Hummel-Steckschild
Basteltipp für Wildblumenbeete
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Steinhummel - Foto: NABU/Kathy Büschen
Viele von ihnen kann man an ihrer Farbgebung unterscheiden. Die Ackerhummel hat einen gelb-bräunlichen Hintern, die Steinhummel einen orange-rötlichen, und das Hinterteil der Erdhummel ist weiß.
Hummeln im Südwesten
„Ein Garten mit Lavendel oder Flockenblumen oder eine Wiese mit Rotklee und Salbei sind gute Orte, um Hummeln zu beobachten“, verrät Sabine Holmgeirsson, Fachbeauftragte für Wildbienen beim NABU Baden-Württemberg. Im Frühjahr sind es die Königinnen, die am Krokus , Günsel oder Lungenkraut Nektar und Pollen für die Nestgründung sammeln. Ab dem Frühsommer sind dann die Arbeiterinnen in blütenreichen Wiesen und Gärten auf Sammelflug.
Der dichte Pelz schützt vor Kälte, so dass Hummeln bereits bei Temperaturen über 0°C fliegen. Deshalb sind frühe Blüten im Garten wichtig: Traubenhyazinthen, Scilla, Kriechender Günsel. Das Strauch-Geißblatt ist sehr beliebt, blüht bereits im Februar und die zartgelben Blüten verströmen einen unwiderstehlichen Duft für die ersten Pollen- und Nektarsammler.
Beim Beobachten und Bestimmen sollte man allerdings auch etwas genauer hinsehen, denn es gibt Hummelarten, die der Erd- und auch der Steinhummel sehr ähnlich sehen. Ob Erdhummel oder nicht, dafür ist auch die Zahl der gelben Streifen ausschlaggebend. Die Gartenhummel z.B. hat noch einen weiteren gelben Streifen am Brustende, die Böhmische Kuckuckshummel hat nur einen kopfnah auf der Brust.
Kuckuckshummel? Nicht alle Hummeln bauen ihre Nester selbst. Die sogenannten Kuckuckshummeln legen ihre Eier in die Nester anderer Arten, vertreiben womöglich die Königin und nehmen ihre Stellung ein. Um beim Eindringen nicht erkannt zu werden, sind sie meist ähnlich gefärbt wie die Wirtshummeln und sie nehmen sogar deren Duft an.
Einfach zu entdecken ist die Baumhummel, mit ihrer auffällig rostbraunen, kreisförmigen Behaarung auf der Brust und dem weißen, nur manchmal komplett schwarzen, Hinterteil. Sie kommt auch in Gärten vor, wie die ebenso mäßig häufige Wald- oder Bunthummel. Diese ist gut an der hellen Behaarung mit einem großen schwarzen Fleck auf der Brust und dem zart orange gefärbten Hinterteil zu erkennen.
Bestimmungshilfe für Hummeln - Grafik: NABU
Der Insektentrainer des NABU ist ein interaktives Online-Tool, das Nutzer*innen hilft, heimische Insektenarten zu erkennen und zu bestimmen. Es bietet eine Insektengalerie, einen Bestimmungsschlüssel und ein Quiz, um spielerisch Wissen über Insekten zu vermitteln. Zudem gibt es ein Insekten-Memo-Spiel und Informationen zur Web-App "Insektensommer", die bei der Bestimmung und Meldung von Insektenfunden unterstützt.
Hier geht´s zum Insektentrainer: www.insektentrainer.de
Die Ackerhummel (Bombus pascuorum)
Die Ackerhummel ist eine der häufigsten Hummelarten in Deutschland. Sie fällt durch eine dichte, rötlich-braune Behaarung auf der Brust sofort auf, während der Hinterleib variabel gefärbt ist – meist mit einer Mischung aus schwarzen, grauen und gelblichen Haaren. Die Königinnen erreichen eine Körpergröße von 15–18 mm, Arbeiterinnen 9–15 mm und Drohnen 11–14 mm. Sie sind äußerst anpassungsfähig und nisten bevorzugt bodennah in der Krautschicht, unter Grasbüscheln oder in verlassenen Mäusenestern, können aber auch in Nistkästen für Vögel und anderen Hohlräumen einziehen. Ihre Völker sind im Vergleich zu anderen Hummelarten eher klein, mit meist 50 bis 150 Individuen. Die Art ist sehr ausdauernd und bis in den Herbst hinein aktiv, weshalb sie eine wichtige Rolle bei der Bestäubung spätblühender Pflanzen spielt.
Ackerhummeln gelten als Generalisten und fliegen eine Vielzahl von Blütenpflanzen an. Besonders häufig sammeln sie Nektar und Pollen von Lippenblütlern und Schmetterlingsblütlern, wie Klee, Salbei oder Lavendel. Aufgrund ihres langen Rüssels können sie auch tieferliegende Nektarquellen erreichen, die für andere Hummelarten unzugänglich sind.
In Baden-Württemberg ist die Ackerhummel eine der am weitesten verbreiteten Hummelart. Sie kommt sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten und auch im Wald vor. Besonders in extensiv bewirtschafteten Wiesen und Gärten ist sie häufig anzutreffen. Ihr langer Flugzeitraum macht sie zu einem unverzichtbaren Bestäuber für zahlreiche Wild- und Kulturpflanzen.
Die Steinhummel (Bombus lapidarius)
Die Steinhummel gehört zu den auffälligsten Hummelarten Mitteleuropas. Ihr schwarzer, dicht behaarter Körper mit dem leuchtend roten Hinterleib ist ein eindeutiges Erkennungsmerkmal. Königinnen werden bis zu 22 mm groß, während Arbeiterinnen zwischen 11 und 16 mm messen. Sie bevorzugen trockene, offene Lebensräume und legen ihre Nester unterirdisch, meist aber oberirdisch in Mauer-/Felsspalten, in Steinhaufen oder auch in hohlen Bäumen oder Vogelnistkästen an. Ihre Völker sind mit 100 bis 300 Individuen relativ groß.
Steinhummeln haben einen mittellangen Rüssel und bevorzugen Pflanzen wie Disteln, Klee, Taubnesseln und Salbei. Ihre hohe Anpassungsfähigkeit und Robustheit machen sie zu wertvollen Bestäubern in landwirtschaftlichen und natürlichen Ökosystemen.
In Baden-Württemberg findet man die Steinhummel häufig in offenen Landschaften, an Waldrändern sowie in Gärten und Parks. Besonders in Regionen mit extensiver Landwirtschaft oder naturnahen Gärten ist sie ein wichtiger Bestäuber. Ihr robuster Körperbau und ihre Kältetoleranz ermöglichen ihr einen frühen Saisonstart und eine lange Aktivitätszeit.
Die Erdhummel (Bombus terrestris)
Die Erdhummel ist eine der größten und häufigsten Hummelarten Europas. Sie ist durch ihre schwarz-gelbe Musterung mit einem weißen Hinterleibsende leicht zu erkennen. Königinnen erreichen eine Größe von bis zu 23 mm, Arbeiterinnen sind zwischen 11 und 17 mm groß. Sie bevorzugen unterirdische Nester, die sie oft in alten Mäuse- oder Maulwurfsbauten anlegen. Ihre Völker gehören mit bis zu 500 Individuen zu den größten unter den heimischen Hummelarten. Sie sind besonders widerstandsfähig und können auch bei niedrigen Temperaturen aktiv sein.
Erdhummeln spielen eine Schlüsselrolle in der Bestäubung vieler Kulturpflanzen, darunter Tomaten, Beeren und Obstbäume. Ihr kurzer, kräftiger Rüssel ermöglicht es ihnen, sowohl offene als auch röhrenförmige Blüten zu besuchen.
In Baden-Württemberg ist die Erdhummel eine der häufigsten Wildbienenarten. Sie besiedelt sowohl urbane als auch ländliche Gebiete und ist oft in Gärten, Parks und landwirtschaftlichen Flächen anzutreffen. Besonders in Gewächshäusern werden gezüchtete Erdhummelvölker auch gezielt zur Bestäubung von Nutzpflanzen eingesetzt.
Die Mooshummel (Bombus muscorum) – Eine Rarität in Feuchtgebieten
Die Mooshummel ist eine der seltensten Hummelarten Deutschlands und kommt nur noch vereinzelt in Moorgebieten, Feuchtwiesen und Küstenregionen vor. Sie ist an ihrer hellen, goldgelben Behaarung zu erkennen und bevorzugt Blütenpflanzen wie Disteln, Klee und Flockenblumen. In Baden-Württemberg ist sie extrem selten und hauptsächlich in wenigen Feuchtgebieten zu finden. Ihr Rückgang ist auf die Entwässerung von Mooren und die Intensivierung der Landwirtschaft zurückzuführen.
Die Veränderliche Hummel (Bombus humilis) – Ein Opfer der modernen Landwirtschaft
Die Veränderliche Hummel gehört zu den selteneren Hummelarten Deutschlands, da sie vor allem auf extensive, blütenreiche Wiesen und Feldränder angewiesen ist. Gerade Letztere sind mittlerweile auf wenige Zentimeter geschrumpft. Besonders empfindlich reagiert sie auf den Rückgang von Wildblumen und die Zerschneidung ihrer Lebensräume. Wie der Name schon sagt, kann die Behaarung recht unterschiedlich sein. Es gibt hellgelbbraun behaarte Hummeln, aber auch nur fast schwarz behaarte. Deshalb ist sie schwer zu bestimmen. In Baden-Württemberg kommt sie nur noch in wenigen Gebieten im Offenland vor, da viele ihrer Lebensräume durch Monokulturen und den Verlust von Wildblumenwiesen zerstört wurden.
Die Osthummel (Bombus pomorum) – Ein Spezialist für offene Landschaften
Die Obsthummel ist eine sehr selten gewordene Art, die früher weit verbreitet war. Sie bevorzugt halboffene Landschaften mit blütenreichen Wiesen, Streuobst und auch Waldränder. Sie ist leicht mit der Steinhummel zu verwechseln, auch das macht Beobachtungen der Obsthummel sehr schwer. Sie leidet besonders unter dem starken Rückgang von Streuobstwiesen und der intensiven Bewirtschaftung von Grünland, Zerschneidung der Lebensräume.
Hummeln kann man am besten mit einem naturnahen Garten mit Futterpflanzen vom Frühjahr bis in den Herbst, von Krokus bis Aster, helfen und mit Stein-/Laub- und Totholzhaufen, wo die Königinnen überwintern können.
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