So summt und zwitschert es auch in Ihrem Garten
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Wilde Ecke im Naturgarten - Foto: NABU/Eric Neuling
14. März 2022 – Die Tage werden spürbar länger und die morgendlichen Weckrufe der Vogelwelt vielstimmiger, in Wäldern und auf Wiesen sprießen Frühlingsboten. Höchste Zeit also, um Gartenhandschuhe und Schubkarre aus dem Winterschlaf zu holen, Beete vorzubereiten und die Pflanzplanung anzugehen. So manche Hobbygärtnerinnen und -gärtner möchten dabei ganz bewusst im Einklang mit der Natur ans Werk gehen. NABU-Gartenexpertin Aniela Arnold gibt Tipps für den Start ins naturnahe Gärtnern.
Tipp 1: Torffreie Erde für Klima und Boden
Torfabbau zerstört Moore und schadet dem Klima. Denn Moore speichern große Mengen Kohlenstoff, der als klimaschädliches CO2 in die Atmosphäre entweicht, wenn Torf abgebaut wird. Rund zehn Millionen Kubikmeter Torf werden allein in Deutschland jedes Jahr für den Gartenbau verbraucht, ein Drittel davon geht auf das Konto von Hobbygärtnerinnen und -gärtnern. So tragen diese oft unwissend dazu bei, dass unersetzliche Moorlandschaften verloren gehen – und vertun eine Chance auf aktiven Klimaschutz. „Man sollte im Baumarkt oder Gartencenter deshalb immer zu torffreier Erde greifen. Wichtig zu wissen: In Produkten, die mit Begriffen wie torfarm oder torfreduziert werben, ist noch jede Menge Torf enthalten. Auch ‚Bioerde‘ kann zu einem großen Teil aus Torf bestehen“, warnt Arnold und ergänzt: „Torffreie Erde ist auch für den Boden die bessere Wahl. Sie verbessert dauerhaft die Humus- und Nährstoffversorgung des Bodens, fördert seine Struktur und unterstützt die wichtigen Bodenlebewesen.“ Torf hingegen kann zwar die Durchlüftung des Bodens verbessern, seine Qualität wird aber schlechter, weil Torf extrem nährstoffarm ist und die Bodenversauerung fördert.
Tipp 2: Heimische Wildpflanzen für Wildbienen & Co.
Im Einklang mit der Natur gärtnert auch, wer sich für heimische Stauden entscheidet, die Schmetterlinge und Wildbienen satt machen. Gerade pollen- und nektarreiche Pflanzen bieten Insekten eine gute Lebensgrundlage. Zuchtformen mit gefüllten Blüten sollte man dagegen vermeiden, weil Insekten hier hungrig bleiben. „Wichtig ist, dass die summenden Gartenbesucher auch übers Frühjahr hinaus Nektar und Pollen finden. Es ist also gut, wenn man so plant, dass das Blütenbuffet für Insekten bis in den Herbst hinein gedeckt ist“, rät Arnold. „Dabei braucht man nicht alles auf einmal zu verändern, sondern kann nach und nach umgestalten. Schön anzusehen und zugleich beliebt bei Insekten sind zum Beispiel Wiesenschafgarbe, Blut-Storchschnabel und blühende Kräuter, wie Salbei und Minze.“
Tipp 3: Wilde Ecken für Entschleunigung und Artenvielfalt
„Mit der Natur zu gärtnern kann auch heißen, die Natur voll und ganz Regie übernehmen zu lassen und sich zurückzulehnen“, empfiehlt die NABU-Gartenexpertin. Eine Fläche, gerne auch ganz am Rande des Gartens, die man ganz bewusst sich selbst überlässt, wird dann zu einer „wilden Ecke“. Hier dürfen zum Beispiel Brennnesseln, Karden und Disteln ungestört wachsen. Davon profitieren etwa bestimmte Schmetterlingsraupen, die auf Brennnesseln als Nahrung angewiesen sind, da sie auf diese Pflanze spezialisiert sind. „Wer sich selbst und der Natur eine ‚wilde Ecke‘ gönnt, kann sich sehr wahrscheinlich bald über Tagpfauenauge, Kleinen Fuchs und Admiral im Garten erfreuen“, prognostiziert Arnold.
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