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Hausrotschwanzmännchen mit Insektenbeute - Foto: Frank Derer
19. Mai 2021 – Vogelfreundinnen und -freunde in Baden-Württemberg haben sich vom Schmuddelwetter am Vatertagswochende nicht abschrecken lassen und im ganzen Land fleißig Vögel gezählt. So meldeten bis jetzt 11.500 Teilnehmende mehr als 242.000 Vögel aus rund 7.800 Gärten. Bis zum 24. Mai können Beobachtungen nachgemeldet werden. Von deutschlandweit mehr als 110.000 Menschen waren zur „Stunde der Gartenvögel“ vom 13. bis 16. Mai damit rund zehn Prozent aus Baden-Württemberg dabei. Das sind zwar weniger als 2020: „Doch viele Ersteilnehmerinnen und -teilnehmer von 2020 sind der Mitmachaktion des NABU treu geblieben. Das zeigt das große Interesse vieler Menschen im Land an der Natur vor ihrer Haustüre“, sagt Stefan Bosch, Fachbeauftragter für Vogelschutz beim NABU Baden-Württemberg.
Regenwetter zur Amselfreude
„Das derzeitige wechselhaft-kühle Wetter macht unseren Vögeln wenig aus. Einige Arten profitieren sogar davon, so wie die Amsel, die bei feuchtem Wetter leichter an ihre Leibspeise – die Regenwürmer – kommt“, erklärt NABU-Ornithologe Bosch. Weil die Amseln und die ersten Jungvögel in vielen Gärten so eifrig nach Nahrung suchen, hat sie wieder Platz 2 der gemeldeten Gartenvögel ergattert – wie in jedem Jahr seit Beginn der Aktion 2005. Die Amsel ist die zuverlässigste Gartenbesucherin im Südwesten und wurde in fast 92 Prozent der Gärten gesehen. Der allzeit Spitzenreiter bleibt der gesellige Spatz, mit fast sechs Vögeln pro Garten im Südwesten.
Blaumeisen erholen sich
Mit Spannung hat der NABU die Zählergebnisse zur Blaumeise erwartet. Bei ihr hatte im Frühjahr 2020 ein Krankheitserreger ein Massensterben ausgelöst. Auch der Südwesten blieb nicht verschont, sichtbar, auch an den Zählungen 2020, mit einem Minus von 35 Prozent bei der Blaumeise. „Von diesem Ausbruch haben sich die Blaumeisen wieder etwas erholt. Erfreulicherweise sind ihre Bestände wieder im Aufwärtstrend. Ein Plus von 27 Prozent und 1,6 Vögel pro Garten hat sie von Platz 7 auf Rang 6 befördert. Zum einstigen Vorkommen mit zwei Vögeln pro Garten sind wir aber noch weit entfernt“, sagt Bosch.
Während bundesweit die Vogelsichtungen pro Garten auf 32,5 Individuen zugelegt haben, hinkt der Südwesten weiter hinterher: „30,8 Vögel pro Garten sind keine Glanzleistung. Unser Appell lautet daher: Sorgen Sie mit vogelfreundlichen Hecken und Verstecken, Blütenvielfalt und Insekten für Vogel-Wohlfühlzonen in ihren Gärten und wo immer dies möglich ist“, so Bosch.
Ein Haus für den Hausrotschwanz
Während die Gesamtzahl der Vögel im Siedlungsraum weitgehend konstant bleibt, sorgt sich der NABU um viele Agrarvögel und viele Arten, die auf Insekten als Nahrung angewiesen sind. So verharren die Sorgenkinder Mauersegler, Mehlschwalbe, Grünfink und Zaunkönig auf Höhe der schlechten Ergebnisse aus den Vorjahren. „Eine Trendwende ist bei ihnen weiter nicht in Sicht“, so Bosch. Auch der Hausrotschwanz bereitet dem NABU Sorgen: „Der Bestand nimmt seit vielen Jahren kontinuierlich ab. Inzwischen wird im Vergleich zum Beginn der Aktion vor 16 Jahren nur noch die Hälfte an Vögeln dieser Art gemeldet. Vermutlich leidet er als Kulturfolger und Gebäudebrüter am Verlust von möglichen Brutnischen und als Insektenfresser an fehlender Nahrung.“ Mit insektenfreundlichen Gärten und Halbhöhlen-Nistkästen können Gartenbesitzerinnen und -besitzer ihm Aufwind geben.
Vegetarische Kost für Stieglitz-Jungvögel
Ein besonderer Gewinner dieses Jahr ist der Stieglitz. Die gemeldeten Zahlen dieses farbenfrohen Finkenvogels machten einen Sprung: In diesem Jahr konnte er in 18 Prozent aller Gärten im Südwesten mit 0,48 Vögeln pro Garten entdeckt werden. Beide Werte sind etwa doppelt so hoch wie noch zu Beginn der Zählungen. Die Besonderheit dieser Art ist, dass er als einer von ganz wenigen Singvögeln seine Jungen nicht mit Insekten, sondern vegetarisch ernährt.
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