Alle Daten auf einen Blick
Wie viele Vögel welcher Art wurden bundesweit, pro Bundesland oder pro Landkreis gemeldet? Welcher Vogel rückt vor, welcher schwächelt? Mehr →
Amsel - Foto: Frank Derer
31. Mai – Die Bilanz der NABU-Vogelzählung „Stunde der Gartenvögel“ für den Südwesten fällt durchwachsen aus: Insgesamt wird Baden-Württemberg nach den gemeldeten Zahlen vogelärmer und liegt mit durchschnittlich 31,3 Vögeln pro Garten auch im Bundesvergleich im hinteren Drittel. Kleine Lichtblicke gibt es bei Amseln, Mauerseglern und Mehlschwalben, eine Überraschung bei den Nachtigallen.
Trends der Zwischenbilanz bestätigt
„Die Auswertung aller Meldungen hat leider die ersten Tendenzen bestätigt“, fasst Stefan Bosch, Vogelfachmann des NABU Baden-Württemberg, zusammen: „In den Top 3 landen Haussperling, Amsel und Kohlmeise. Das Supersonnenwetter am Zählwochenende hat vermutlich viele in Freibäder und Co. gezogen und für weniger Beteiligung bei der Vogelzählung gesorgt. Zugleich hat das schöne Wetter zu einem erfreulichen Zähl-Plus bei den Dauersorgenkindern Mauersegler und Mehlschwalbe geführt – man konnte sie wirklich wunderbar beobachten.“ Insgesamt verharren die Bestände vieler Arten auf niedrigem Niveau, das zeigt sich sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch im langjährigen Trend. Dies betrifft etwa Haussperling, Kleiber, Zaunkönig und Eichelhäher. Bei anderen Arten, wie dem Star oder dem Hausrotschwanz, gibt es unterschiedlich starke Rückgänge. So manche, etwa der Grünfink, haben mit langjährig starken Einbußen zu kämpfen. Die Amsel-Bestände scheinen sich nach einem massiven, durch das Usutu-Virus ausgelösten Tief 2019, leicht zu erholen, reichen aber nicht ans Ausgangsniveau heran.
Deutlich mehr Nachtigallen gemeldet
Unerwartet zeigt sich auch für Baden-Württemberg ein bundesweiter Trend: Nachtigallen waren deutlich häufiger zu sehen, und vor allem zu hören, als in den Vorjahren (plus 147 Prozent gegenüber 2021). Die stimmgewaltigen Singvögel waren in diesem Jahr etwa eine Woche früher aus ihren Winterquartieren in Afrika zurück als im letzten Jahr. Entsprechend früher startete auch die Balz- und Brutaktivität. Und die Stunde der Gartenvögel fiel offenbar in die Phase der größten Balzaktivität.
Aktiv werden für die Vogelwelt
„Die Bedingungen für die Vogelwelt langfristig zu verbessern, ist eine komplexe Aufgabe. Das Gute ist, dass wir alle als Verbraucherinnen und Verbraucher oder mit der Art, wie wir Gärten und Balkone gestalten, einen Beitrag leisten können“, rät der NABU-Vogelfachmann. Dazu gehöre zum Beispiel, bio-regional einzukaufen und so eine naturverträgliche Landwirtschaft zu unterstützen. Auf dem Balkon können heimische Blühpflanzen für Insektennahrung sorgen, im Garten lässt man insektenfreundliche Blumenwiesen und wilde Ecken stehen. Wer sich speziell für Gebäudebrüter wie den Mauersegler und die Mehlschwalbe einsetzen möchte, findet unter www.NABU-BW.de/artenschutz-am-haus viele hilfreiche Tipps. „Wir hoffen, dass nächstes Mal wieder mehr Vogelfreundinnen und -freunde beim Zählen dabei sind“, betont Bosch. „Vögel beobachten bereitet einfach große Freude und die Aussagekraft der Ergebnisse wird umso stärker, je mehr Menschen mitmachen.“
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