so aussetzen, da sie leicht das Opfer von Fressfeinden wie Katzen oder größeren Vögeln werden können.
Terminhinweis: 25. Batnight am Wochenende vom 28. und 29. August erleben
Wer Fledermäuse in ihrer natürlichen Umgebung erleben möchte, kann an einer der vielen NABU-Exkursionen rund um die 25. Internationale Batnight am letzten Augustwochenende teilnehmen. Hier erfahren Fledermausinteressierte auch viel über den Schutz der Tiere, ihre Lebensräume und wie man ihnen helfen kann. Infos und Termine unter www.batnight.de.
Hintergrund: Fledermäuse im Südwesten
Von den weltweit etwa 1.400 Fledertierarten leben 25 in Deutschland und fast alle von diesen auch im Südwesten. Alle diese Arten stehen auf der Roten Liste, einige sind vom Aussterben bedroht (Graues Langohr, Große Hufeisennase und Nymphenfledermaus). Ihnen fehlt es vor allem an Nahrung – Insekten werden weniger und sind vielfach durch Pestizide belastet – und geeigneten Quartieren – je nach Art leben die Fledermäuse in naturnahen Wäldern, in Spalten und Ritzen an Gebäuden oder in Dachböden, ihre Winterquartiere sind in Baumhöhlen, Gewölbekellern, Tunneln und Höhlen.
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