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Mehr ...Bitte melden Sie uns überfahrene Kröten!
NABU möchte Brennpunkte entschärfen


10.04.2013 - Das warmfeuchte Wetter der kommenden Tage lockt endlich Kröten, Frösche und Molche aus ihren Winterquartieren hervor. In den nächsten Tagen ist überall in Baden-Württemberg mit massiven Amphibien-Wanderungen zu rechnen. „Wenn es jetzt endlich wieder wärmer wird, können Frösche und Kröten endlich aus ihren Winterverstecken herauskommen und loswandern. Wir erwarten jetzt einen Massenansturm“, erklärt Martin Klatt vom NABU Baden-Württemberg.
Der NABU bittet deshalb Autofahrer/-innen, in der Dämmerung vorsichtig zu fahren und Rücksicht auf liebestrunkene Lurche zu nehmen. Überall wo Kröten, Frösche und Molche unterwegs seien, bitte maximal Tempo 30 fahren! Denn die Tiere kommen auch dann ums Leben, wenn sie zwar den Reifen ausweichen, das Auto aber schneller als mit 30 Kilometern pro Stunde an ihnen vorbeifährt – der Luftdruck steigt dann so stark an, dass er die inneren Organe der Tiere zum Platzen bringt. „Nur Slalom zu fahren, bringt also nichts“, sagt Klatt.
In „normalen“ Jahren wandern Frösche und Erdkröten schon ab Ende Februar zu ihren Laichplätzen in Teichen und Tümpeln. Der lange Winter hat viele Tiere davon abgehalten. „Abgesehen von einer ganz kurzen Warmphase vor fünf Wochen, war es dieses Jahr bislang einfach zu kalt für die Tiere. Jetzt kann es endlich los gehen“, erklärt Klatt. Ab einer Nachttemperatur von fünf Grad Celsius verlassen die wechselwarmen Tiere ihre Winterquartiere in der Abenddämmerung und machen sich auf zur „Hochzeitswanderung“. Regnerisches Wetter wie in diesen Tagen, mögen sie besonders gern. Auf den bis zu zwei Kilometer langen Wanderungen müssen sie oftmals Straßen überqueren. „Manchmal bleiben die Kröten sogar längere Zeit auf der Fahrbahn sitzen, um sich auf der vom Tag noch aufgewärmten schwarzen Asphaltfläche auszuruhen und ein wenig aufzuwärmen. Dabei werden sie natürlich besonders leicht Opfer anrollender Autos“, erklärt der Biologe Klatt.
Von der Landespolitik und den Kommunen fordert der NABU mehr Engagement für den Amphibienschutz. An Straßen, die Hauptwanderwege von Kröten, Molchen und Fröschen durchschneiden, müsse es flächendeckend Krötentunnel oder feste Krötenzäune geben. Auch der fortschreitenden Zerstörung der Lebensräume müsse Einhalt geboten werden. Für ehrenamtliche Naturschützer beginnt nun eine arbeitsreiche Zeit. Viele NABU-Gruppen betreuen Krötenzäune, um Amphibien an besonderen Gefährdungsstellen vor dem Straßentod zu retten. „Bei entsprechender Witterung heißt es nun, morgens und abends die Krötenzäune abzugehen, die sich in Eimern sammelnden Amphibien zu zählen und sie über die Straße zu tragen“, erklärt der NABU-Experte. Wer beim Krötenretten mitmachen möchte, könne sich an die örtliche NABU-Gruppe wenden. Mithelfende seien gerne willkommen.
Im Internet kann jeder unter www.NABU.de/kroetenwanderung abrufen, wo Amphibien wandern.
Frösche, Kröten und Molche
Verwandlungskünstler zwischen Wasser und Land
Wer sich mit unseren einheimischen Amphibien beschäftigt, dem eröffnet sich eine faszinierende Welt. Wer am Gartenteich die Entwicklung von Froschlaich zur Kaulquappe und schließlich die Metamorphose zum Frosch beobachtet, erlebt ein Stück Evolution.
Heute sind über die Hälfte der in Deutschland beheimateten Amphibienarten vom Aussterben bedroht oder in ihrem Bestand gefährdet. Was Sie für Frösche, Kröten, Molche und Salamander tun können, zeigt diese NABU-Broschüre. Sie kann für 2,00 Euro plus Versandkosten beim NABU-Shop bestellt werden.
Zur Bestellung
Im Auftrag der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) betreut das NABU-Vogelschutzzentrum Mössingen das Monitoring häufiger Brutvögel Baden-Württembergs. Wer möchte, ist herzlich eingeladen, mitzumachen. Mehr →
Der NABU lädt alle Naturfreundinnen und -freunde zur großen Mitmachaktion „Stunde der Gartenvögel“ ein. Dabei heißt es wieder: Eine Stunde lang Vögel beobachten, gemeinsam Freude an der Natur haben und einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz leisten. Mehr →