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Mehr ...Sonnige Aussichten für die Solarenergie
Die Kraft der Sonne nutzen



Blühendes Weidenröschen vor einer Photovoltaikanlage - Foto: NABU/Eric Neuling
Aktuell wird mit der Kraft der Sonne 14,3 Prozent des Stroms in Baden- Württemberg erzeugt und damit mehr als aus allen anderen erneuerbaren Energiequellen (Stand Mai 2021). In den nächsten Jahren soll der Ausbau von Photovoltaik-(PV)-Anlagen weiter vorangetrieben werden und bis 2050, 30 Prozent des Stroms durch Sonnenenergie erzeugt werden. Im Bereich der Wärmeerzeugung spielt die Solarthermie aktuell nur eine untergeordnete Rolle. Lediglich 1,3 Prozent des Wärme- Endenergieverbrauchs wird durch die Solarthermie erzeugt.
PV-Anlagen wandeln Sonnenlicht in elektrische Energie um. Sie können auf Dachflächen und an Fassaden von Gebäuden angebracht werden. Hier besteht noch großes Potenzial – sowohl bei Bestands- als auch bei Neubauten. Um auf eine klimafreundliche, regenerative Energieversorgung umstellen zu können, sind auch PV-Freiflächenanlagen notwendig. Im Gegensatz zu PV-Anlagen auf Dächern nehmen Freiflächenanlagen Bodenflächen in Anspruch und verändern damit Lebensräume. Ihr Bau und Betrieb ist ein Eingriff in die Natur Konflikte mit dem Natur- und Artenschutz müssen dabei soweit es geht minimiert oder vermieden werden. Grundsätzlich ist die richtige Standortwahl entscheidend.
Der NABU Baden-Württemberg tritt dafür ein, dass ökologisch wertvolle sowie bestimmte nach Naturschutzgesetz geschützte Flächen nicht für den Bau von PV-Anlagen verwendet werden. Gleichzeitig sagt die NABU „Ja“ zu einer naturverträglich gestalteten Energiewende. Um Natur- und Klimaschutz zu vereinbaren, müssen Naturschutzbelange bei Bau und Betrieb von PV-Freiflächenanlagen berücksichtigt werden. Wenn die Pflege der Flächen an ökologischen Kriterien ausgerichtet wird, können PV-Freiflächenanlagen im Idealfall sogar einen ökologischen Mehrwert im Vergleich zu intensiv bewirtschafteten landwirtschaftlichen Flächen bieten Die Anlagen können damit als Rückzugsräume bestimmter bedrohter Arten dienen und so einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz leisten.
Auch Sonderformen der Solarenergie können einen Beitrag leisten, die Klimaschutzziele zu erreichen, zum Beispiel Agri-PV als hoch aufgeständerte Module im Obstanbau oder vertikale (bifaciale) Module in der Landwirtschaft, die auch als Zaunelement eingesetzt werden können. Eine recht neue Möglichkeit, in größeren Mengen Strom aus Solarenergie zu gewinnen ohne landwirtschaftliche Flächen in Anspruch zu nehmen, bieten schwimmenden PV-Anlagen, sogenannte Floating PV oder abgekürzt FPV. Solche Anlagen kommen aus Naturschutzsicht nur auf künstlichen Gewässern in Betracht – vor allem dort, wo noch aktiv Auskiesung betrieben wird. Weil die ökologischen Auswirkungen solcher Anlagen noch wenig erforscht sind, haben NABU und BUND Eckpunkte formuliert, die aus unserer Sicht den Rahmen für den Ausbau von FPV in Baden-Württemberg aus Sicht der Verbände abstecken.