Vogelfreundlicher Garten
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Nistkasten im Herbst - Foto: NABU/Volker Weiß
19. Oktober 2021 – Wer einen Nistkasten im Garten oder am Haus montiert hat, sollte jetzt noch die Gelegenheit nutzen, ihn zu reinigen. So bietet er seinen gefiederten Benutzern auch im nächsten Jahr wieder gute Bedingungen für die Aufzucht der Jungen. „Wenn Kohlmeisen, Stare oder Hausrotschwänze ihr Brutgeschäft abgeschlossen haben, entfernen sie das alte Nistmaterial nicht selbst. Damit sich Parasiten darin nicht weiter vermehren, sollten wir den Hausputz für die Vögel übernehmen“, erklärt NABU-Artenschutzexperte Martin Klatt. „Und zwar möglichst bald.“ Denn ist die Brutzeit vorbei, bleiben die Vogelwohnungen oft nicht lange leer.
Vogelnistkästen werden rund ums Jahr genutzt
Nistkästen stehen bei Nachmietern wie Siebenschläfern, Hasel- oder Fledermäusen hoch im Kurs. Auch zahlreichen Insektenarten dienen sie in der kalten Jahreszeit als schützende Behausung. Vor dem Putzen empfiehlt es sich, erst einmal anzuklopfen oder einen vorsichtigen Blick in den Kasten zu werfen. So erspart man sich selbst und den möglichen Bewohnern einen Schreck. Ist die Unterkunft schon belegt, säubert man sie besser zu einem anderen Zeitpunkt. „Übrigens sind auch manche Vogelarten in den Nistkästen nicht nur Sommergäste“, verrät Klatt. „In kalten Herbst- und Winternächten nutzen beispielsweise Meisen, Kleiber oder Zaunkönige die Häuschen gerne als wärmenden Unterschlupf. Es ergibt also auch jetzt noch Sinn, einen neuen Nistkasten aufzuhängen.“
So gelingt die Nistkasten-Reinigung
In einer Nisthilfe muss keine klinische Reinheit herrschen. Das Wichtigste ist, dass der Parasitenbefall in Schach gehalten wird. Darum reicht es völlig aus, das alte Nistmaterial herauszuholen, zu entsorgen, und den Kasten anschließend mit einer Bürste auszufegen. Auf keinen Fall sollten chemische Reinigungsmittel, Desinfektionsmittel oder Insektensprays zum Einsatz kommen. Es empfiehlt sich jedoch, Handschuhe und eine Atemschutzmaske zu tragen.
Auf Spurensuche: Wer wohnt in meinem Nistkasten?
Die Nistkastenpflege ist kein reiner Putzjob – etwas Detektivarbeit ist ebenso gefragt. Beim Entnehmen des Nistmaterials lässt sich nämlich auch erkennen, welche Vogelart sich zuletzt in der Bruthilfe eingerichtet hatte. Meisen etwa polstern ihr Familiendomizil mit viel Moos und Tierhaaren aus. Kleiber bevorzugen Rindenstückchen und trockene Blätter. Mauersegler sammeln häufig Grashalme, Federn und Haare. Weil sie ihre mit Speichel verklebten Nester immer wieder benutzen und weiter ausbauen, sollten diese aber unbedingt im Mauerseglerkasten belassen werden. „Außerdem nutzen nicht alle Vogelarten Nistkästen“, ergänzt Artenschutzexperte Klatt. „Darum sind naturnahe Gärten mit regionalen Bäumen, Hecken und Sträuchern oder begrünte Hausfassaden ebenso wichtig. Hier finden Amsel, Mönchsgrasmücke oder Buchfink einen Unterschlupf.“
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