Jedes Jahr pflegt das Team des NABU-Vogelschutzzentrums Mössingen rund 1200 Vögel gesund – darunter auch besonders streng geschützte Arten. Helfen Sie uns dabei!
Ergebnisse „Stunde der Gartenvögel“ 2014 -2010
Spatz ist Spitze / Grünfinken und Mauersegler rückläufig


Ergebnis 2014
Auf den Spatz folgen Kohlmeise, Amsel, Star und Blaumeise auf den Rängen zwei bis fünf. Mitgemacht haben am Aktionswochenende vom 9. bis 11. Mai trotz des sehr durchwachsenen Wetters alleine in Baden-Württemberg über 3.500 Vogelfreunde. Über 77.700 Vögel haben sie an den NABU gemeldet. „Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben. Diese Daten helfen uns, die Veränderungen in der Vogelwelt nachzuvollziehen und unsere Schutzbemühungen darauf abzustimmen“, sagt NABU-Vogelexperte Stefan Bosch.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um das Landesjagdgesetz und damit um den zigtausendfachen Abschuss von Rabenvögeln, hat der NABU die Zählergebnisse bei Rabenkrähe und Elster besonders aufmerksam beobachtet. „Auch wenn immer wieder behauptet wird, dass diese Vögel ‚überhand nehmen‘ und deshalb der Abschuss notwendig sei: Die diesjährige ‚Stunde der Gartenvögel‘ zeigt einmal mehr, dass das ein Mythos ist. Die Bestände von Elster und Rabenkrähe sind über die Jahre stabil“, erklärt Bosch. Dass sich Elstern und Krähen in unseren Siedlungen wohl fühlen, führt der NABU-Experte auf das Angeboten zurück, dass sie dort erwartet: hohe Fichten und Birken als Brutplätze sowie kurz geschorene Rasenflächen, Komposthäufen und Abfälle als Nahrungsquellen machen Siedlungen für diese Vogelarten besonders attraktiv.
Für bedenklich erachtet der NABU die große Zahl der Verlierer im Siedlungsraum. Amsel und
Grünfink verzeichnen durchweg negative Bestandstrends. Beide Arten hatten mit Krankheitserregern zu kämpfen. Ebenfalls deutlich rückläufige Tendenzen zeigen Mehlschwalbe, Mauersegler und Hausrotschwanz. „Alle drei Arten brüten in Gebäuden und finden dort immer weniger Brutplätze, weil sie gezielt ausgesperrt werden, wenn Hausherren ihre Gebäude renovieren oder energetisch optimieren. Helfen könnten hier gezielte neue Nistplatzangebote“, erklärt Bosch. Auch typische Gartenvogelarten wie Buchfink und Rotkehlchen zeigen in den
letzten Jahren zum Teil deutliche Rückgänge in den Dörfern und Städten. „Diese Entwicklung müssen wir weiterhin aufmerksam beobachten und die Ursachen erforschen, wenn sich dieser Trend fortsetzt“, sagt der NABU-Fachmann.
Vergleiche mit anderen Monitoringprogrammen belegen, dass die Ergebnisse der „Stunde der Gartenvögel“ belastbar sind und im Einklang mit den Resultaten professioneller Erfassungen stehen.
Für bedenklich erachtet der NABU die große Zahl der Verlierer im Siedlungsraum. Amsel und
Grünfink verzeichnen durchweg negative Bestandstrends. Beide Arten hatten mit Krankheitserregern zu kämpfen. Ebenfalls deutlich rückläufige Tendenzen zeigen Mehlschwalbe, Mauersegler und Hausrotschwanz. „Alle drei Arten brüten in Gebäuden und finden dort immer weniger Brutplätze, weil sie gezielt ausgesperrt werden, wenn Hausherren ihre Gebäude renovieren oder energetisch optimieren. Helfen könnten hier gezielte neue Nistplatzangebote“, erklärt Bosch. Auch typische Gartenvogelarten wie Buchfink und Rotkehlchen zeigen in den
letzten Jahren zum Teil deutliche Rückgänge in den Dörfern und Städten. „Diese Entwicklung müssen wir weiterhin aufmerksam beobachten und die Ursachen erforschen, wenn sich dieser Trend fortsetzt“, sagt der NABU-Fachmann.
Vergleiche mit anderen Monitoringprogrammen belegen, dass die Ergebnisse der „Stunde der Gartenvögel“ belastbar sind und im Einklang mit den Resultaten professioneller Erfassungen stehen.
2013: Rekordzahlen bei „Stunde der Gartenvögel“
Befürchtete Folgen des kalten Frühlings haben sich nicht bewahrheitet
Trotz des schlechten Wetters hat die bundesweite Vogelzählung „Stunde der Gartenvögel“ sowohl die Zahl der gesichteten Vögel als auch die Teilnehmerzahl vom Vorjahr übertroffen. Deutschlandweit haben 46.000 Naturfreundinnen und Naturfreunde an der Aktion des NABU teilgenommen und 1,1 Millionen Vögel gemeldet.
In Baden-Württemberg haben über 4.600 Menschen rund 10.500 Vögel beobachten können. Spitzenreiter ist, wie in den Vorjahren, der Haussperling, gefolgt von Amsel, Kohlmeise und Blaumeise. Neu in den Top Ten Baden-Württembergs sind Rabenkrähe und Buchfink, die letztes Jahr noch auf den Plätzen elf und zwölf rangierten.
Besonderes Augenmerk legten Ornithologen auf die Auswertung der Amselzahlen. 2011 hatte das afrikanische Usutu-Virus im Südwesten Deutschlands mehrere hunderttausend Amseln getötet. „Glücklicherweise hat sich inzwischen der Bestand der Amseln in den betroffenen Regionen am nördlichen Oberrhein gefestigt“, sagt Dr. Stefan Bosch, Fachbeauftragter für Ornithologie und Vogelschutz des NABU Baden-Württemberg. Zwar gebe es dort immer noch weniger Vögel als vor dem Ausbruch des Usutu-Virus, jedoch sei die Zahl nicht alarmierend.
Erfreulich ist ebenso, dass vermehrt Grünfinken beobachtet wurden, obwohl diese punktuell immer wieder einer Infektionskrankheit zum Opfer fallen, die sich an verunreinigten Futterstellen überträgt. Trotzdem haben Baden-Württemberger und Baden-Württembergerinnen 40 Prozent mehr Grünfinken zählen können. Minimiert haben sich die Bestände von Hausrotschwänzen und Mehlschwalben, die beide Insektenfresser sind. Die Zugvögel haben während des langen kalten Frühlings zu wenig Nahrung gefunden. Hinzu kommt, dass sich ihr Bestand bereits seit Jahren kontinuierlich verringert.
2012: Viele Gartenvögel im Ländle auf Vorjahresniveau
Amselbestände nur am nördlichen Oberrhein mit tiefen Einbrüchen
Die Bestände der meisten Gartenvögel Baden-Württembergs zeigen sich in den vergangenen Monaten relativ stabil. Den zeitweise sehr kalten Winter haben die Vögel gut überstanden. Am nördlichen Oberrhein hat jedoch das Usutu-Virus eine tiefe Wunde in die Amselbestände gerissen. Das hat die jährliche Vogelzählung für Jedermann des NABU ergeben. Bei der „Stunde der Gartenvögel“ Mitte Mai zählten über 3.700 Baden-Württemberger die Vögel auf Balkons, in Gärten und Parks und meldeten über 78.000 Beobachtungen an den NABU.
„Unter den Top-10-Arten sehen wir nur bei der Blaumeise mit plus zwölf Prozent einen leichten Trend – erfreulicherweise nach oben“, sagt Hannes Huber vom NABU Baden-Württemberg. Die weiteren Arten wie Spatz, Kohlmeise, Hausrotschwanz und Elster haben ungefähr das Niveau des Vorjahres erreicht. Spitzenreiter bei den Beobachtungen ist wie in jedem Jahr der Haussperling, auch Spatz genannt, gefolgt von Amsel und Kohlmeise.
„Erfreulich ist, dass die Amselbestände insgesamt stabil sind – sowohl in Baden-Württemberg als auch deutschlandweit“, sagt Huber. Die Auswertung der Stunde der Gartenvögel zeige jedoch, dass das Usutu-Virus im vergangenen Sommer regional sehr heftig gewütet hat: In Mannheim wurden nur rund halb so viele Amseln gezählt wie im Vorjahr (- 44 Prozent). Ähnlich ist es in Heidelberg (-42 Prozent). „Es ist gut zu sehen, dass es etwas weiter südlich, im Kreis Karlsruhe, keinen Rückgang bei den Amselbeobachtungen gab. Das Phänomen konzentriert sich bislang auf den nördlichen Oberrhein. Wir sind gespannt, wie es weitergeht. Wir müssen davon ausgehen, dass das Virus auch in diesem Sommer viele Amseln töten wird.“ Experten erwarten, dass die Vögel mit den Jahren immun gegen das Virus werden. Wie schnell dieser Effekt auftritt, ist jedoch unklar.
Der Vogel des Jahres, die Dohle, wurde über 300 Mal gezählt, mehr als doppelt so oft wie im Vorjahr (+129 Prozent). „Wir gehen davon aus, dass die Dohle vor allem aufgrund ihrer Medienpräsenz als ‚Vogel des Jahres‘ öfter erkannt wird. Ob wir wirklich einen positiven Bestandstrend haben, müssen wir bezweifeln. Die kommenden Jahre werden es zeigen“, sagt Huber.
2011: Spatz liegt unangefochten auf Platz eins
Stunde der Gartenvögel: 3.924 Vogelfreunde haben sich beteiligt
31. Mai 2011 - Der Haussperling hat in Baden-Württemberg seinen Spitzenplatz bei der NABU-Aktion „Stunde der Gartenvögel“ ausgebaut. Wie die aktuellen Ergebnisse der landesweiten Zählung zeigen, folgen auf den weiteren Plätzen wie im Vorjahr Amsel und Kohlmeise. Insgesamt haben die 3.924 Teilnehmer in Baden-Württemberg 77.758 Vögel in 2.510 Gärten gezählt. „Dieses Resultat beweist eindrucksvoll, wie groß das Interesse der Menschen im Land an den Vögeln ist“, betont NABU-Landesgeschäftsführer Uwe Prietzel: „Die Ergebnisse geben uns wichtige Hinweise zur Situation der Vogelwelt in Städten und Dörfern und helfen uns, sinnvolle und notwendige Schutzstrategien aufzubauen.“
Neben Haussperling, Amsel und Kohlmeise landete auch der Mauersegler unter den ersten Zehn. Der Vogel mit den sichelförmigen Flügeln beschäftigt die Menschen im Ländle. So gingen beim NABU Baden-Württemberg bereits Anfragen ein, warum dieses Jahr nicht so viele Mauersegler zu hören seien. Die Menschen wollten wissen, ob die Vögel aus der Familie der Segler bei ihrem Zug von den Aufständen in Nordafrika beeinflusst wurden. Prietzel beruhigt: „Gerade Mauersegler sind in großen Höhen unterwegs. Die Vorkommnisse am Boden dürften sie deswegen nicht beeinflusst haben.“ Zudem lassen die Ergebnisse der Stunde der Gartenvögel hoffen, dass der Abwärtstrend bei den Mauerseglern erst einmal gestoppt ist. Im Vergleich zum vergangenen Jahr hat sich die Zahl der beobachteten Vögel stabilisiert.
Für Interessenten, die wissen wollen wie viele Hausrotschwänze und Mönchsgrasmücken bundesweit gezählt wurden, hat der NABU die Ergebnisse auf der Internet-Seite www.stunde-der-gartenvoegel.de bereitgestellt.
2010: Haussperling liegt bei NABU-Aktion an der Spitze
Stunde der Gartenvögel: In Baden-Württemberg machten 4.252 Teilnehmer mit
27. Mai 2010 - Er ist zwischen 14 und 16 Zentimetern groß und gibt ein monotones Tschilpen von sich – der Haussperling hat auch 2010 bei der Stunde der Gartenvögel des NABU seinen ersten Platz verteidigt. Amsel und Kohlmeise folgen ihm wie in den vergangenen Jahren auf den Plätzen zwei und drei. Insgesamt haben die 4.252 Teilnehmer in Baden-Württemberg 75.636 Vögel in 2.399 Gärten gezählt. „Der NABU freut sich sehr über die rege Teilnahme. Sie zeigt, wie wichtig den Menschen die Vögel im Land sind“, betont NABU-Landesgeschäftsführer Uwe Prietzel.
Noch verteidigt der Haussperling seinen ersten Platz, die Zählungen des bekannten Vogels nahmen in Baden-Württemberg dieses Jahr aber um zwölf Prozent ab. Ein noch stärkerer Rückgang der Tiere war in Berlin mit rund 16 Prozent und Mecklenburg-Vorpommern mit rund 25 Prozent zu verzeichnen.
„Mit gewisser Sorge betrachten wir zurückgehende Meldungen bei den Mehlschwalben. Diesen Kulturfolgern gehen Brut- und Nistmöglichkeiten in Städten verloren“, berichtet Prietzel. Gründe dafür sind unter anderem die Sanierung der Gebäude sowie fehlende Nistbaumaterialien, da innerörtliche Straßen und Plätze asphaltiert sind. „Der Rückgang zeigt die Wichtigkeit von grünen Städten. Jeder, der einen Garten oder Balkon hat, kann Nisthilfen anbringen und über eine naturnahe Bepflanzung dafür sorgen, dass Vögel Nahrung und Nistmaterial finden. Davon würden auch Mehlschwalben profitieren“, sagt der Landesgeschäftsführer.