Vorgezogene Tomatenstöcke
Gärtnern auf dem Balkon
Gemüse lässt sich auch auf begrenztem Raum anpflanzen


Selbst gärtnern, das eigene Gemüse, die eigenen Kräuter anzubauen, das ist etwas für die Seele. Auch wenn einem das Wetter, Raupen oder Larven einen Strich durch die opulente Ernte machen: das kann helfen, dazuzulernen. Wenn man am Tisch sitzt und die eigenen Tomaten, den Salat mit frisch gepflückten Kräutern lecker zubereitet hat, mhhhmmmm...
Aber nicht jeder hat einen Garten, um der Anpflanzlust nachzugehen. Das muss auch nicht sein. Denn bereits ein kleiner Balkon lässt sich in ein grünes Paradies verwandeln, das auch noch schmackhafte Früchte abwirft.
Tomaten:
Seit einigen Jahren ziehe ich Tomaten selbst. Die Samen stammen meist von gekauften und für aromatisch befundenen Früchten, von der gelben Kirschtomate bis zur riesigen Fleischtomate sind es dieses Jahr 13 Sorten. Die Kerne werden herausgepult, auf ein Stück Küchenrolle gelegt und beschriftet. Tomatensamen halten übrigens ewig und sind dann häufig immer noch keimfähig. Einmal hatte ich getrocknete Flaschentomaten aus Sizilien, leicht gesalzen. Selbst deren Samen keimten hervorragend.
16. März 2016: Je fünf Samen werden in einen kleinen Plastiktopf gesät, angegossen und der Topf natürlich beschriftet. Als Erde eignet sich normale Blumenerde oder die spezielle Aussaaterde, die etwas teurer ist. Diese gibt es aber schon im 10-Liter-Beutel und ist schön fein. Meine Frau nimmt inzwischen seufzend in Kauf, dass das Süd-Fensterbrett ihres Zimmers im Frühjahr Gewächshauscharakter hat.
20. April 2016: Vereinzeln der Pflanzen. Das sollte man frühestens, wenn die zweiten Keimblätter bereits kräftig sind. Als Pflanzgefäße nehme ich jetzt Vespertüten aus dünnem Plastik. Die werden zur Hälfte mit Pflanzerde/Humus-Mischung gefüllt, so dass die Tomaten ordentlich wurzeln können. Eine Pflanze vorsichtig aus dem Ballen des Fünfertöpfchens lösen und in die Tüte pflanzen.
5.Mai 2016: Es geht an den endgültigen Standort, auf den Balkon. Die Eisheiligen sind Mitte Mai, aber die Wettervorhersage sagt, dass die Nachttemperaturen nicht mehr unter den Gefrierpunkt gehen werden. Wer jetzt noch einsteigen will, muss vorgezogene Tomatenpflanzen kaufen.
Unser glasüberdachter Westbalkon misst 2,5x2,5 Meter. Zwischen die Rundkübel, von denen aus der Wilde Wein rankt und in dem spontan die Vogelmiere sprießt (lecker im Salat) passen noch drei Rechteckkübel aus dem Baumarkt. Wie alle Pflanzgefässe müssen sie einen Ablauf haben. Diese Löcher habe ich vergangenes Jahr bei Erstbepflanzung hinein gemacht. Danach gilt es, so dosiert zu gießen, dass die Pflanzen genug Wasser bekommen, aber auch nichts durchläuft und den Balkon versaut.
Die Erde ist also noch vom vergangenen Jahr, Pflanzerde und Humus gemischt, torffrei. Ich hatte erst Bedenken, aber sie ist überhaupt nicht durchwurzelt und lässt sich spielend lockern. Zwei Tomatenpflanzen sollen in jeden Kübel kommen, also mische ich laut Anweisung 40g Tomatendünger unter. Ich stecke die Spiralstangen in die Erde und pflanze die aus den Vespertüten geschnittenen Tomaten daneben. Die Reihenfolge verhindert, dass ich mit der Stange die Wurzeln verletze. Angießen, fertig. Sechs 28er-Pflanztöpfe werden auf die gleiche Art mit Tomaten bestückt und komplettieren das Dutzend Tomatenpflanzen auf meinem Balkon. Da die Erde recht locker ist, gebe ich den Spiralstangen noch Halt mit gespannter Schnur bzw. einem leichten Lattenanbau am Geländer.
Damit Tiere auf dem eigenen Grundstück Lebensraum finden, kann allerhand getan werden. Vögel, Igel und Wildbienen haben unterschiedliche Bedürfnisse, auf die in einem Garten gut eingegangen werden kann. Mehr →
Was macht eigentlich gutes Saatgut aus? Worauf ist beim Kauf zu achten? Wir haben ein paar Tipps für Sie zusammengestellt. Mehr →
Der Salat aus dem eigenen Garten schmeckt am besten. Wenn da nur nicht der Ärger mit den Nacktschnecken wäre. Der NABU gibt Tipps, wie man die Schnecken mit einem „Salatregal“ natürlich austricksen kann. Mehr →
Sie möchten Ihren Garten oder Balkon naturnah gestalten und Insekten einen Lebensraum bieten? Dann wäre ein Wildbienenhotel genau das Richtige. Hier finden Sie ein paar Tipps, worauf Sie achten sollten. Mehr →