Kröte, Frosch und Molch wandern wieder
Helfen Sie uns beim Schutz der Amphibien!
In der ganzen Republik sind Naturschutzgruppen Jahr für Jahr aktiv, stellen Fangzäune auf und tragen Kröten über die Straße. Seit über zehn Jahren dokumentiert der NABU das bundesweite Wandergeschehen tagesaktuell im Internet. Mit 150 teilnehmenden Gruppen war diese Aktion auf Anhieb enorm erfolgreich, inzwischen sind es rund 400. Die Laichwanderungen lassen sich auf der NABU-Homepage verfolgen.
Bei Nachttemperaturen ab sechs Grad und Regen geht es los: Grasfrösche und Springfrösche sind dann unterwegs und wandern in wärmeren Regionen zu ihren Laichgewässern. Selbst manche Erdkröte wacht bei frühlingshaften Temperaturen trotz kühler Nächte aus der Winterstarre auf und ist dann nicht mehr zu bremsen. NABU-Amphibienexperte Hubert Laufer richtet einen Appell an alle Autofahrerinnen und Autofahrer: „Zur Krötensaison bitte den Fuß vom Gas und Rücksicht nehmen! So kommen die Tiere sicher ans Ziel und alle Helferinnen und Helfer entlang von Straßen können gefahrlos arbeiten.“
Helfende Hände für Aufbau und Betreuung gesucht
In ganz Baden-Württemberg sind in dieser Zeit Naturschutzaktive im Einsatz und stellen mobile Krötenzäune auf, um den Tod von Amphibien im Straßenverkehr zu verhindern. Wo es keinen Amphibientunnel gibt, wandern die Tiere dort entlang von aufgebauten Barrieren, fallen in eingegrabene Eimer, werden statistisch erfasst und über die Straße getragen, wo sie ihre Reise unbeschadet fortsetzen können. Insgesamt werden im Südwesten über 500 Krötenzaunanlagen von Naturschutzaktiven betreut. Sie müssen Schäden ausbessern und bei entsprechender Witterung täglich ihre Kontrollgänge machen. Dabei ist Hilfe stets willkommen. Wer beim Krötenretten mitmachen möchte, kann sich an die örtliche NABU-Gruppe wenden.
Wo helfenden Hände fehlen, müssen die Tiere teils stark befahrene Straßen überqueren. Der NABU fordert daher alle Autofahrerinnen und Autofahrer auf: „Amphibien können nicht ausweichen. Auf Wanderstrecken ist Schrittgeschwindigkeit angemessen, denn die Tiere können auch am Unterdruck sterben, den schnell über sie hinweg fahrende Fahrzeuge auf sie ausüben. Weil die dämmerungsaktiven Tiere vor allem bei Regen unterwegs sind, sind große und kleine Helferinnen und Helfer trotz Leuchtweste manchmal schlecht zu sehen. Nehmen Sie auf Mensch und Tier viel Rücksicht und beachten Sie die Tempolimits und Streckensperrungen.“
Viele Gefahren für Amphibien
Fast alle Amphibien im Südwesten stehen auf der Roten Liste. Zugleich spitzt sich die Lage durch die Klimakrise, das Insektensterben und häufigere Trockenperioden zu. Ist der Boden zu trocken, können die Amphibien nicht nach Nahrung suchen und müssen hungern. Dauert diese Phase zu lange, kann es fatale Folgen haben. „Jede Kröte, jeder Frosch und jeder Salamander zählt. Denn in den vergangenen Jahren sind die Bestände aufgrund von Trockenheit, fehlenden Laichgewässern und der Zerstörung von Lebensräumen stark eingebrochen“, betont Laufer.