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Bekassine ist Vogel des Jahres 2013
Stark bedroht, weil Moore und Feuchtwiesen fehlen



Die Bekassine steht sowohl in Baden-Württemberg als auch bundesweit auf der Roten Liste. - Foto: Frank Derer
Der Bestand der Bekassine wird im Ländle mit 20 bis 30 Brutpaaren angegeben, die Bestandsentwicklung ist äußerst negativ. „Bei der Bekassine steht die Ampel auf rot“, sagt der NABU-Landesvorsitzende Dr. Andre Baumann. „Wir stehen kurz davor die Bekassine zu verlieren – und das, obwohl sie noch bis in die 1970er-Jahre verbreitet war in Baden-Württemberg.“
Vor einem halben Jahrhundert war die Bekassine vor allem in Oberschwaben sowie am mittleren und nördlichen Oberrhein zu finden. Darüber hinaus gab es weitere isolierte Kleinvorkommen. Heute finden sich nur noch einige klägliche Restvorkommen im Alpenvorland sowie am mittleren Oberrhein. Nach wie vor hat Baden-Württemberg jedoch eine große Bedeutung als Überwinterungsgebiet. Am Bodensee machen im Winter zum Teil bis zu 400 Bekassinen Station.
Grund für den Absturz der Bekassine ist vor allem der Verlust ihrer Lebensräume. Moore und Feuchtwiesen braucht der taubengroße Schnepfenvogel mit dem charakteristischen langen Schnabel zum Überleben. „Baden-Württemberg war über Jahrtausende reich an Mooren. Diese waren Heimat für unzählige Tier- und Pflanzenarten. Heute sind jedoch rund 95 Prozent der Moore entwässert, abgetorft und unter Maisäckern verschwunden. Und mit den Mooren verschwindet auch die Bekassine“, erklärt Baumann. Moorreste finden sich in Baden-Württemberg vor allem in Oberschwaben, am Bodensee, im Schwarzwald, auf der Baar und am Oberrhein.
Um die Bekassinen zu schützen – und mit ihnen auch alle anderen Tiere und Pflanzen, die auf Moore und Feuchtwiesen angewiesen sind, fordert der NABU, die noch bestehenden funktionierenden Moore streng zu schützen und zerstörte Moorstandorte wieder zu renaturieren. Hier sei vor allem auch die Landwirtschaft in der Verantwortung, etwa indem der Ackerbau auf (ehemaligen) Moorstandorten gestoppt wird. Zum Schutz der Feuchtwiesen sei das von Minister Alexander Bonde durchgesetzte Grünlandumbruchverbot ein guter und unverzichtbarer Schritt in die richtige Richtung und werde auch der Bekassine guttun.
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Bekassine – Vogel des Jahres 2013
Die Bekassine wird gern „Meckervogel“ genannt. Sie hat auch guten Grund sich zu beschweren, denn mit Mooren und Feuchtwiesen schwindet ihr Lebensraum zusehends. Im Ländle leben nur noch 20 bis 30 Brutpaare.
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