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Mehr ...NABU-Landesvertreterversammlung bestätigt Johannes Enssle als Landesvorsitzenden
Schwerpunkte bis 2025 verabschiedet



NABU-Landesvorsitzender Johannes Enssle - Foto: Uli Regenscheit
16. Januar 2021 – Die erste digitale NABU-Landesvertreterversammlung des NABU Baden-Württemberg hat Johannes Enssle als Landesvorsitzenden mit großer Mehrheit (99 Prozent der Stimmen) im Amt bestätigt. Der 38-jährige studierte Forstwirt sowie Natur- und Klimaschutzexperte leitet seit 2016 die Geschicke des mehr als 115.000 Mitglieder starken Naturschutzverbandes. „Ich freue mich sehr über das Vertrauen und das starke Mandat, das mir die 150 Delegierten des NABU Baden-Württemberg für die nächsten vier Jahre gegeben haben. Wir haben als NABU noch viel vor und werden auch weiterhin unseren vollen Einsatz bringen, um Natur- und Klimaschutz in Baden-Württemberg voranzubringen“, kündigte der wiedergewählte NABU-Landeschef an.
Neue Landesregierung muss Siebenmeilenstiefel anziehen
In einer Resolution mit dem Titel „Landtagswahl 2021: Mehr Einsatz für Natur- und Klimaschutz!“ forderten die Delegierten alle Parteien zur Landtagswahl auf, Natur- und Klimaschutz ganz oben auf ihre Agenda zu setzen. „Die beiden Megakrisen unserer Zeit – der Klimawandel und der Verlust der Biodiversität – schreiten auch in Baden-Württemberg beängstigend schnell voran. Die am 14. März neu zu wählende Landesregierung – egal welcher Couleur – muss daher gleich zu Beginn die Siebenmeilenstiefel anziehen und beim Schutz von Arten und Klima noch schneller voranschreiten als bisher“, brachte Enssle das Votum der NABU-Mitglieder auf den Punkt. „Auch wenn Corona derzeit unser Leben bestimmt, der Planet wartet nicht, bis wir soweit sind. Im Gegenteil, die Klima- und die Artenkrise drohen sich weiter zu beschleunigen. Was wir von den Parteien daher vor allem fordern, ist mehr Mut! Mehr Mut beim Klimaschutz, bei der ökologischen Entwicklung der Städte und Gemeinden und beim konsequenten Umbau unserer Landwirtschaft hin zu einem System, das den Erhalt der Insekten- und Vogelvielfalt auf Äckern und Wiesen belohnt.“
NABU verabschiedet Arbeitsprogramm bis 2025
Diese Aufgaben spiegeln sich auch in den neuen NABU-Schwerpunkten wieder, die die Landesvertreterversammlung verabschiedet hat. In diesem neuen Arbeitsprogramm bis 2025 konzentriert sich der NABU Baden-Württemberg auf drei Handlungsfelder – eine zukunftsfähige Landwirtschaft, mehr Natur im Siedlungsraum und die naturverträgliche Energiewende. „Wir wollen das Artensterben stoppen und die Vielfalt des Lebens erhalten. Das gelingt uns nur, wenn wir als Gesellschaft gemeinsam Verantwortung für die Natur im Südwesten mit ihren einzigartigen Tieren, Pflanzen und Lebensräumen übernehmen. Als mitgliederstarker Naturschutzverband im Land wollen wir möglichst viele Menschen und Institutionen dafür begeistern, diese Mammutaufgaben gemeinsam mit uns anzupacken“, sagte Enssle.
Für 2021 plant der NABU, passend zum neuen Schwerpunktprogramm, den Beginn eines großen Naturschutzprojektes im baden-württembergischen Allgäu, die Intensivierung des Dialoges mit der Landwirtschaft und mehrere Projekte zur Förderung der Artenvielfalt in Gärten und auf Grünflächen von Kommunen, Unternehmen, Kirchen und Privatpersonen.
Kontinuität im Landesvorstand
Im aktuell zwölf Mitglieder zählenden Landesvorstand des NABU Baden-Württemberg sind neben dem Landesvorsitzenden Johannes Enssle auch Dr. Christoph Aly (NABU Wiesloch), Egbert Badey (NABU Eutingen) und Hans-Peter Kleemann (NABU Stuttgart) als Erster Stellvertretender Landesvorsitzender mit großer Zustimmung im Amt bestätigt worden. Die Versammlung hat zudem dem Haushaltsplan zugestimmt, der mit einem Gesamtvolumen von rund 6,5 Millionen Euro dank weiterhin steigender Mitgliederzahlen auf stabilen Füßen steht.
Resolution „Landtagswahl 2021: Mehr Einsatz für Natur- und Klimaschutz!“
Hintergrund: NABU-Schwerpunkte 2025
Die NABU-Schwerpunkte 2025 sind das Arbeitsprogramm des NABU Baden-Württemberg bis Ende 2025. Sie sind das Resultat eines gemeinsamen Erarbeitungsprozesses von NABU-Gruppen, Landesvorstand und Landesgeschäftsstelle.
Die Vision des NABU Baden-Württemberg ist es, das Artensterben zu stoppen und die Vielfalt des Lebens zu retten. Um schlagkräftig zu sein, muss der NABU dabei seine begrenzten Ressourcen bündeln. Er fokussiert seine Arbeit deshalb in den kommenden fünf Jahren auf
- die Gestaltung einer naturverträglichen Landwirtschaft,
- mehr Natur im Siedlungsraum,
- die Naturverträglichkeit der Energiewende.
Er tut das, weil
- durch eine naturverträgliche Landwirtschaft der größte Effekt auf die Artenvielfalt zu erreichen ist,
- jede und jeder Einzelne einen Beitrag für den Erhalt der Artenvielfalt leisten kann, vor der eigenen Haustüre und mit dem eigenen Konsumverhalten,
- Natur- und Klimaschutz untrennbar miteinander verbunden sind und es beide Ziele zu erreichen gilt – die Energiewende und den günstigen Erhaltungszustand windkraftsensibler Arten.
Die NABU-Schwerpunkte lösen die NABU-Naturschutzziele 2020 ab, nachdem viele zentrale NABU-Forderungen aus den NABU-Naturschutzzielen 2015 und 2020 umgesetzt werden konnten – mit dem NABU als wichtigem Akteur und als zentralem gesellschaftlichem Treiber. Einige wichtige Meilensteine: Die Einrichtung eines Nationalparks und eines zweiten Biosphärengebietes, die ökologische Novelle des Jagdgesetzes, die FSC-Zertifizierung des Staatswaldes, die Umgestaltung von Grünflächen in Kommunen und Privatgärten, die ökologische Überarbeitung der Agrarumweltprogramme, die Verdreifachung des Naturschutzhaushaltes von 30 Millionen Euro im Jahr 2011 auf 90 Millionen Euro im Jahr 2020, das Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt mit weiteren 15 Millionen Euro pro Jahr und zuletzt das Biodiversitätsstärkungsgesetz.
Weitere Informationen zu den NABU-Schwerpunkten 2025 werden in der kommenden Zeit zu finden sein unter www.NABU-BW.de/schwerpunkte2025.