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Mehr ...Keine Panik bei Angriffen von Bussarden
NABU gibt Tipps für das richtige Verhalten
Wer im Juni oder Juli spazieren geht, joggt oder Rad fährt hat vielleicht schon einmal erlebt, wie sich plötzlich aus dem Nichts und völlig unbemerkt ein Greifvogel von hinten nähert und den Kopf beziehungsweise den Scheitel als höchsten Punkt attackiert. Dabei fliegt der Bussard den Menschen an oder überfliegt ihn. Mit diesem Überraschungseffekt und seiner imposanten Spannweite von 120 cm versucht das Tier zu signalisieren „Du hast hier in meinem Revier nichts zu suchen!“
Dieses Verhalten zeigen Bussarde in der Brutzeit, insbesondere wenn die Jungvögel bereits geschlüpft sind. Etwa von Mai bis Juli befindet sich der Nachwuchs im Nest der Eltern, die ihre Brut gegen mögliche Störenfriede verteidigen. Dabei unterscheiden die Vögel nicht, ob sich spazieren gehende Menschen dem Nest nähern oder Tiere wie Fuchs und Marder. Die Umgebung in unmittelbarer Nähe des Nestbereichs wird geschützt und die Bussarde versuchen die mögliche Gefahr zu vertreiben, noch bevor sie dem Nest oder der Brut zu nahe kommen. Dieses Verhalten ist arttypisch und völlig normal.
Um zu verhindern, dass es zu Attacken kommt, sollten Menschen die kritischen Bereiche in der Brutzeit meiden. Es kann beispielsweise eine andere Jogging-Strecke gewählt werden, um den Bussarden aus dem Weg zu gehen und sie ungestört brüten zu lassen. Natürlich weiß nicht jeder und jede, wo die Bussarde brüten und es ist möglich, unbewusst in den Brutbereich zu gelangen. „Wer einem Greifvogel zu nahe kommt, sollte einen Regenschirm oder einen Stock zur Hand haben und diesen über den Kopf halten, da die Tiere immer den höchsten Punkt anfliegen“, rät Volker Weiß, Biologe beim NABU Baden-Württemberg. Auf keinen Fall sollte man stehen bleiben oder nach dem Tier schlagen. „Am besten man geht den Weg zurück, den man gekommen ist, dann hören die Angriffe auf“, rät Weiß. Sobald man den unmittelbaren Nestbereich verlassen hat, werden keine Attacken mehr geflogen.
Der in Baden-Württemberg weitverbreitete Mäusebussard brütet in geschlossenen Baumbeständen wie Laub- und Mischwäldern, Feldgehölzen und Baumgruppen. In diesen Bereichen ist in den Monaten von Mai bis Juli damit zu rechnen, dass Nester auch in der Nähe der Wege bebrütet werden.
Steinkauz und Wiedehopf brüten fast nur in Nistkästen, etwa auf Streuobstwiesen. Ohne die künstlichen Kinderstuben und ohne den geeigneten Lebensraum werden sie bei uns in Baden-Württemberg aussterben. Mehr →