Bildergalerie von der Eröffnung
NABU-Bodenseezentrum
Am 13. Oktober 2018 wurde das NABU-Bodenseezentrum feierlich eröffnet. Nach der offiziellen Feier mit 160 geladenen Gästen stand das Zentrum allen Besucherinnen und Besuchern offen. Mehr →
Mit einem Schnitt durch das blaue Eröffnungsband gab der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle (2.v.l.) zusammen mit Umweltminister Franz Untersteller (Mitte), Oberbürgermeister Uli Burchardt aus Konstanz (r.), Bürgermeister Dr. Wolfgang Zoll (l.) aus Reichenau und Architekt Christian Müller (2.v.r.) die neuen Gebäude für den NABU und seine Besucher frei. - Foto: Frank Müller
13. Oktober 2018 – Nach rund einem Jahr Bauzeit und etlichen Jahren Planung geht das NABU-Bodenseezentrum an den Start. Umweltminister Franz Untersteller und der Landesvorsitzende des NABU, Johannes Enssle, eröffneten das Zentrum im Beisein von rund 160 geladenen Gästen aus ganz Baden-Württemberg. „Naturschutz, Landschaftspflege und spannende Umwelterlebnisse – für diesen Dreiklang steht unser neues NABU-Bodenseezentrum. Ich bin sehr stolz, dass wir dieses Projekt umgesetzt haben und es heute einweihen können“, freut sich Johannes Enssle. Und ergänzt: „Mein besonderer Dank gilt all jenen, die den Bau des Zentrums möglich gemacht haben. Sie alle haben mit Ihrem Wissen, Ihren Ideen und mit Ihrer finanziellen Unterstützung das neue Kompetenzzentrum ermöglicht und mit Leben gefüllt.“
Mit einem Schnitt durch das blaue Eröffnungsband gab der NABU-Landesvorsitzende zusammen mit Umweltminister Franz Untersteller, Oberbürgermeister Uli Burchardt aus Konstanz, Bürgermeister Dr. Wolfgang Zoll aus Reichenau und Architekt Christian Müller die neuen Gebäude für den NABU und seine Besucher frei.
Landesumweltminister Franz Untersteller betonte die große Bedeutung des neuen NABU-Bodenseezentrums für den Naturschutz in der Region und darüber hinaus: „Mit dem Wollmatinger Ried, dem mit 774 Hektar größten Naturreservat am deutschen Bodenseeufer, liegt ein europaweit bedeutendes Naturparadies direkt vor der Haustür des neuen NABU-Bodenseezentrums. Der enorme Artenreichtum mit 300 verschiedenen Vogel- und 330 Schmetterlingsarten macht das Gebiet zum kostbaren Juwel und Hotspot der Biodiversität. Ich danke dem NABU, dessen Naturführerinnen und Naturpädagogen das Ried für Einheimische und Touristen seit fast 50 Jahren erlebbar machen, es hegen und pflegen. Mit der seit Jahrzehnten kontinuierlich betriebenen Erfassung der Vogel- und Pflanzenbestände leisten die überwiegend ehrenamtlichen Naturkundler/-innen des NABU einen unverzichtbaren Beitrag zur Dokumentation der Entwicklungen am Bodensee“, betonte der Minister.
Das neue NABU-Bodenseezentrum gibt den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den bisherigen NABU-Zentren Wollmatinger Ried und Mettnau sowie der Bezirksgeschäftsstelle Donau-Bodensee ein neues Zuhause. Als Tor zum Wollmatinger Ried ist es Anlaufstelle für alle Besucherinnen und Besucher, die die einzigartige Natur am Untersee erleben möchten. „Von hier aus pflegen und betreuen unsere rund fünfzig haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 29 Schutzgebiete am Bodensee und im Hegau und zeigen Besuchergruppen die faszinierende Naturvielfalt der Region. Sie kontrollieren Gebiete, erfassen Tier- und Pflanzenbestände und managen Biotope, damit die Lebensräume von Biber, Bodensee-Vergissmeinnicht und Großem Brachvogel erhalten bleiben“, erklärte Zentrumsleiter Eberhard Klein. Das neue Zentrum besteht aus zwei Gebäuden. Im Hauptgebäude befinden sich Büros sowie eine neue Dauerausstellung, die in die Naturerlebniswelt zwischen Bodenseeufer und Hegau einführt. Im Nebengebäude sind eine Werkstatt für die Landschaftspflegegeräte sowie ein Wohnbereich untergebracht.
Nach der Eröffnungsfeier konnten Besucherinnen und Besucher erstmals die begleitende Dauerausstellung des NABU-Bodenseezentrums erkunden: „Diese Ausstellung wäre ohne die großzügige Spende der Sparkassen-Finanzgruppe Baden-Württemberg nicht möglich gewesen. Dann stünden wir heute vor kahlen Wänden“, bedankte sich Enssle bei Sparkassenpräsident Peter Schneider. Dieser erläuterte das dahinterstehende Konzept: „Die Besucher begleiten auf eindrucksvollen Bildern den Großen Brachvogel durch das Jahr und lernen dabei unterschiedliche Lebensräume am westlichen Bodensee kennen. Die Ausstellung macht auf diese Weise erfahrbar, wie Tiere, Pflanzen und wir Menschen hier zusammenleben.“
Jährlich bietet der NABU vom neuen Bodenseezentrum aus mehr als 200 informative Führungen in die Schutzgebiete an. So können Gruppen, Schulklassen, Vereine und Einzelpersonen – geführt von überwiegend ehrenamtlichen NABU-Expertinnen und Experten – beispielsweise die stillen Buchten und beeindruckenden Baumriesen auf der Halbinsel Mettnau oder das Blumen- und Schmetterlingsidyll des erloschenen Vulkans Hohentwiel erkunden. Im neuen Zentrum kommen Kurzführungen und Naturerlebnisangebote im angrenzenden FFH-Gebiet Göldern neu hinzu. Beim monatlichen Treffen der Kindergruppe Konstanz erlernen schon die Kleinsten, wie sich die Natur schützen lässt.
Nach Ansicht des Konstanzer Oberbürgermeisters Uli Burchardt ist das NABU-Bodenseezentrum ein wichtiger Standortfaktor: „Als Stadt profitieren wir sehr von der einmaligen Natur am Bodensee, für deren Erhalt wir uns gemeinsam mit dem NABU engagieren, sowie von den vielfältigen Freizeitangeboten. Der NABU leistet hierzu seit Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag. Deshalb haben wir sehr gerne unsere Hälfte des Grundstücks für den Neubau zur Verfügung gestellt.“ Bürgermeister Dr. Wolfgang Zoll von der Gemeinde Reichenau ergänzt: „Mit dem NABU-Bodenseezentrum ist auf unserer Gemarkung eine moderne und leistungsfähige touristische Einrichtung entstanden. Wir hoffen diese bald mit einem eigenen Informations- und Direktvermarktungsangebot ergänzen zu können – in einem Gebäude, das sich gestalterisch an dem anspruchsvollen NABU-Neubau orientiert und die eröffnete Hofsituation abrunden wird. Wir freuen uns auf dieses neue Kapitel der Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und NABU.“
Nachhaltigkeit und die Nutzung natürlicher Ressourcen spielten beim Bau des NABU-Bodenseezentrums eine große Rolle: Die Glasscheiben sind aus Vogelschutzglas, das Tannenholz stammt aus FSC- und PEFC-zertifizierten Wäldern, für Strom sorgt eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, für Wärme eine hocheffiziente Wärmepumpe. Das NABU-Bodenseezentrum ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar – der Bahnhof „Reichenau (Baden)“ ist nur wenige Schritte entfernt – und liegt direkt am Bodenseeradweg. „Alle Wege führen naturbegeisterte Besucherinnen und Besucher ins NABU-Bodenseezentrum“, fügte Enssle an.
Im Auftrag des Regierungspräsidiums Freiburg betreut der NABU-Landesverband seit 1979 wertvolle Naturschutzgebiete im Landkreis Konstanz, darunter die herausragenden Kerngebiete „Wollmatinger Ried-Untersee-Gnadensee“, „Halbinsel Mettnau“ und „Hohentwiel“ sowie 25 kleinere Gebiete. Das Wollmatinger Ried und das NABU-Naturschutzzentrum werden von vielen Ornithologen und auch interessierten Touristinnen und Touristen besucht. Jedes Jahr führt der NABU rund 2.500 Besucher/-innen durch die Schutzgebiete und veranstaltet rund 30 naturpädagogische Entdeckungstouren. Über Lebensräume, Tiere und Pflanzen der Naturschutzgebiete informieren der vom NABU und vom Land Baden-Württemberg gemeinsam entwickelte Infopfad am Wollmatinger Ried, der LIFE-Pfad entlang des Markelfinger Winkels in Radolfzell, der Infopfad an der Stockacher Aachmündung und der Vulkanpfad am Hohentwiel.
Am 13. Oktober 2018 wurde das NABU-Bodenseezentrum feierlich eröffnet. Nach der offiziellen Feier mit 160 geladenen Gästen stand das Zentrum allen Besucherinnen und Besuchern offen. Mehr →
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