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Tierische Rasenmäher unentbehrlich für den Naturschutz



Schaf mit Lamm - Foto: Helge May
„Dabei denkt man vielleicht nicht unbedingt daran, dass da gerade ein blökendes Landschaftspflegeteam im Einsatz ist“, sagt NABU-Landwirtschaftsreferent Jochen Goedecke. „Aber genau das ist der Fall: Schafe sind als tierische Rasenmäher unentbehrlich für den Naturschutz.“
Schafe sind robust und anpassungsfähig, sie fühlen sich sogar auf Feuchtwiesen oder im Moor wohl. Und sie leisten ganze Arbeit: Sie „mähen“ zuverlässig Wiesen, die sich für eine Rinderbeweidung oder das Mähen mit Maschinen nicht eignen. „Dazu gehören hier bei uns vor allem Trocken- oder Magerrasen mit Margeriten, Wiesensalbei und Wiesen-Glockenblumen, Wacholderheiden auf der Schwäbischen Alb und steile Hänge im Schwarzwald“, berichtet Goedecke. „Schafe hinterlassen keine Trittschäden. Und sie düngen im Vorübergehen in sehr geringem Umfang das Grünland. Mit ihrer dichten Wolle sind sie ein ‚Taxi‘ für die Samen vieler bedrohter Pflanzenarten und auch für Insekten. Die Beweidung mit Schafen leistet daher auch einen wichtigen Beitrag für den Biotopverbund. Die Schwäbische Alb sähe heute nicht so aus wie sie aussieht, hätten wir nicht Schafe und die Schäferinnen und Schäfer.“ Die Wacholderheiden wären viel stärker mit Hecken zugewachsen, der Lebensraum für Küchenschellen, Heidelerche oder die Rotflügelige Ödlandschrecke würde verschwinden.
Baden-Württemberg gehört zu den drei Bundesländern mit dem höchsten Schafbestand, rund 215.000 Schafe gibt es hierzulande, im Jahr 2003 waren es noch 301.000 Tiere. „Die Schäferinnen und Schäfer stehen vor großen Herausforderungen, weil sich ihre Arbeit kaum lohnt“, berichtet der NABU-Fachmann. „Die Preise für Wolle sind niedrig, das Schafscheren ist zumeist schon ein Verlustgeschäft.“ Die Politik sei gefragt, aktiv zu werden: „In den gerade in Überarbeitung befindlichen Agrarförderprogrammen müssen die Leistungen der Schäferinnen und Schäfer besser honoriert werden. Das Land hätte aber bereits jetzt die Möglichkeit, die Vermarktung von Lammfleisch mit einer besseren Öffentlichkeitsarbeit und den Ausbau von lokalen Schlachtmöglichkeiten deutlich zu verbessern“, führt Goedecke aus. Auch der oder die Einzelne könne Schäferinnen und Schäfer unterstützen, indem man zum Beispiel Fleisch aus hiesiger Produktion kaufe. „Der Verzehr von Lammfleisch ist eine direkte Möglichkeit, die Pflege wertvoller Biotope zu unterstützen. Besonders dann, wenn man das Fleisch bei der Schäferin oder beim Schäfer kauft.“
Vom Mufflon zum Schaf
Die heutigen Schafe wurden vermutlich bereits vor rund 11.000 Jahren aus dem Mufflon heraus domestiziert. Schafe gehören zu den ältesten Nutztierrassen und werden fast auf der gesamten Welt gehalten. Es gibt viele verschiedene Rassen, die sich an die jeweiligen klimatischen Bedingungen der verschiedenen Regionen angepasst haben. Neben den uns bekannten Wollschafen gibt es zum Beispiel auch Haarschafe wie das Kamerunschaf, das nicht geschoren werden muss. Ursprünglich wurde das Schaf wegen seines Fleisches und der Milch sowie wegen der Wolle gehalten. In der Neuzeit kommt vor allem in Europa die Rolle als tierische Landschaftspfleger hinzu.
Bezugsquellen für Fleisch vom Weidelamm findet man zum Beispiel beim Landesschafzuchtverband Baden-Württemberg www.schaf-bw.de. Wer die Möglichkeit zum Direktbezug nicht hat, kann in der Metzgerei gezielt nach einem Weidelamm aus Baden-Württemberg fragen. Auch die Nachfrage in Restaurants kann sich lohnen, so bieten etwa „Biosphärengastgeber“ des Biosphärengebiets Schwäbische Alb häufig regionales Lammfleisch an.
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