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Stunde der Wintervögel: Ergebnisse 2015
NABU-Aktion zeigt: Grünfinken auf dem Weg der Besserung



Typische Wintergäste - wie etwa der Erlenzeisig - fehlen in der Statistik größtenteils. - Foto: Frank Derer
30. Januar 2015 - Für Baden-Württemberg zieht der NABU eine positive Bilanz der fünften „Stunde der Wintervögel“: Mehr freiwillige Zählerinnen und Zähler haben in mehr Gärten mehr Vögel gesichtet. Sowohl bei der Teilnehmerzahl als auch bei der Anzahl der Vögel ist ein Plus von einem Drittel zu verzeichnen.
Insgesamt wurden in fast 5.000 Gärten von über 7.000 Menschen knapp 194.000 Vögel gezählt. Was die Beteiligung angeht, erreicht Baden-Württemberg dieses Jahr Platz vier. Nur in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen haben noch mehr Menschen bei der großen NABU-Aktion mitgemacht.

Die Spatzen pfeifen von allen Dächern - am häufigsten gezählt wurde erneut der Haussperling. - Foto: Frank Derer
Mit 39 Vögeln pro Garten liegt Baden-Württemberg genau im Bundesdurchschnitt. Auch die Rangliste der gesichteten Vogelarten stimmt weitgehend mit der bundesweiten überein: Platz eins hat sich wieder der Haussperling gesichert, gefolgt von Kohl- und Blaumeise, Amsel und Feldsperling. „Alles typische Gartenarten und Futterstellenbesucher“, fasst NABU-Vogelexperte Stefan Bosch zusammen.
„Auf Platz sieben sitzt der Grünfink. Es ist eine schöne Überraschung, dass der Bestandsrückgang der Vorjahre sich offenbar etwas abgeschwächt hat.“ Das könne ein Zeichen dafür sein, dass die Zahl der Trichomonaden-Infektionen an Futterplätzen rückläufig sei. Diese tödlich verlaufende Infektionskrankheit hatte sich in den Vorjahren massiv auf die Bestände ausgewirkt. Es sei jetzt wichtig, Futterstellen weiterhin sauber zu halten und Futtersäulen statt -bretter zu verwenden.
Der Vogelexperte weist darauf hin, dass typische Wintergäste wie etwa Erlenzeisige in der Statistik größtenteils fehlen: „Dafür ist vermutlich das milde, windige Schmuddelwetter am Aktionswochenende verantwortlich“.

Schon 2012 wirbelten die Bergfinken das Ergebnis bei der Vogelzählaktion "Stunde der Wintervögel" durcheinander. - Foto: Frank Derer
Eine Ausnahme macht der Bergfink. Der sitzt in Baden-Württemberg auf Platz 12, bundesweit landet er auf Platz 19. Knapp zwanzig Prozent der gemeldeten Bergfinken wurden im Ländle gezählt. „Bergfinken haben seit einigen Jahren einen Überwinterungsschwerpunkt im Süden unseres Bundeslandes“, erläutert Bosch.
Über das Naturspektakel riesiger Berfinkenschwärme berichteten wir vor wenigen Wochen.
Ein besonderes Augenmerk richtet der Vogelexperte auf den „Vogel des Jahres“: „Der Habicht ist zwar traditionell ein eher seltener Gast im Siedlungsraum, auf den wir die Zählungen ja ganz bewusst konzentrieren. Aber immerhin 25 von 489 bundesweit gemeldeten Vögeln wurden in Baden-Württemberg gesichtet.“
Top Ten der Wintervögel in Baden-Württemberg (Vorjahresplatzierung in Klammern):
1. Haussperling (1) 31.898
2. Kohlmeise (2) 24.366
3. Blaumeise (3) 18.715
4. Amsel (5) 16.460
5. Feldsperling (4) 16.173
6. Buchfink (6) 12.273
7. Grünfink (7) 7.902
8. Elster (9) 7.372
9. Rabenkrähe (8) 7.167
10. Rotkehlchen (11) 4.899
Zu den bundesweiten Ergebnissen der "Stunde der Wintervögel"
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