Schwalbenfreundliches Haus
Da es den Schwalben in Deutschland nicht besonders gut geht, hat der NABU die Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ ins Leben gerufen. Mehr →
NABU-Schwalbenschützer Rudi Apel, NABU-Landesvorsitzender Johannes Enssle und Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin. - Foto: NABU/Claudia Wild
7. Juni 2021 – Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Das bekannte Sprichwort hat sich Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin zu Herzen genommen. Sein Artenschutz-Engagement hat der Chef des Zoologisch-Botanischen Gartens in Stuttgart kurzerhand auf die gefiederten Glücksboten ausgeweitet. Für sie wurden 21 Nisthilfen in und an den Ställen aufgehängt. Der NABU würdigt heute (7.6.) dieses Engagement für die bedrohten Agrarvögel mit einer Auszeichnung als „Schwalbenfreundliches Haus“. „Diese Auszeichnung hat die Wilhelma redlich verdient. Auf dem Gelände finden die flinken Insektenjäger alles, was das Schwalbenherz begehrt – ungestörte Brutplätze, reichlich Insekten als Nahrung sowie Lehmpfützen für den Nestbau“, sagt der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle.
Wilhelma-Schwalben nisten in exotischer Nachbarschaft
Offene Ställe bieten hervorragende Nistplätze für die Glücksboten. Während sie für gewöhnlich in Kuh- und Pferdeställen nisten, brüten die Wilhelma-Schwalben in exotischer Nachbarschaft. Rauchschwalben haben ihre kugeligen Lehmnester hoch über den Köpfen von Alpakas, Schraubenziegen und Rindern in die Stallecken gebaut. Im Schlammbad der Elefanten und in den Pfützen der umliegenden Gehege finden sie Lehm als Baumaterial. Nach Pfingsten haben die Auszubildenden der Wilhelma eigens eine weitere Lehmpfütze neben dem Stall der Trampeltiere angelegt. Insekten jagen die Schwalben im angrenzenden Rosensteinpark, am nahen Neckar und auf den vielen Blühflächen des Zoos.
Artenvielfalt vor der Haustüre schützen
Damit die muntere Schwalbenschar weiterwächst, hat die Wilhelma damit begonnen, künstliche Nisthilfen für Mehl- und Rauchschwalben anzubringen. „Als erster deutscher Zoo ist die Wilhelma in Stuttgart Anfang des Jahres der globalen Koalition für Artenvielfalt der Europäischen Kommission beigetreten. Unsere Verpflichtung fassen wir so auf, uns neben dem Engagement für den weltweiten Artenschutz auch konkret für die Artenvielfalt vor der Haustüre einzusetzen“, betont Wilhelma-Direktor Kölpin. In den neu errichteten Stallungen der Yaks, Trampeltiere und Mesopotamischen Damhirsche wurden daher dieses Jahr fünf zusätzliche Nisthilfen für die einzeln nistenden Rauchschwalben angebracht. Am Trampeltierstall und am ehemaligen Straußenstall können zudem bald Mehlschwalben-Familien die Kunstnester an der Außenfassade beziehen. Für die in Kolonien brütenden Mehlschwalben wurden 16 Nester installiert.
Als Heim für Schwalben ist die Wilhelma optimal, stimmt der NABU-Schwalbenbeauftragte Rudi Apel zu: „Wir freuen uns über das Engagement der Wilhelma sehr. Als Zoologisch-Botanischer Garten kann sie ihren Bildungsauftrag nutzen, um über die heimische Artenvielfalt und ihren Schutz aufzuklären. Weil er in der Stadt und doch mitten im Grünen liegt, finden die Schwalben ausreichend Nahrung.“ Das ist auch lebenswichtig, denn für die Versorgung ihrer Jungen ist jedes Schwalbenpaar auf etwa ein Kilogramm Insekten pro Saison angewiesen. Zur Förderung der Insektenvielfalt hat die Wilhelma die Mähzeiten der Grünflächen angepasst. Eine Vielzahl an Blühflächen laden jetzt Insekten zum Nektartanken und Pollensammeln ein.
Weitere Informationen über Schwalben:
Kooperationspartner: Der NABU und die Wilhelma arbeiten ebenfalls für den Erhalt der Schneeleoparden zusammen. Die Wilhelma unterstützt das NABU-Programm zum Schutz der Schneeleoparden in der Wildnis Kirgisiens durch Spendenaktionen.
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