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Mehr ...Windenergie und Wald
Wertvolle Flächen sinnvoll nutzen
Baden-Württemberg gehört mit einem Waldanteil von 38 Prozent zu einem der waldreichsten Bundesländer. Für die Natur sind lebendige Wälder mit einem hohen Anteil an alten und bereits abgestorbenen Bäumen von unschätzbarem Wert. Sie geben vielen Tier- und Pflanzenarten eine Heimat, bremsen den Klimawandel und halten Luft und Wasser sauber. Dennoch: Wald ist nicht gleich Wald. Aus Sicht von NABU und BUND muss genau bewertet werden, welche Qualität der jeweilige Wald hat. Alte, naturnahe Wälder mit zahlreichen Bäumen im Alter von mindestens 140 Jahren sowie extensiv bewirtschaftete Waldflächen sind aus Sicht von BUND und NABU Tabugebiete für Windräder. Diese Wälder beherbergen in der Regel Habitate für zahlreiche streng geschützte Arten, die durch den Betrieb einer Windenergieanlage erheblich beeinträchtigt werden können.
Auf den bewaldeten Höhenlagen Baden-Württembergs bläst der Wind am stärksten. Windräder an solchen – sorgfältig ausgewählten – Standorten erbringen also die besten Erträge. Um möglichst wenig Waldfläche in Anspruch nehmen zu müssen, ist es wichtig, dass Flächen genutzt werden, die durch das Waldwegenetz bereits erschlossen sind. Zudem sind alle technischen Möglichkeiten in Bezug auf Transport und Errichtung der Anlagen (z.B. neue Krantechnologien) zu nutzen. Darüber hinaus sind die Standorte auf den Kuppen und Bergrücken bzw. Sattellagen sehr gründlich auf Konflikte mit dem Artenschutz, z.B. im Hinblick auf Vogelzug, zu prüfen.
Wälder stellen einen wichtigen Erholungsraum dar und müssen als solche geschützt werden. Nicht nur die Anwohnerinnen und Anwohner aus der näheren Umgebung, auch Erholungssuchende aus anderen Regionen haben ein Recht auf Erholung im Wald. Doch diesem Ziel laufen Windräder nicht zwangsläufig zuwider: Ist man im Wald selbst unterwegs, so sind die Windräder durch die Baumkronen meist kaum zu sehen oder zu hören. Erst wenn man direkt davorsteht, wird man auf sie aufmerksam. Bisherige Untersuchungen und Erfahrungen lassen zudem darauf schließen, dass Windräder keine negativen Folgen für den Tourismus haben. Vielmehr können sie sogar als Zeichen für Umwelt- und Klimaschutz zum positiven Image einer Region beitragen.
Weitere Informationen:
"Windkraft über Wald, Positionspapier des Bundesamtes für Naturschutz“, BfN (2011)"
„Deutschland. Erneuerbare Energien entdecken“, Baedeker Reiseführer (2011)
„Unterwegs zu den erneuerbaren Energien. Rundwanderungen in Baden-Württemberg“, Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg (2010)
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