Achtbeiner unterwegs
Spinnen suchen einen Platz zum Überwintern, dabei verirren sie sich auch gerne in unsere Häuser. Den Besuch bitte lebend nach draußen setzen! Mehr →
Winkelspinne - Foto: Helge May
29. Oktober 2021 – Zu Halloween ist wieder Gruseln angesagt. Wer sich vor Spinnen fürchtet, braucht jedoch mit der Gänsehaut nicht bis zum 31. Oktober zu warten. Nach kalten Nächten tauchen Spinnennetze jetzt als weiße Kunstwerke im Garten auf, wenn sie mit Tau oder Raureif überzogen sind. Im Haus sind die achtbeinigen Künstler mit den oft langen, haarigen Beinen nicht sehr beliebt. Dabei vertilgen sie lästige Mücken und sind für uns Menschen zudem völlig harmlos. Also kein Grund zur Panik.
Kältescheu: Spinnen suchen im Winter einen Unterschlupf
Spinnen sind wechselwarme Tiere und passen sich der Außentemperatur an. Fällt das Thermometer, verkriechen sie sich an einen sicheren, frostfreien Ort im Boden, unter einem Laub- oder Holzhaufen und zwischen Steinen. Während Spinnen draußen in eine Kältestarre fallen, erbeuten ins Haus eingewanderte Tiere weiterhin Mücken, Motten und andere kleine Insekten und Spinnen. Sie vertilgen im Laufe des Jahres das Mehrfache ihres eigenen Körpergewichts.
Wer keine Spinnen im Haus mag, sollte sie vorsichtig einfangen. „Aus Ecken kann man sie mit einem Staubwedel herunterholen. Auf Augenhöhe lassen sie sich mit einem Schraubglas einfangen und nach draußen setzen. Bitte nicht einsaugen oder erschlagen, denn Spinnen erfüllen eine unersetzliche Funktion in der Natur“, sagt Robert Pfeifle vom NABU Baden-Württemberg.
Spinnen verspeisen Insekten in Haus und Garten
In Baden-Württemberg leben nach Angaben der LUBW 738 Arten von Spinnen aus 38 verschiedenen Familien, darunter Baldachin- und Zwergspinnen, Spring-, Wolfs- und Krabbenspinnen. Manche Arten, wie die stark behaarte Hauswinkelspinne oder die langbeinige Zitterspinne, haben sich ganzjährig in unseren Wohnungen, Kellern oder Dachräumen eingerichtet. In attraktiven Ecken mit viel Flugverkehr bauen sie ihre Netze oder legen sich in Bodennähe auf die Lauer. Andere, wie die Gartenkreuzspinne oder die Zebraspringspinne, geraten meist unabsichtlich ins Haus. Weil sie in beheizten Räumen mit niedriger Luftfeuchtigkeit vertrocknen, sollte man sie rasch ins Freie setzen. Eine gute Abwehr gegen zu viel Spinnenbesuch sind Fliegengitter an den Fenstern.
Winkelspinnen, wie die Große und die Kleine oder die Waldwinkelspinne, gehören zu den häufigsten Besuchern in unseren Wohnungen, Kellern und Schuppen. Die Tiere sind recht groß, dunkel, langbeinig und behaart. Tagsüber hocken sie oft regungslos in der Wohnröhre ihres trichterförmigen Netzes. Sie ernähren sich von Fluginsekten, Asseln und Tausendfüßlern. Eher zart gebaut ist dagegen die Große Zitterspinne mit ihren grazilen Beinen und dem kleinen Körper. Trotzdem ist sie bei der Jagd recht erfolgreich, weil sie potenzielle Beute schnell erreicht und einspinnt. Sie kann bis zu drei Jahre alt werden und ist ganzjährig im Haus vertreten. Im Gegensatz zu Weberknechten haben Zitterspinnen wie alle Spinnen einen zweigeteilten Körper. Kommt man einer Zitterspinne zu nahe, schwingt sie in ihrem Netz stark hin und her, um potentielle Feinde zu irritieren. Sie webt deckenartige Gespinste die vor allem auffallen, wenn sie verlassen und verstaubt sind. Die ähnlich langbeinigen Weberknechte haben dagegen keine Spinndrüsen und können keine Netze bauen.
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Der Großen Winkelspinne ist fast jeder irgendwann schon mal begegnet. Groß, dunkel, langbeinig und behaart taucht der Achtbeiner immer wieder mal in heimischen Badezimmern auf. Mehr →
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