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Mehr ...Kraniche ziehen über Baden-Württemberg
Große Schwärme nördlich der Schwäbischen Alb gesichtet
9. November 2018 – Sie sind da: Große Gruppen von Kranichen überfliegen Deutschland auf ihrem Weg aus den Brutgebieten in Nordeuropa in südwestlicher Richtung und können auch über Baden-Württemberg beobachtet werden. Der Höhepunkt des Durchzugs liegt in diesen Tagen. „Die meisten durchziehenden Kraniche wurden bisher nördlich der Schwäbischen Alb gesichtet, die sie möglicherweise als Zugleitlinie auf ihrem Weg von Bayern nach Frankreich nutzen. In diesem Streifen hat man gute Chancen, die Tiere zu sehen“, sagt Jost Einstein, Leiter des NABU-Naturschutzzentrums Federsee. Zurzeit werden auf den Meldeplattformen Naturgucker.de und Ornitho.de täglich große Trupps mit mehr als 100 Vögeln gemeldet, vor allem aus Nordwürttemberg. Gesichtet werden größere Gruppen sogar über dem Nordschwarzwald, im Mittleren Neckartal und entlang der Enz. Auch im Großraum Stuttgart wurden Kraniche beobachtet.
Vogelzug in V-Formation
Für alle Vogelfans im Südwesten bedeutet das: Kopf hoch und Ohren auf, denn bei ihrem Flug machen die Großvögel ordentlich Radau. Kraniche am Himmel sind an ihrem trompetenartigen Ruf, ihrem Flug in V-Formation und ihrer Größe zu erkennen. Das Kranichspektakel ist nur wenige Wochen zu beobachten. Es beginnt in jedem Jahr, sobald das Wetter umschlägt. Die Vögel fliegen dann in Gruppen von etwa 100 bis 1.000 Tieren und in V-Formation. Ihre Ziele sind die Winterquartiere in Nord- und Südspanien sowie Südfrankreich. Große Feuchtgebiete nutzen die Vögel gern als Schlafplätze auf ihrer Reise. Bei ihrer Suche nach Ernteresten wie Maiskörner und Kartoffeln kann man sie auf Äckern beobachten.
Die Kraniche ziehen bevorzugt bei Hochdruckwetter, da sie dann von den östlichen Winden mitgetragen werden und Kraft sparen können. Auf ihrem Flug sind die imposanten Zugvögel auf verschiedenen Routen unterwegs. Die südliche Flugroute entlang der Donau nutzen die osteuropäischen Kraniche etwa aus Estland, Polen oder Westrussland erst seit einigen Jahren. Sie reisen vom größten europäischen Rastplatz im ungarischen Nationalpark Hortobágy anschließend über Franken und Oberschwaben weiter gen Westen. Eine weitere Flugroute verläuft von Mitteldeutschland und Hessen über Baden-Württemberg.
Nur den jahrzehntelangen Schutzbemühungen ist es zu verdanken, dass sich die Bestände in Europa erholt haben und auch die Menschen hierzulande wieder diese imposanten Zugvögel vermehrt beobachten können. „Anders als die Bestände vieler anderer Vogelarten hat sich die Kranichpopulation in den vergangenen Jahren gut entwickelt, weil ihre Lebensräume geschützt wurden“, sagt Ornithologe Einstein. Auch wenn Moore und Flussauen renaturiert werden, hilft das dem Kranich.
Fakten zum Kranich:
- Rund 8.000 Brutpaare leben mittlerweile wieder in den Bruchwäldern, Feldsöllen und Auen vor allem im Nordosten Deutschlands. Seit 2016 brütet der Kranich mit einem Paar auch in Baden-Württemberg, im Wurzacher Ried.
- Rund 400.000 Kraniche wählen alljährlich eine südwestliche Zugroute, auf der sie Deutschland in schmaler Front überqueren.
- Kraniche fliegen häufig in Keilformationen und legen oft Segelphasen ein.
- Die Spannweite des Kranichs beträgt 180 bis 222 Zentimeter. Sie haben lange Beine, die im Flug über die Schwanzfedern hinausragen. Kranichrufe erinnern an ein „erhabenes“ Trompeten: „krru“ – „krarr“ im Wechsel.
- Hauptüberwinterungsregion ist zurzeit mit etwa 130.000 Kranichen die Extremadura in Westspanien. Dort suchen die Vögel in den lichten mediterranen Eichenwäldern nach den Früchten der Stein- und Korkeichen.
Hintergrundinformationen zum Kranichschutz:
Über die Erfolge des Kranichschutzes in Deutschland: www.NABU.de/kranich
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Jochen Goedecke
Referent für Landwirtschaft und Naturschutz