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Mehr ...NABU-Wegbereiter Herbert Fuchs erhält Bundesverdienstmedaille
50 Jahre Einsatz für die Natur - NABU sagt von Herzen Danke!




Ministerin Hoffmeister-Kraut und Herbert Fuchs - Foto: NABU/D. Schmidt-Rothmund
„Ich bin sehr neugierig und will immer mehr über die Dinge erfahren. Das war schon als Kind so“, sagt der 73-jährige aus Haigerloch im Zollernalbkreis. „Herbert Fuchs ist für den NABU ein Glücksfall – mit Herzblut, Ausdauer, Weitblick und Sachverstand hat er sich ein halbes Jahrhundert lang ehrenamtlich für den Natur- und Umweltschutz im Land eingesetzt. Das ist aller Ehren wert“, sagt NABU-Geschäftsführer Uwe Prietzel über den ehemaligen Grund- und Hauptschullehrer. Ein langer Atem, zielstrebig dranzubleiben an selbst gesteckten Aufgaben – das zeichnet Fuchs bis heute aus. Für seine herausragenden Leistungen im Naturschutz hat ihn Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, bei einer Feierstunde gestern Abend (14.4.) mit der Bundesverdienstmedaille geehrt.
„Mit der Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland würdigt der Staat Menschen, die Verantwortung übernehmen – freiwillig, uneigennützig und mit Weitblick. Herbert Fuchs ist ein solcher Mensch. Sein Verdienst ist das Ergebnis langjährigen Engagements. Verlässlich und sachorientiert setzt er sich für den Natur- und Umweltschutz ein. Dieser Einsatz ist Ausdruck gelebter Verantwortung gegenüber der Gesellschaft – auf kommunaler, regionaler und fachlicher Ebene. Sie, lieber Herr Fuchs, stehen exemplarisch für die tragende Kraft des Ehrenamts in unserer Gesellschaft – mit Ihrem Engagement, Ihrer Verlässlichkeit, und Ihrer fachlichen Integrität“, sagte die Ministerin.
Ein Vater des Vogelschutzzentrums
Es ist nicht die erste große Ehrung für den Naturschutzaktiven aus Haigerloch. Zuvor hatte ihn der NABU bereits mit der Silbernen und Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet – für sein unermüdliches Tun. Mit 24 Jahren tritt Herbert Fuchs dem NABU, damals noch Bund für Vogelschutz, bei, gründet 1977 in seinem heutigen Heimatort eine NABU-Gruppe, später auch einen Kreisverband und leitet beide jahrelang als Vorsitzender mit großem Einsatz. Mit weiteren Engagierten setzt er sich für ein eigenes NABU-Vogelschutzzentrum ein. Dieses öffnet 1994 seine Türen, mit Herbert Fuchs als ehrenamtlich verantwortlichem Träger, und hat sich seitdem zu einem landesweiten Kompetenzzentrum entwickelt. Schon ein Jahr zuvor wird das Naturschutzbüro Zollernalb als gemeinsame Geschäftsstelle der Naturschutzverbände im Zollernalbkreis gegründet. Unermüdlich wirbt Fuchs um Zuschüsse und Spenden für die Naturschutzarbeit. In ungezählten Stellungnahmen bringt er sein Fachwissen ein, ist unbequem und mitunter auch unbeugsam, verfasst wissenschaftliche Papiere und setzt sich für die durch Baugebiete oder Straßen bedrohte Natur seiner Heimatregion ein.
Ornithologe und Schmetterlings-Kenner
In die Ornithologie ist Herbert Fuchs sozusagen hineinspaziert: „Als Jugendlicher habe ich in meiner Geburtsstadt Tübingen vogelkundliche Wanderungen besucht und dann im Jahr 1975 bei einem Spaziergang mit meiner Frau Elli überraschenderweise viele Vogelstimmen wiedererkannt. Das war mein Einstieg in die Vogelwelt, die Faszination hat mich bis heute nicht wieder losgelassen“, erinnert er sich. Besonders die Rabenvögel haben es ihm angetan. Seine zweite Leidenschaft sind die Schmetterlinge. „Schon als Kind habe ich Raupen gezüchtet und die Falter dann fliegen lassen.“ Nach einer Schmetterlingsführung im Jahr 2006 überkam ihn wieder die Neugier und ließ ihn nicht mehr los. Für das Schmetterlingsmonitoring in Baden-Württemberg sammelt er seit Jahren Daten und dokumentiert die Funde der AG Schmetterlinge im Landkreis für die Landesdatenbank im Naturkundemuseum Karlsruhe. Ohne Ehrenamtliche wie Herbert Fuchs, die über einen langen Zeitraum viel Lebenszeit in die Erfassung und Dokumentation aufwenden, wäre das Wissen um Verbreitung, Vorkommen und Gefährdung der Arten im Zollernalbkreis und darüber hinaus wesentlich geringer.
Auch wenn es nicht immer nur Rückenwind gab und gibt – Naturschutz begeistert den Naturschützer und Pädagogen immer noch, und weil es nie genügend Mitstreiterinnen und Mitstreiter gibt, macht er weiter und hilft dabei, „den Karren am Laufen“ zu halten. Dafür wünscht der NABU ihm alles Gute und dankt für 50 Jahre im Einsatz für die Natur.