Best Practice und Teilnehmende
Lernen Sie unsere Projektteilnehmenden und einige Umsetzungsbeispiele kennen





Zahlreiche Unternehmen haben Beratungen rund um die naturnahe Gestaltung ihrer Flächen in Anspruch genommen. Ob Produktionsstätte oder Logistikzentrum: Diese Firmen an 170 Standorten in Baden-Württemberg gehören dazu. In den Bildergalerien zeigen wir 4 Best Practice Beispiele.
Viele Unternehmen sind daraufhin bereits aktiv geworden. Sehen Sie hier einige Best Practice Beispiele:
EnBW Standort in Biberach
Der EnBW Standort in Biberach wurde im Bestand komplett naturnah überplant. Dabei werden auf den 2,6 Hektar Aspekte der Biodiversitätsförderung mit Elementen der Anpassung an den Klimawandel kombiniert: Aussaaten und Staudenpflanzungen, Strukturelemente aus Totholz und Naturstein, die Erweiterung der Streuobstwiese sowie die Schaffung einer eigenen Stadtbaumschule. Außerdem wurde der Vorplatz am Haupteingang entsiegelt und naturnah begrünt. Gäste und Mitarbeitende werden so in einem einladenden Außenbereich empfangen und der bislang komplett versiegelte Bereich heizt sich in Zukunft nicht mehr so stark auf. Dazu informiert ein öffentlich zugänglicher Lehrpfad künftig Passanten/-innen über die Möglichkeiten der Biodiversitätsförderung. Wie schnell sich eine positive Wirkung einstellen kann, belegen die 60 Wildbienenarten, die sich bereits in den ersten Monaten nach der Umgestaltung auf dem Standort nachweisen ließen. Der Standort Biberach wird als Musterstandort für den Konzern entwickelt und zeigt, was selbst auf Bestandsflächen möglich ist.
Zur Pressemeldung: Ministerpräsident Kretschmann besucht die EnBW
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Lebensraumelemente aus Sand, Naturstein und Totholz ergänzen Pflanzungen und Ansaaten heimischer Wildpflanzen. Foto: NABU/Aniela Arnold
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Auf 2,6 Hektar entsteht ein Musterstandort für Biodiversitätsförderung und Klimaanpassung. Plan: ARGE Flächenagentur Baden-Württemberg GmbH mit INLA – Institut für Nachhaltige LandschaftsArchitektur an der HfWU
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Vorhandene Wildblumenwiesen werden erweitert und die Pflege umgestellt. Foto: NABU/Anke Heidemüller
Uzin Utz SE
Weitblick beweist auch die Uzin Utz SE – ein über hundert Jahre altes Familienunternehmen. Bei der Sanierung eines Gebäudes am Standort in Ulm wurde die Fassade mit regionalem Hopfen teilflächig begrünt, um einen Lebensraum und eine Futterquelle für verschiedene Insekten zu bieten. Die Mitarbeitenden werden auch selbst aktiv: Im Team halfen sie bei der Ansaat der Wildblumenwiese und legten einen Magerstandort mit Käferkeller, Sandarium, Eidechsenhöhle, Steingarten, Totholzhaufen und Staudenpflanzen für verschiedene Tierarten an. Im Rahmen eines Sommerferienprogramms wurde ein Insektenhotel selbst gebaut, das einen wertvollen Lebensraum für Wildbienen bietet. Im Jahr 2024 wurde ein Teil eines Zaunes mit Geißblatt begrünt und ein grünes Außenbesprechungszimmer neben der Wildblumenwiese angelegt. In der Planung sind weitere Module zur Naturnahen Werksgestaltung.
Einen lebendigen Eindruck vermitteln nicht nur die Fotos sondern auch dieser Radiobeitrag beim SWR.
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Weitblick beweist das Unternehmen auch mit der naturnahen Gestaltung des Firmengeländes und legt eine Wildblumenwiese an. Foto: NABU/Anke Heidemüller
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Nach der Sanierung einer Gebäudefassade wird diese begrünt. Foto: NABU/Anke Heidemüller
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Um Vogelschlag an Glasfassaden zu vermeiden, bringt das Unternehmen wirkungsvolle flächendeckende Markierungen an. Foto: NABU/Anke Heidemüller
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Die Mitarbeitenden packen tatkräftig mit an: Teambuilding, Mitgestaltung des Arbeitsplatzes und Umweltbildung werden hier kombiniert. Foto: Uzin Utz SE
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Und so entsteht ein Gelände, auf dem sich Mitarbeitende, Vögel und Insekten wohlfühlen. Foto: NABU/Anke Heidemüller
L’Oréal-Distributionszentrums in Muggensturm
Ein Gründach, auf dem Feldlerchen nisten. Ein Kreuz- und Wechselkrötenhabitat rund um einen Teich im Pausenbereich der Mitarbeitenden. Zaun- und Mauereidechsen auf dem Gelände, dazu über 30 Vogelarten und die vom Aussterben bedrohte Grüne Strandschrecke: Diese Vielfalt zeigt sich auf dem Gelände des L’Oréal-Distributionszentrums in Muggensturm bei Karlsruhe.
Als das Team von UnternehmensNatur den neu erbauten Standort im Sommer 2021 beraten hat, ging es viel um die Pflege, der bereits naturnah angelegten Flächen. Die notwendige Entwicklungspflege erfolgte bis dahin nicht optimal, sodass sich Neophyten, wie das Einjährige Berufkraut und die Kanadische Goldrute verbreitet hatten. Nach der Beratung fand zeitnah eine Nachsaat und Umstellung der Pflege statt, die auch ein regelmäßiges Neophyten-Management beinhaltete. Die Bemühungen tragen jetzt Früchte. Der Standort hat 2024 als erstes Unternehmen das DGNB Zertifikat in Gold für Biodiversitätsfördernde Außenräume erhalten. Herzlichen Glückwunsch!
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Das neu errichtete Logistikzentrum am Rand des Gewerbegebietes wirkt erstaunlich grün. Foto: L’Oréal
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Ein Teil der Dächer des Logistikzentrums wurde als Offenlandschaft angelegt, um so für Feldlerchen einen Lebensraumersatz anzubieten – mit Erfolg! Foto: L’Oréal
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Großflächig angelegte Sickerbecken bieten auch Pflanzen wie dem Hahnenfuß einen Lebensraum. Foto: NABU/Anke Heidemüller
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Strukturen aus Totholz bieten Nistplätze, Unterschlupf und Nahrung für verschiedene Tierarten wie Wildbienen, Käfer, Kleinsäuger oder Würmer. Foto: NABU/Anke Heidemüller
WEBER-HYDRAULIK GMBH
Frisch angelegte naturnahe Flächen – und schon ist das Mauswiesel da!
Wie schnell es gehen kann, zeigt sich auf den Unternehmensflächen der WEBER-HYDRAULIK GMBH in Güglingen. Die angelegten Bereiche aus Naturmaterialien wie Sand, Naturstein und Totholz locken rasch neue Arten an. Hier tummeln sich nicht nur Mauswiesel, sondern auch Eidechsen, Wildbienen und weitere Insekten.
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Naturmaterialien bieten verschiedenen Tierarten Nistmöglichkeiten und Verstecke. Foto: WEBER-HYDRAULIK GMBH/Rolf Clabunde
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Mit Pflanzungen ergänzt entstehen so Lebensräume, die schnell angenommen werden. Foto: WEBER-HYDRAULIK GMBH/Rolf Clabunde
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Das Mauswiesel fühlt sich in Erd- und Baumlöchern, unter Baumwurzeln und Steinhaufen, aber auch in Mauerspalten wohl. Foto: Peter Trentz/NABU-naturgucker.de
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Eine Eidechse sonnt sich auf den Steinen. Foto: WEBER-HYDRAULIK GMBH/Rolf Clabunde
Mehr zum Projekt „UnternehmensNatur“
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Projekt "UnternehmensNatur"
Wir beraten Sie kostenfrei dazu, wie Sie auf Ihrem Firmengelände sowohl die Biodiversität als auch die Klimaanpassung fördern können.
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Wie können Sie aktiv werden?
Sie möchten mit naturnaher Gestaltung beginnen und wissen nicht so recht, was Sie tun können und wie Sie es angehen? Dann sind Sie hier richtig.
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Naturgarten-Profis gesucht
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