



Sind Windenergieanlagen eine Bedrohung für Fledermäuse und Vögel? Gehen von Ihnen Gefahren für die Gesundheit aus? Nutzen sie dem Klimaschutz? Immer wieder werden grundsätzliche Einwände gegen den Ausbau der Windenergie in Baden-Württemberg hervorgebracht. Hier finden Sie Antworten von BUND und NABU auf die häufigsten Einwände gegen die Windenergie.
Der Faktencheck Windenergie zum Download
Windenergie und der Fledermaus- und Vogelschutz
Einwand: Windenergieanlagen töten oder vertreiben Fledermäuse und Vögel und zerstören deren Lebensräume. Besonders Rotmilane sind durch die Windenergieanlagen bedroht.
Jede Form der Energieerzeugung, auch der Bau einer Windenergieanlage, ist mit Eingriffen in die Natur und Umwelt verbunden. Durch eine gute Standortwahl und Vermeidungsmaßnahmen können populationsgefährdende Auswirkungen ausgeschlossen werden. Im Vergleich zu anderen Formen der Energieerzeugung sind die Auswirkungen - bei guter Standortwahl - auf die biologische Vielfalt gering.
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Windenergie und Naturschutzgebiete
Einwand: Die Landesregierung Baden-Württembergs möchte erreichen, dass bis zum Jahr 2020 noch rund 1.100 zusätzliche Windenergieanlagen gebaut werden. Dafür müssten etliche Naturschutzgebiete im Land aufgehoben werden.
Um die Ausbau-Ziele der Landesregierung für die Windenergie von 10 Prozent bis 2020 zu erreichen, sind in der Tat etwa 1.000 bis 1.200 Windenergieanlagen notwendig. Der Potenzialatlas BW zeigt, dass auch außerhalb von Naturschutzgebieten - die laut Windenergieerlass für Windenergieanlagen ohnehin tabu sind - genügend wirtschaftlich sinnvolle Windenergieanlagen gebaut werden könnten.
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Windenergie und Wirtschaftlichkeit
Einwand: Windenergieanlagen sind in Baden-Württemberg im Vergleich zu Norddeutschland nicht wirtschaftlich. Der Ausbau der Windenergie belastet unsere Volkswirtschaft.
Auch in Süddeutschland weht in entsprechender Höhe genügend Wind, um rentabel Strom zu produzieren. Dass sich Windenergieanlagen nur an der See lohnen, ist ein Irrtum. Zudem gilt: Sonne, Wind und Wasser schicken keine Rechnung. Allerdings benötigt der Umstieg auf Erneuerbare Energien Anfangsinvestitionen.
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Windenergie und Landschaft
Einwand: Windenergieanlagen zerstören das Landschaftsbild.
Windenergieanlagen sind technische Anlagen, die zu einer nachhaltigen Energieversorgung notwendig sind. Die Bewertung der Wirkung von Windrädern auf das Landschaftsbild ist von Mensch zu Mensch verschieden. Aufgeschlossenheit für die Energiewende führt in der Regel zu einer positiveren Bewertung. Durch eine sorgfältige Standortwahl können Beeinträchtigungen minimiert werden. Zudem können Windenergieanlagen nach 20 oder 30 Jahren wieder relativ einfach rückgebaut werden.
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Windenergie und Wald
Einwand: Windenergieanlagen dürfen nicht in Wäldern errichtet werden, weil dies zu größeren Konflikten mit dem Natur- und Artenschutz führt. Der Wald ist viel zu wertvoll, um dort Windenergieanlagen zu errichten. Zudem dient der Wald vielen Menschen als Erholungsraum. Windenergieanlagen im Wald stören die von vielen gesuchte Ruhe und schrecken auch Touristen ab.
Der Wald ist etwas ganz Besonderes. Aber: Wald ist nicht gleich Wald. Wälder müssen nicht grundsätzlich Tabu-Gebiete für Windenergieanlagen sein. Gerade die Höhen des Schwarzwaldes und der Schwäbischen Alb verzeichnen die größten Windgeschwindigkeiten in Baden-Württemberg. Dies sollte genutzt werden, um die Energiewende voranzubringen. Auch mit einigen Windrädern bestückt, behält ein Waldgebiet noch seine Erholungsfunktion. Dennoch: Naturnahe Waldbestände mit zahlreichen Baumindividuen über 120 Jahren sowie extensiv bewirtschaftete Waldflächen sollten von Windenergieanlagen freigehalten werden, weil es dort tatsächlich verstärkt Konflikte mit dem Artenschutz geben kann.
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Windenergie, Infraschall, Schallschutz und Schattenwurf
Einwand: Windenergieanlagen gefährden durch die Erzeugung von Infraschall die Gesundheit von Menschen. Auch durch hörbaren Schall und durch Schattenwurf beeinträchtigen Windräder die Lebensqualität der Anwohnerinnen und Anwohner.
Grundsätzlich gilt: Die Gesundheit der Anwohnerinnen und Anwohner muss geschützt werden. Werden Standorte jedoch sorgfältig geplant und Mindestabstände von Windrädern zu den nächstgelegenen Wohnhäusern eingehalten, so geht von Windrädern keine Belästigung durch Lärm, Infraschall oder Schattenwurf für die Anwohnerschaft aus.
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Windenergie und Speichermöglichkeiten
Einwand: Solange wir über keine ökonomisch sinnvollen Speichermöglichkeiten verfügen, ist die Errichtung von immer mehr Windenergieanlagen in unseren Wäldern und Kulturlandschaften eine unverhältnismäßige Naturzerstörung.
An fehlenden Speichern wird die Energiewende nicht scheitern. Bereits heute gibt es durch die Steuerung der Energieerzeugung als auch der Nachfrage schon Möglichkeiten, die Stromnetze trotz schwankender Verfügbarkeit von Erneuerbaren Energien stabil zu halten. Kurzfristig benötigte Ausgleichsenergie kann zum Beispiel durch flexibel regelbare Gaskraftwerke oder Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen generiert werden. Die Einspeisung von Windstrom ist schon heute Dank meteorologischer Prognosen sehr genau berechenbar. Zudem wird mit Hochdruck an verschiedenen Speichertechnologien geforscht.
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Windenergie und Klimaschutz
Einwand: Der Beitrag, den die Windenergie zum Klimaschutz leistet, ist viel zu gering. Windenergie bringt nichts für den Schutz unseres Klimas.
Der stetig wachsende Sektor der Windenergieerzeugung, durch den bereits heute große Mengen an Kohlendioxid vermieden werden, trägt zur Erreichung der Klimaschutzziele bei. Wir können auf keine einzige regenerative Technologie verzichten, wenn wir wollen, dass die fossilen Energien überflüssig werden und der Energiemix sich naturverträglich zusammensetzt.
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Faktencheck Windenergie zum Download
Hier finden Sie alle Materialien des "Dialogforum Erneuerbare Energien und Naturschutz". Neben den Broschüren und Flyern aus dem Gemeinschafts-Projekt von NABU und BUND stehen Präsentationen aus zahlreichen Vorträgen zum Download bereit. Mehr →
Hier können Vorträge des Dialogforums und weiterführende Links zum Thema naturverträgliche Energiewende und speziell zu den Projektbereichen Windenergie und Verteilnetzausbau in Baden-Württemberg heruntergeladen werden. Mehr →